Bundeskanzler

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Der Bundeskanzler bzw. bisweilen die Bundeskanzlerin ist eine von Parlamentariern gewählte Person.

Zuallererst bekam die Schweiz einen Bundeskanzler. Dieser ist Stabschef des Schweizer Bundesrates, also der Schweizer Landesregierung. Als Stabs-Chef hält er den Stab, eine Art verlängertes Szepter nach Art des Bischofsstabes. Er muss kinderfreundlich sein, denn mit seinem Stab würdevoll schreitend wird er vor allem zur Weihnachtszeit oft mit Sankt Nikolaus verwechselt. Am bekanntesten wurde Bundeskanzlerin Casanova - natürlich wegen ihrer vielen Liebesaffären.

1867 bekam Norddeutschland einen Bundeskanzler. Der hieß Otto von Bismarck und hielt den "Norddeutschen Bund" zusammen - 1870 bemerkte er, dass in Deutschland die Zeit noch nicht reif war für einen Bundeskanzler und gründete anstelle des Bundes ein Reich mit "Erzfeind" und Kaiser. Beinahe vergaß er dabei, sich selbst fortan Reichskanzler statt Bundeskanzler zu nennen. Erst 1949 war nach etlichen weiteren Reichskanzlern die Zeit reif: Konrad Adenauer, eigentlich ein rheinischer Separatist, bekam vom ersten Deutschen Bundestag die Bundeskanzlerwürde angetragen. Statt eines Stabes trägt so ein neuartiger Bundeskanzler die Richtlinienkompetenz. Und die Zuständigkeit ändert sich bisweilen: Bismarck war für Norddeutschland zuständig, Adenauer für Westdeutschland, das bis zu Helmut Kohls Kanzlerwürdentragzeit zu Besserwessideutschland mutierte, ein untragbarer Zustand, dem aber 1989 ein junges, unerfahrenes Politbüromitglied Ostdeutschlands namens Schabowski den Anfang vom Ende bereitete, und plötzlich war Kohl und mit ihm auch seine NachfolgerInnen im Bundeskanzleramt für ganz Deutschland zuständig. Wann immer einem deutschen Beamten eine Richtlinie nicht passt, muss er nur im Bundeskanzleramt anrufen. Dort residiert die eine Person, die Richtlinien ändern darf. Daher ist es immer gut, wenn ein Bundeskanzler sich auf Lineare Algebra versteht.

In Rösterreich wird gewöhnlich der smarteste Stammgast der namhaften Wiener Kaffeehäuser zum Bundeskanzler gewählt. Dort vertrödelt der Bundeskanzler auch während seiner Amtszeit seine Zeit, die er qua Amtes eigentlich dafür aufzuwenden hat, Ungarn zum umgarnen, bis es freiwillig "heim ins Reich" zurückkehrt. Ins Rösterreich natürlich.

Aktuelle BundeskanzlerInnen:

In der Schweiz gibt es keinen Bundeskanzler, der das Volk regiert, sondern nur einen, der die Regierung regiert. Ersatzweise leistet in der Schweiz der Bundespräsident ähnlich wenig wie die Bundeskanzler von Kamelonien und Rösterreich. Weil die Vorräte in der Minibar des schweizerischen Bundespräsidialamtes nur für ein Jahr reichen, ist die Amtszeit eines Schweizer Bundespräsidenten auf zwölf Monate begrenzt.

Alljährlich veranstaltet die Schweizer Bundesversammlung Anfang Dezember das so genannte Gaudium Helvetica: Ein Tête de Moine mit einem Meter Durchmesser und 40 Zentimetern Dicke wird in den Sitzungssaal gerollt. Jeder der sieben Bundesräte muss dann einmal an der Girolle drehen und die Käseblume anschließend aufessen. Das Käsegelage wiederholt sich dann reihum, bis entweder

  • der Tête de Moine komplett abgedreht ist
  • der erste Bundesrat zum Speien den Kopf aus dem Fenster streckt
  • der Arventisch unter der Last des Tête de Moine zusammenbricht

Schweizer Bundespräsident wird dann für das darauf folgende Jahr derjenige Bundesrat, der als letzter die Girolle in der Hand hatte, bevor eine der oben aufgeführten Bedingungen erfüllt ist.