Banzai
Banzai (japanisch
Ursprünglich wurde das Wort aus dem Chinesischen „wànsuì“ (chinesisch
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ausruf „Banzai“ entstand während der Kaiserreichszeit. Bei der Verkündung der Verfassung des Japanischen Kaiserreiches im Jahr 1889 wurde der Ruf von Politikern publik gemacht. Der Artikel 1 der Verfassung des Japanischen Kaiserreiches erklärte „eine Dynastie überdauert zehntausend Jahre“.
In der Nachkriegszeit in Japan wurde der Ruf auch zum Ausdruck von allgemeiner Freude und Enthusiasmus verwendet.
Der Ruf wird oft dreifach wiederholt und vom Emporstrecken der Arme begleitet.
Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Otoya Yamaguchi, der 1960 den sozialistischen Politiker Inejiro Asanuma mit einem traditionellen Kurzschwert getötet hatte, da er dessen politische Ideen als Affront gegen den Kaiser verstanden hatte, nutzte die Redewendung in seinen letzten Worten. Bevor er sich in seiner Zelle erhängte, schrieb er mit Zahncreme folgende Worte an die Wand:[3]
„Sieben Leben für mein Land. Zehntausend Jahre für seine kaiserliche Majestät, den Tennō.“
Banzai-Angriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Banzai-Angriff (englisch Banzai-Charge) war während des Pazifikkriegs die Bezeichnung amerikanischer Soldaten für einen der oft fanatisch vorgetragenen Sturmangriffe der Japaner,[4] bei dem sie während des Vorrückens Banzai schrien.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Tradition von Banzai-Rufen auf Kaiser (Tennō heika banzai!) (
Gyokusai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der amerikanischen Berichterstattung wurde in der Regel nicht zwischen gewöhnlichen Angriffen, die zwar riskant waren, aber klare taktische Zielsetzungen hatten und solchen, deren einziger Zweck der Tod der Angreifer war, unterschieden. So taucht der Begriff Banzai-Charge in zahlreichen englischsprachigen Veröffentlichungen zu den Schlachten um Guadalcanal auf, die 1942 stattfanden[6] und damit vor dem ersten, offiziell von den Japanern als Gyokusai (
Japanische Veröffentlichungen während des Pazifikkrieges unterschieden dagegen zwischen normalen Angriffen und Gyokusai-Angriffen. Letztgenannte hatten einzig das Ziel, den Kämpfenden einen ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfeld zu gewährleisten, anstatt in unehrenvolle Gefangenschaft zu geraten.
Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim Hamburger Carlsen Verlag erschien von 2001 bis 2005 ein Manga-Magazin mit dem Titel Banzai (Eigenschreibweise: BANZAI!).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Begriff
萬歲 /万 岁, wànsuì. In: dict.leo.org. Leo GmbH, abgerufen am 27. August 2023 (deutsch, chinesisch). - ↑ Begriff
萬歲 /万 岁, wànsuì. In: zdic.net. Handian – 汉典, abgerufen am 27. August 2023 (chinesisch, englisch). - ↑ „JAPAN: Assassin’s Apologies“, abgerufen am 17. November 2014.
- ↑ Masayo Umezawa Duus, Peter Duus: Unlikely Liberators. The Men of the 100th and 442nd. University of Hawaii Press, 2007, ISBN 0-8248-3140-3, S. 103.
- ↑ Robert S. Burrell: The ghosts of Iwo Jima. Texas A&M University Press, 2006, ISBN 1-58544-483-9, S. 44.
- ↑ zum Beispiel bei Graeme Kent: Guadalcanal. Island ordeal Pan Macmillan, 1971, ISBN 0-345-09718-1, S. 61.