Ali Karimi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ali Karimi
Ali Karimi, 2008
Personalia
Voller Name Mohammad Ali Karimi Pashaki
Geburtstag 8. November 1978
Geburtsort TeheranIran
Größe 179 cm[1]
Position Zentral offensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1991–1999 Fath Teheran
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1998–2001 Persepolis Teheran 68 0(9)
2001–2005 Al-Ahli 85 (49)
2005–2007 FC Bayern München 33 0(3)
2007–2008 Qatar SC 27 0(5)
2008–2009 Persepolis Teheran 21 0(5)
2009–2010 Steel Azin FC 40 (14)
2011 FC Schalke 04 1 0(0)
2011–2013 Persepolis Teheran 40 (12)
2013–2014 Tractor Sazi Täbris 24 0(5)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1998–2013 Iran 129 (38)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2017 Naft Novin Teheran
2018–2019 Sepidrood Rasht FC
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Mohammad Ali Karimi Pashaki, kurz Ali Karimi (persisch علی کریمی; * 8. November 1978 in Teheran) ist ein ehemaliger iranischer Fußballspieler und heutiger -trainer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karimi begann seine Profikarriere in der Saison 1998/99 bei Persepolis Teheran, nachdem Ali Parvin, der damalige Trainer des Teams, bei einem Hallenturnier auf ihn aufmerksam wurde. Für eine Ablösesumme von umgerechnet 15.000 US-Dollar verpflichtete Parvin den noch jungen Karimi vom damaligen Zweitligisten Fath Teheran. Schon nach wenigen Spielen avancierte er zum Publikumsliebling. Er wurde in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten (1998/99 und 1999/2000) mit dem iranischen Spitzenclub Persepolis Teheran Iranischer Meister. In der Saison 1999/2000 gewann er mit seinem Verein auch den Iranischen Pokal. Er erzielte in 68 Ligaspielen für Persepolis Teheran 13 Tore.

Zur Saison 2001/02 wechselte Karimi in die Vereinigten Arabischen Emirate zu Al-Ahli. Auch dort wurde er in sehr kurzer Zeit aufgrund seiner Tore, Vorlagen und spektakulären Dribblings zum Publikumsliebling. In der Saison 2003/04 wurde er mit Al-Ahli Pokalsieger. Nach insgesamt vier Jahren, 85 Spielen und 49 Toren und der Wahl zu Asiens Fußballer des Jahres verließ Karimi zur Saison 2005/06 die VAE und heuerte beim FC Bayern München in der deutschen Fußball-Bundesliga an. Karimi begann sehr stark bei seinem neuen Verein und wusste die meisten Kritiker zu überzeugen. In seiner ersten Saison wurde er mit dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München sowohl Deutscher Meister als auch Pokalsieger.

Aufgrund einer Verletzung am Fußgelenk im Frühjahr 2006 und einem enttäuschenden Auftritt mit der iranischen Auswahl bei der WM 2006 konnte er nicht mehr zu alter Form finden und seine starken Leistungen zu Beginn seiner Verpflichtung wiederholen. Für den deutschen Rekordmeister erzielte Karimi in 42 Pflichtspielen vier Tore und gab vier Torvorlagen.

Im Juli 2007 wechselte er zum Qatar SC, den er zum Saisonende nach 27 Spielen und 5 Toren jedoch wieder verließ. 2008/09 und 2009/10 zunächst für Al-Sailiya vorgesehen,[2] entschied er sich jedoch für eine Rückkehr zu seinem Lieblingsklub, dem iranischen Rekordmeister Persepolis Teheran.[3] Zum 1. Juli 2009 wechselte Karimi zu Steel Azin FC und erzielte in seiner ersten Saison 14 Tore in 28 Spielen. Am 15. August 2010 wurde er, nachdem er beim öffentlichen Training Wasser getrunken hatte und somit „die Regeln des heiligen Monats Ramadan nicht respektiert habe“, von seinem Verein entlassen.

