Wirsing dem Volk

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Vom Kohl zum Staatsstreich. Was ein Gemüse alles kann!

Wirsing dem Volk war eine Vorabendserie (Jahr: 1989-1990; Farbe/Stereo) welche jeden Montag im Rahmen der kulinarischen Abendfortbildung im DDR-Fernsehen, in mehreren Staffeln, gesendet wurde. Anhänger der Serie zogen jeweils nach Ausstrahlung des Films durch die Strassen ihrer Stadt und erfreuten sich am gemeinsamen Beisammensein und bald hörte man sie im Chor singen "Wirsing dem Volk! Wirsing dem Volk", wegen der Begeisterung über diese sehr beliebte Sendung.

Volkszersetzende, ausländische Kräfte deuteten diese friedlichen Versammlungen wie immer ein böswilliges, aufrührenrisches Verlangen nach Veränderung an, und verdrehten die Wahrheiten zu ihren Gunsten, um ihre habgierigen Interessen durchzusetzen. Der allwöchentliche, freudige Ruf "Wirsing dem Volk! Wirsing dem Vok!" wurde uminterpretiert als "Wir wollen Kohl! Wir wollen Kohl!" (Kohl: damaliger Staatsratsvorsitzender der BRD). Es wurde verdreht und gelogen, gelogen und verdreht. Letztendlich okupierten diese subversiven Kräfte den blühenden und friedlichen Landstrich zwischen Lausitz und Rostock und unterpflügten sämtliche Errungenschaften dieser Wirsingliebenden Gesellschaft auf dem imperialistischen Acker der Profitgier zum geistig und moralischen Ende hin.

Endet dieser Artikel so traurig? Beileibe nein! Denn selbstgerechte, wackere und aufrechte Wirsingliebhaber kultivierten ihre Liebe zum Wirsing im Untergrund und brachten ihr Wissen bis in unsere Zeit und manchmal hört man sie noch im Dunkeln rufen: "Wirsing dem Volk! Wirsing dem Volk!" Die Kultur des Wirsing lebt heute noch im Verborgenden, aber mal ehrlich: wer will die denn noch haben?

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