wer

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Dieser Eintrag war in der 16. Woche
des Jahres 2012 das Wort der Woche.

wer (Deutsch)[Bearbeiten]

Interrogativpronomen[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ wer
Genitiv wessen
wes
Dativ wem
Akkusativ wen

Worttrennung:

wer

Aussprache:

IPA: [veːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wer (Info), Lautsprecherbild wer (Info)
Reime: -eːɐ̯

Bedeutungen:

[1] in direkten Fragen: fragt nach einer Person oder mehreren Personen
[2] in indirekten Fragen: fragt nach einer Person oder mehreren Personen
[3] in Ausrufen, rhetorischen Fragen: fragt nach einer Person oder mehreren Personen, ohne eine Antwort zu erwarten

Herkunft:

Erbwort aus dem mittelhochdeutschen wer → gmh, das seinerseits von dem althochdeutschen hwer → goh (ab dem 9. Jahrhundert zunehmend wer → goh), das den e-Vokal aus dem Genitiv (h)wes übernommen hat – wahrscheinlich in Analogie zu dem Pronomen er; etymologisch verwandt mit altsächsisch hwe → osx und hwie → osx, mittelniederdeutsch we → gml, wi → gml und wie → gml, mittelniederländisch wie → dum (niederländisch wie → nl), altenglisch hwa → ang (neuenglisch who → en) und gotisch 𐍈𐌰𐍃 (ƕas) → got sowie außergermanisch mit altindisch  (ka-) → sa und litauisch kas → lt; siehe auch was[1]

Beispiele:

[1] Wer hat an der Uhr gedreht?
[1] Wessen Uhr ist das?
[1] Wem kann ich die Leitung anvertrauen?
[1] Wen möchten Sie gerne sprechen?
[2] Weißt du, wer das war?
[2] Ich weiß nicht, wessen Telefonnummer das ist.
[2] Können Sie mir sagen, wem dieser Hut gehört?
[3] Wer hat das nicht schon einmal gedacht!

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „wer
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wer
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wer
[1, 2] The Free Dictionary „wer
[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1918.

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wer

Relativpronomen[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ wer
Genitiv wessen
wes
Dativ wem
Akkusativ wen

Worttrennung:

wer

Aussprache:

IPA: [veːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wer (Info), Lautsprecherbild wer (Info)
Reime: -eːɐ̯

Bedeutungen:

[1] verallgemeinernd: derjenige, der; diejenige, die

Beispiele:

[1] Wer etwas nicht verstanden hat, kann jederzeit nachfragen.
[1] Wem man etwas ausleiht, zu dem sollte man Vertrauen haben.
[1] Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wer
[1] The Free Dictionary „wer
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1918.

Indefinitpronomen[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ wer
Genitiv wessen
Dativ wem
Akkusativ wen

Worttrennung:

wer

Aussprache:

IPA: [veːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wer (Info), Lautsprecherbild wer (Info)
Reime: -eːɐ̯

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: irgendjemand
[2] umgangssprachlich: jemand Besonderes, jemand von Bedeutung, jemand Erfolgreiches

Synonyme:

[1] einer, irgendeiner, irgendjemand, irgendwer, jemand

Beispiele:

[1] Ist da wer?
[1] Ich glaube, da ist wer an der Tür.
[1] Sie dachte, dass sie wen gehört hätte.
[1] „Jedes Mal, wenn ich wieder zurückgekommen bin zu meiner Familie und in mein Dorf, habe ich das Gefühl gehabt, es umarmt mich wer.[1]
[1] Den Mord hat wer Unbekanntes begangen.
[2] In seiner Heimatstadt ist er wer.
[2] Sie wollte immer wer sein.
[2] „‚Ohne uns geht es nicht, wir sind wieder wer‘ – in Russland fallen diese Sätze seit Beginn der Intervention dermaßen häufig, dass man denken könnte, darin bestünde bereits das ganze Motiv der russischen Politik.“[2]
[2] „‚Ich möchte wieder Teil der Gesellschaft werden‘, hat sich Benneckenstein gesagt, das war vor ungefähr zwei Jahren. Dabei war er wer in seiner ‚Gesellschaft‘.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wer
[1] The Free Dictionary „wer
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1918.
[1, 2] Duden online „wer

Quellen:

  1. Mein Dorf – Siegfried Rauch über Untersöchering. In: MUH. Nummer 12, Winter 2013/2014, Seite 61.
  2. Andrea Böhm et al.: „Ihr werdet getötet!“. In: Zeit Online. Nummer 46, 26. November 2015, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. August 2018).
  3. Bernd Kastner: Raus aus der rechten Szene. In: sueddeutsche.de. 29. März 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 16. August 2018).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: war, wir
Homophone: wehr, Wehr