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Chuchichäschtli

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Chuchichäschtli in einem Maiensäss-Wohnhaus im schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg

Das Wort Chuchichäschtli [ˈχかいʊχかいːiˌχかいæʃːtlɪAudiodatei abspielen (kleiner Küchenschrank, Hängeschrank, wörtlich: Küchenkästlein) ist ein schweizerdeutsches Wort, das als traditionelles Schibboleth für schweizerdeutsche und hochalemannische Dialekte gilt.

Phonetik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreimal kommt das ch in dichter Folge vor, das südlich der Kind/Chind-Grenze als stimmloser uvularer Frikativ gesprochen wird. Das Wort Chuchichäschtli ist bekannt dafür, dass es von Personen, die des Hochalemannischen nicht mächtig sind, nur schwer ausgesprochen werden kann. Es wird ihnen daher oft zur Belustigung zum Aussprechen empfohlen.

Das Phonem «ch» ist ein stimmloser uvularer Frikativ ​[⁠χかい⁠]​. Im Unterschied zum Standarddeutschen tritt er auch geminiert und am Silbenanfangsrand auf. Beim Wort Chuchichäschtli wird das zweite ​[⁠χかい⁠]​ geminiert, was in der Lautschrift mit dem Längenzeichen ​[⁠ː⁠]​ ausgedrückt wird; die ausbleibende Gemination ist einer von mehreren möglichen Fehlern, an denen Nichthochalemannen erkannt werden (neben dem Unvermögen, «ch» am Silbenanfang auszusprechen).

So wird aus «Chuchichäschtli» mit der Aussprache eines Deutschen oft «Guggigäschtli». Aber auch Personen aus der französischen oder aus der italienischen Schweiz haben Schwierigkeiten mit der Aussprache der drei ch. Bessere Voraussetzungen bringen arabisch oder hebräisch sprechende Personen mit, da das ch in diesen Sprachen auch am Silbenanfang vorkommt.

Tintenfisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschende der Universität Zürich fanden 2024 in einer Fossiliensammlung aus dem Kanton Tessin eine bisher unbekannte Tintenfischart und nannten sie Ticinoteuthis chuchichaeschtli.[1][2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Chuchichäschtli – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fussnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Pohle, Christian Klug: Orthoceratoid and coleoid cephalopods from the Middle Triassic of Switzerland with an updated taxonomic framework for Triassic Orthoceratoidea. Swiss Journal of Palaeontology, 143 (1), 14. doi:10.1186/s13358-024-00307-8. PMC 10991048.
  2. Zürcher Forscherinnen und Forscher haben im Tessin Fossilien einer bisher unbekannten Tintenfischart entdeckt – und sie «Chuchichäschtli» getauft. swissinfo.ch, 8. April 2024.