Felix Magath verpflichtete Karimi am 31. Januar 2011 kurz vor Ende der Transferperiode für den FC Schalke 04 und stattete ihn mit einem Vertrag bis Saisonende aus.[4] Karimi, der seit mehreren Monaten ohne Spielpraxis war, erhielt bei den Königsblauen die Rückennummer 10 und kam nur zu einem Kurzeinsatz, als er am 5. April im Champions-League-Spiel bei Inter Mailand eingewechselt wurde. In der Bundesliga spielte er ebenfalls nur einmal, am 23. April 2011 gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Zur Saison 2011/12 kehrte Karimi in den Iran zurück und schloss sich erneut dem Hauptstadtverein Persepolis Teheran an. Nach starken Leistungen in der Liga sowie in der AFC Champions League wurde Karimi für die Wahl zu Asiens Fußballer des Jahres 2012 nominiert und belegte letztendlich den 2. Platz. Nach Ende der Saison 2013/14, als er noch eine Spielzeit beim Erstligisten Tractor Sazi Täbris aktiv war, beendete er seine aktive Fußballerkarriere.

Vereinsstatistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Mannschaft Liga Einsätze Tore
1998/99 Persepolis Teheran Azadegan League 23 4
1999/2000 Persepolis Teheran Azadegan League 25 4
2000/01 Persepolis Teheran Azadegan League 20 5
2001/02 Al-Ahli Premier Division 19 10
2002/03 Al-Ahli Premier Division 21 9
2003/04 Al-Ahli Premier Division 24 20
2004/05 Al-Ahli Premier Division 21 10
2005/06 FC Bayern München Bundesliga 20 2
2006/07 FC Bayern München Bundesliga 13 1
2007/08 Qatar SC Qatar Stars League 27 5
2008/09 Persepolis Teheran Iranian Pro League 21 5
2009/10 Steel Azin FC Iranian Pro League 28 14
2010/11 Steel Azin FC Iranian Pro League 12 0
2010/11 FC Schalke 04 Bundesliga 1 0
2011/12 Persepolis Teheran Iranian Pro League 28 11
2012/13 Persepolis Teheran Iranian Pro League 12 1
2013/14 Tractor Sazi Täbris Iranian Pro League 9 3

Stand: 12. September 2013

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karimi bestritt sein erstes Länderspiel für die Iranische Fußballnationalmannschaft am 13. Oktober 1998 in einem Freundschaftsspiel gegen die Kuwaitische Fußballnationalmannschaft, gegen die er auch am 19. Dezember 1998 im Finale der Asienspiele 1998 in Thailand sein erstes Länderspieltor erzielte. Des Weiteren nahm Karimi mit dem Iran am Asien Cup 2000, Asien Cup 2004, Asien Cup 2007 sowie an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland teil. Für den Asien Cup 2011 wurde er nach einer Meinungsverschiedenheit mit Trainer Afschin Ghotbi nicht berücksichtigt. Am 6. November 2012 bestritt Karimi unter Trainer Carlos Queiroz sein letztes Länderspiel, das in Teheran mit 6:1 gegen Tadschikistan gewonnen wurde.

Karimi war einer von sechs Spielern, die im WM-Qualifikationsspiel nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 gegen Südkorea in Seoul mit grünen Armbändern aufliefen. Dies wurde im Iran als Parteinahme für die Opposition gewertet.[5]

Erfolge, Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinstitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iranische Fußballnationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschaftliches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ali Karimi drückte seine Solidarität für die Menschenrechtsproteste im Iran (2022) aus. Dafür droht ihm im Iran eine Haftstrafe, der er durch einen Aufenthalt im Ausland entging.[6][7] Karimi gab an, Morddrohungen erhalten zu haben, nachdem er sich mit den Protestierenden solidarisierte.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ali Karimi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.weltfussball.de.
  2. Karimi joins Al Siliyya of Qatar (englisch)
  3. علی کریمی در باشگاه پرسپولیس حضور یافت (persisch) (Memento vom 11. September 2008 im Internet Archive)
  4. Pressemitteilung (Memento vom 23. März 2012 auf WebCite) auf der Homepage des Vereins vom 31. Januar 2011
  5. Mutige Kicker helfen Opposition im Iran Die Welt online, 19. Juni 2009
  6. FC Bayern München sorgt sich um Ali Daei und andere Ex-Spieler aus Iran. In: Der Spiegel. 5. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. November 2022]).
  7. Wie Irans Sportler die Revolution anfachen. Abgerufen am 25. November 2022.
  8. Iranischer Ex-FC-Bayern-Profi Karimi: «Habe Morddrohungen erhalten». In: Der Spiegel. 25. April 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. April 2023]).
VorgängerAmtNachfolger
Mehdi MahdavikiaAsiens Fußballer des Jahres
2004
Hamad Al-Montashari