Sean Simpson

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Kanada  Sean Simpson

Geburtsdatum 4. Mai 1960
Geburtsort Essex, England, Großbritannien
Größe 183 cm
Gewicht 79 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1980, 7. Runde, 141. Position
Chicago Blackhawks

Karrierestationen

1976–1977 Kingston Canadians
1977–1981 Ottawa 67’s
1981–1982 New Brunswick Hawks
1982–1983 Springfield Indians
1983–1984 Tilburg Trappers
1985 Zürcher SC
1985–1988 Tilburg Trappers
1988–1989 Rotterdam Pandas
1989–1990 EHC Olten
1990–1991 HC Fiemme Cavalese

Sean Ronald Simpson (* 4. Mai 1960 in Essex, Vereinigtes Königreich) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Seit 2020 ist er Cheftrainer der ungarischen Nationalmannschaft.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sean Simpson begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Ontario Hockey Association, wo er von 1976 bis 1981 zunächst ein Jahr lang für die Kingston Canadians und schließlich vier Jahre für die Ottawa 67’s spielte. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 1980 in der siebten Runde als insgesamt 141. Spieler von den Chicago Black Hawks ausgewählt. In der Saison 1981/82 stand er bei deren Farmteam aus der American Hockey League, den New Brunswick Hawks auf dem Eis. Da sein Vertrag nicht verlängert wurde, schloss er sich für das folgende Jahr den Springfield Indians an.

Im Sommer 1983 wechselte Simpson nach Europa, wo er zunächst eine Saison für die Tilburg Trappers aus der niederländischen Eredivisie spielte, für die er nach einem kurzen Abstecher zum Zürcher SC drei weitere Saisons aktiv war. In seiner ersten Saison bei den Trappers wurde er gleich Topscorer der Liga. In der Saison 1988/89 stand Simpson für deren Ligarivalen, die Rotterdam Pandas, auf dem Eis und wurde zum zweiten Mal in seiner Karriere Topscorer in den Niederlanden.

Nach je einer Spielzeit beim EHC Olten aus der Schweizer Nationalliga A und beim HC Fiemme Cavalese aus der italienischen Serie A1 beendete Simpson 1991 seine Spielerkarriere.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem kanadischen Nationalteam nahm Simpson an der Junioren-Weltmeisterschaft 1980 teil und erreichte den fünften Platz.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere übernahm Simpson 1991 das Amt der Elite Trainer beim EV Zug und wurde 1995 Assistenztrainer neben Jim Koleff. Im 1997 wurde er Cheftrainer der ersten Mannschaft, wo er 1998 Schweizer Meister wurde. Im Jahr 1999 übernahm er das Amt als Cheftrainer bei den neu gegründeten München Barons aus der Deutschen Eishockey Liga, mit denen er in der ersten Saison gleich Deutscher Meister wurde. Nach weiteren zwei Jahren in München, blieb Simpson zunächst auch Cheftrainer des nach Hamburg umgesiedelten Klubs, der ab 2002 als Hamburg Freezers spielte. Diesen verließ er 2003. Nach einem Engagement beim EV Zug in der Schweizer Nationalliga A, in der er bereits in den 1990er Jahren als Trainer aktiv war, übernahm Simpson im Sommer 2008 das Traineramt bei den ZSC Lions, mit dem er 2009 die Champions Hockey League und den Victoria Cup gewann.

Platzierungen der Schweiz unter Sean Simpson
Jahr Turnier Ort Rang
2010 WM Köln & Mannheim, Deutschland 8.
2011 WM Bratislava & Košice, Slowakei 9.
2012 WM Helsinki, Finnland, Stockholm, Schweden 11.
2013 WM Stockholm, Schweden, Helsinki, Finnland 2.
2014 Olympia Sotschi, Russland 9.
2014 WM Minsk, Belarus 10.

