Des Kleinen Terroristen Kochbuch (Buchrezension)

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Das Kochbuch für angehende Terroristen und Nachschlagewerk für alle Flugreisenden
von Ya'll Mentor mit einem Vorwort von Agent UU9 (aka Ozapftis Binford Laden)


Direkt aus den Vereinigten Staaten von Amnesia, dem Land, in dem jeder gute Bürger ein Recht auf seine private Schusswaffe und den persönlichen Amoklauf hat, kommt zu uns - erstmals in deutscher Übersetzung - "Little Terrorist's Cookbook"!

Dieses Buch ist eine unverzichtbare Referenz für alle Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die im Nahkampf an Bord eines Urlaubsfliegers im Handumdrehen zu gefährlichen Angriffswaffen gemacht werden können, und deshalb penibel bei der Handgepäckkontrolle europäischer Flughäfen konfisziert werden müssen.

Der Autor, Ya'll Mentor, hält sich in seinem Buch gar nicht erst mit der Schilderung solcher Allgemeinplätze wie der Nagelschere im Maniküreset oder der klassischen Cola-Dose (hinterhältige KalorienBOMBE!) auf. Sein Augenmerk gilt vielmehr den meist völlig harmlos erscheinenden Produkten global operierender Großkonzerne, die von Otto Normalverbraucher ohne jeden Waffenschein in Supermärkten und Versand-Shops erstanden werden können. In den Händen von Flugpassagieren werden die Pulver, Pasten und Flüssigkeiten zu Bauteilen des Terrors. Mit wenigen Handgriffen kann selbst der ungebildetste Pauschaltourist nur mit Hilfe des Inhalts seiner Kulturtasche bösonders fiese Fallen stellen und Mitreisende wie Crewmitglieder in Todesangst versetzen.

Zur Veranschaulichung sollen einige Rezepte aus dem Buch nachfolgend abgedruckt werden.

  • Die Zahnpasta-Falle
Trägt man handelsübliche Zahnpasta auf Griffen und Türklinken auf, braucht man nicht lange zu warten, bis jemand nichtsahnend zulangt und sich seine Hand mit z.B. nach Minze duftender Schmiere einsaut. Achtung!: Bei alternativer Verwendung von Shampoo ohne Leichtkämmzusatz kann bei Haarkontakt auch unangenehmes Ziepen die Folge sein.
  • 33cl PET
Mit einer Mineralwasserflasche aus reinem PET können durch simples Umfüllen Luftballons zu WasserBOMBEN umfunktioniert werden. Tückisch ist, dass die leere PET-Flasche anschließend zusammengedrückt und von dem Touroristen leicht irgendwo versteckt werden kann. Wichtig ist zu beachten, dass nur von Flaschen über 100ml Fassungsvermögen eine ernstzunehmende Gefahr ausgeht. Vermutlich wird mit Mengen darunter nicht die kritische Masse erreicht, mit der ein Luftballon zum Platzen gebracht werden kann.
  • Faltencreme des Grauens
Die "Muschi Glas Gesichtscreme" kann bei Anwendung im Gesicht von mehr als zwei Wochen zu fürchterlichen Entstellungen führen und darf daher nach dem deutschen Kriegswaffenkontrollgesetz nicht länger beworben oder in Umlauf gebracht werden. Glücklich, wer da noch schnell eine Palette davon im TV-Shop seines Vertrauens ergattern konnte.
Disclaimer: Wie bei allen interessanten Dingen im Leben gilt auch hier: Liebe Kinder, NICHT NACHMACHEN!

Alle Anleitungen zu Bombenbau und Guerillamethoden dienen rein aufklärerischen Zwecken und stellen keine Aufforderung zu unselbständigem Denken dar.

Das letzte Kapitel von "Little Terrorist's Cookbook" behandelt die Frage, was diese Produkte so ungemein unberechenbar und hinterhältig macht. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass dies mit der Harmlosigkeit der Produkte in ihrer Reinform zu tun hat, die erst dann in eine finstere Bedrohung umschlägt, wenn man sie mit etwas oder jemandem unsachgemäß in Kontakt bringt oder vermengt. Erst durch die Vermischung der verschiedenen Einzelsubstanzen entsteht ein hochexplosives Gemisch, das bei der leisesten Erschütterung - richtig angewendet - Vierhundertmillionenmilliarden von Menschenleben fordern kann.

Aus diesem Grund sehen auch die neuen Luftfahrtbeförderungsrichtlinien vor, dass vor dem Boarding alle im Handgepäck mitgeführten Flüssigkeiten wie beispielsweise harmloses Glyzerin durch die Passagiere unbedingt in eine große, blaue Mülltonne zu entleeren sind. Der Inhalt dieser Tonnen wird später von speziell dafür ausgebildeten Abfallbeseitigungswissenschaftlern fachmännisch durchgeschüttelt (nicht gerührt) und schließlich in eine starke Müllpresse umgefüllt (natürlich nur, sofern die Ladung nicht schon vorher hochgegangen ist).