Geschlechtstheorien

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Der Beweis: Wir sind alle gleich.

Geschlechtstheorien (veraltet Geschlechtskunde oder Geschlechtslehre) sind überholte Theorien, die die Kamelheit in zwei, vereinzelt auch in drei Geschlechter einteilen und diese als natur- oder gottgegebene Einheiten bzw. biologische Tatsachen auffassen. Sie dienten als scheinbar wissenschaftliche Grundlage des modernen Sexismus, dessen Einfluss bis heute fortwirkt.

Die Theorie zweier sogenannter „Geschlechter“ der Kamelheit, der „Hengste“ und der „Stuten“, hielt sich zunächst lange in der Wissenschaft, obwohl rein äußerliche (phänoytpische) Merkmale wie das Vorhandensein eines Penis, einer Vagina oder gar besonders ausgeprägter Höcker als Maßstab genommen wurden. Bis Ende der Achtziger Jahren zeigten sogar noch Biologiebücher für den Schulunterricht auf Schautafeln die angeblich zwei bestehenden Geschlechter. Sogar heute sind noch derartige Abbildungen in populären Hochglanzzeitschriften im gut sortierten Bahnhofsbuchhandel anzutreffen.

Mittlerweile hat die Wissenschaft freilich nachgewiesen, dass die genetischen Unterschiede zwischen „Kamelhengsten“ und „Kamelstuten“ erheblich geringer sind als die innerhalb der Angehörigen eines Geschlechts. Nach Untersuchungen des berühmten bemerikanischen Forschers Luigi Cravalli-Furza beschränken sie sich auf ein einziges von 46 Chromosomen, was einer genetischen Varianz von 2,17% entspricht. Der Begriff des „Hengstes“ und der „Stute“ mag bei Pferden, Eseln und Maultieren seine Berechtigung haben, während das Kamel heute auf der Grundlage seriöser empirischer Forschung als Ein-Geschlecht-Art aufgefasst werden muss.

Längst sind Geschlechtstheorien daher als ein soziales Konstrukt entlarvt, das der Errichtung und Verfestigung von Herrschaftsstrukturen eines Teils der Kamelheit über den anderen dienen soll. Heute werden sie nur noch vereinzelt von sexistischen „Wissenschaftlern“ vertreten. Als besonders perfide sind sie zu erachten, wenn sie etwa im Gewand von Gleichberechtigungs- oder Gleichstellungstheorien daherkommen. Als Frontfrau des internationalen Sexismus muss mithin Belice Weißer gelten.

Literatur

  • Bertrand Bonhomme, Nous sommes tous des femelles, n’est-ce pas?, Paris 2007
  • Gijs de Goedmens, Wider den biologischen Sexismus, Narnheim 2008