Digitalisierungs-Bullshit-Bingo-Begriffssammlung

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In Zeitungsartikeln, in Werbeanzeigen, in Vorträgen über Medienpädagogik wird häufig eine Menge Maschinensprache gesprochen, aber von den Rednern und Schreibern selbst nicht verstanden. Da bietet sich an, ein bisschen Bullshit-Bingo zu spielen. Hier ein paar Vorschläge mit gängigen Quatschbegriffen zum Ausfüllen des Kärtchens:

Digitalisierung
Die Digitalisierung schreitet voran. Meist ist damit gemeint, dass man sinn- und planlos immer mehr Aufgaben mit dem Computer erledigen will. Mit digital hat das nichts weiter zu tun, außer natürlich, dass Computer digital funktionieren. Interessant wird es, wenn Dinge digitalisiert werden sollen, die schon längst digital sind, z.B. alte Disketten.
Endgeräte
Endgeräte waren früher Geräte, die hinter dem Netzabschluss eines Netzbetreibers betrieben wurden. Im Hinblick auf das Internet macht der Begriff überhaupt keinen Sinn, hach, aber man klingt so gebildet, wenn man es trotzdem sagt.
Telekommunikationsendeinrichtungen
Politikersprech für Endgerät. Komplizierteres, schwierigeres Wort, damit man selber wichtiger und mächtiger klingt. Soll wahrscheinlich ein Oberbegriff für Internet-Router und Wählscheibentelefon sein. Das Konzept des Endgeräts, das im Hinblick auf das Internet Schwachsinn ist, wird außerdem noch gedanklich erweitert um Einrichtungen, die keine Geräte sind, z.B. rein passive Netz­ab­schluss­punkt­staub­schutz­stöp­sel.
Internet
Wird oft mit dem World Wide Web verwechselt und umgekehrt. Oder mit Google.
Telemedien
Im Politikersprech ein Oberbegriff für das World Wide Web und den Bildschirmtext der Deutschen Bundespost.
Portal
Wenn man seine beschissene Homepage aufwerten will, nennt man diese „Portal“. Das klingt professionell und kompetent. „Homepage“ sagt man heute nicht mehr.
Breitbandinternetzugang
Ein Breitbandinternetzugang ist teilweise gar nicht mal so schnell
Cloud
Es gibt keine Cloud; es gibt nur fremde Rechner.
Digital- bzw. Medienkompetenz
haben die Redner, die das fordern, meist selber nicht.