Simpson übernahm im Februar 2010 als Nachfolger von Ralph Krueger das Traineramt bei der Schweizer Eishockeynationalmannschaft[1] und führte das Nationalteam in der Folge näher an die Weltspitze heran. Bei der WM 2013 erlangte die Schweiz unter seiner Leitung die Silbermedaille. Am 2. März 2014 gab Sean Simpson seinen Rücktritt nach der Weltmeisterschaft 2014 als Nationaltrainer der Schweiz bekannt[2] und führte die Mannschaft anschließend beim Weltturnier auf den 10. Platz. Zuvor hatte er bereits im April 2014 einen Vertrag bei Lokomotive Jaroslawl aus der KHL unterschrieben. Ende September des gleichen Jahres wurde er nach neun KHL-Spieltagen aufgrund von Erfolglosigkeit zusammen mit Colin Muller entlassen.[3] Zwei Monate später wurde er zusammen mit Muller Nachfolger von Felix Hollenstein und Kimmo Rintanen bei den Kloten Flyers.[4]

Simpson und Muller einigten sich im Mai 2016 mit Kloten auf eine Auflösung ihrer bestehenden Verträge.[5] Der Verein hatte einen Sparkurs angekündigt und war von einem neuen Besitzer übernommen worden.[6]

Am 11. Mai 2016 wurde Simpson von den Adlern Mannheim aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) als Cheftrainer verpflichtet.[7] In der Saison 2016/17 führte Simpson die Mannschaft auf den zweiten Rang der DEL-Punktrunde, im Playoff-Viertelfinale war gegen die Eisbären Berlin Endstation. Nach dem Ausscheiden im März 2017 geriet Simpson wegen einer Verbalattacke gegen einen Berichterstatter in die Schlagzeilen,[8] entschuldigte sich aber kurz darauf für sein Verhalten.[9] Anfang Dezember 2017 wurde er entlassen. „Mit dieser Entscheidung reagiert die Clubführung auf die bislang durchwachsene Saison“, begründeten die Mannheimer die Trennung[10] Zum Zeitpunkt der Trennung lagen die Adler auf dem siebten Tabellenrang.[11] Im Oktober 2019 wurde er von Fribourg-Gottéron als Trainer-Berater angestellt.[12] Er war rund fünf Monate für Fribourg-Gottéron tätig, im September 2020 trat er das Amt des ungarischen Nationaltrainers an.[13]

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AHL-Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisons Spiele Tore Assists Punkte Strafminuten
Reguläre Saison 2 140 33 37 70 10
Playoffs 1 11 1 0 1 0

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sean Simpson wohnt mit seiner Familie in Risch im Kanton Zug in der Schweiz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neue Zürcher Zeitung, Sean Simpson übernimmt per sofort
  2. Sean Simpson geht - Hockey-Nati muss neuen Trainer suchen. In: aargauerzeitung.ch. 2. März 2014, abgerufen am 15. November 2019.
  3. Neue Zürcher Zeitung, Sean Simpson - Entlassung in Russland, 28. September 2014
  4. Neue Zürcher Zeitung, Trainerwechsel bei den Kloten Flyers: Sean Simpson folgt auf Felix Hollenstein, 19. Dezember 2014
  5. Medienmitteilung des EHC Kloten - 2. Mai 2016. In: EHC Kloten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2016; abgerufen am 3. Mai 2016.
  6. Dino Kessler: Investor Lehmann zur Kloten-Rettung: «Wir werden nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen» - Blick. In: www.blick.ch. Abgerufen am 3. Mai 2016.
  7. Sean Simpson wird Cheftrainer der Adler. In: adler-mannheim.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Mai 2016; abgerufen am 11. Mai 2016.
  8. Adler-Trainer Simpson bedroht SWR-Reporter: "Eine dumme Frage und ich schlage dich K.o." In: Spiegel Online. 22. März 2017, abgerufen am 9. Juni 2018.
  9. Nach Wutausbruch gegen Reporter: Adler-Coach Simpson entschuldigt sich. In: swr.de. Abgerufen am 15. November 2019.
  10. Adler trennen sich von Teal Fowler, Sean Simpson und Colin Müller. In: adler-mannheim.de. Abgerufen am 15. November 2019.
  11. Adler Mannheim: Neuer Trainer der Adler Mannheim vorgestellt. In: swr.de. Abgerufen am 15. November 2019.
  12. Daniel Germann: Der HC Fribourg-Gottéron setzt auf ein kanadisches Coachingduo. In: nzz.ch. 31. Oktober 2019, abgerufen am 15. November 2019.
  13. Sean Simpson zieht es nach Ungarn. In: Bote der Urschweiz. 15. September 2020, abgerufen am 5. Mai 2021.