Bearbeiten von „Kamelobooks:Mag-net-schwebe-Bahn“

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''Eiwei, I mag net schwebe, ihr geebet mir denn Fünfe!''
 
''Eiwei, I mag net schwebe, ihr geebet mir denn Fünfe!''
  
Doch da wurde das [[Volk]] wütend, und die [[Leute]] riefen: ''Wir haben dir einen theuren Lohn versprochen, und dies ist dir nicht genug! Verschwinde, wir wollen dich nicht bei uns!'' Und so musste die Bahn ohne [[Lohn]] wieder in die [[Dorf]] zurueckkehren, und grämte sie gar sehr, dass sie die drei Gulden nicht genommen und nun weiter ein armes Leben führen musste.  
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Doch da wurde das [[Volk]] wütend, und die [[Leute]] riefen: Wir haben dir einen theuren Lohn versprochen, und dies ist dir nicht genug! Verschwinde, wir wollen dich nicht bei uns.
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Und so musste die Bahn ohne [[Lohn]] wieder in die [[Dorf]] zurueckkehren, und es grämte sich sehr, dass es die drei Gulden nicht genommen und nun weiter ein armes Leben führen musste.  
  
Einige Jahre später kamen wieder Boten, gleich aus mehreren Städten, doch waren sie nicht so reich wie die vorigen und ihre Kleider und Köpfe waren schwarz wie [[Pech]]. Und die Boten sprachen: Wir kommen, damit du unseren Leuten deine Kuenste zeigst; wenn du sie in unserem Revier beweist, so wird man dir zwei Gulden dafuer geben! Und die Bahn dachte bei sich: Fuer zwei Gulden koennt' ich ein Weib uns viele Kinder naehren, ohne dass wir hungern mussten.  Und so willigte sie ein.
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Einige Jahre später kamen wieder Boten, gleich aus mehreren Städte, doch waren sie nicht so reich wie die vorigen und ihre Kleider und Köpfe waren schwarz wie [[Pech]]. Und die Boten sprachen: Wir kommen, damit du unseren Leuten Deine Kuenste zeigst; wenn Du sie in unserem Revier beweist, so wird man dir zwei Gulden dafuer geben! Und die Bahn dachte bei sich: Fuer zwei Gulden koennt ich ein Weib uns viele Kinder naehren, ohne dass wir hungern mussten.  Und so willigte sie ein.
Doch als der Tag gekommen war und die Menschen aus ihren Haeusern aufbrachen, den Zauber zu besichtigen, da kamen ihr wiederum Zweifel, und sie dachte bei sich: Warum sollt' ich mich mit zwei Gulden zufrieden geben, wenn mein Zauber doch andernorts gleich dreie wert war?  
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Doch als der Tag gekommen war und die Menschen aus ihren Haeusern aufbrachen, den Zauber zu besichtigen, da kamen ihr wiederum Zweifel, und sie dachte bei sich: Warum sollt ich mich mit zwei Gulden zufrieden geben, wenn mein Zauber doch andernorts gleich dreie wert war?  
  
 
Und als die Menschen auf den Beginn des Schauspiels warteten, da rief die Bahn:
 
Und als die Menschen auf den Beginn des Schauspiels warteten, da rief die Bahn:
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''Eiwei, I mag net schwebe, ihr geebt mir denn Dreie!''
 
''Eiwei, I mag net schwebe, ihr geebt mir denn Dreie!''
  
Doch nun ward auch hier das Volk wuetend, und man rief: ''Wir haben dir einen guten Lohn versprochen, doch dies ist dir nicht genug! Verschwinde, wir wollen dich nicht bei uns!''
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Doch nun ward auch hier das Volk wuetend, und man rief: Wir haben dir einen guten Lohn versprochen, doch dies ist dir nicht genug! Verschwinde, wir wollen dich nicht bei uns!
 
Und so musste die Bahn wieder in ihr Dorf zurueck, und es reute sie, dass sie nicht wenigstens die zwei Gulden genommen hatte und nun wieder in [[Armut]] leben musste.
 
Und so musste die Bahn wieder in ihr Dorf zurueck, und es reute sie, dass sie nicht wenigstens die zwei Gulden genommen hatte und nun wieder in [[Armut]] leben musste.
  
So vergingen einige Jahre, bis diesmal ein einziger Bote kam, der sich nicht einmal eine lange [[Hose]] leisten konnte und der nach [[Bier]] roch. Und dieser Bote sprach zur Bahn: Ich komme aus einer Stadt weit draussen bei den Bergen. Wir haben Kunde von deiner Zauberkunst erhalten. Wir wollen, dass du sie bei uns zeigst und aus der Stadt hinaus aufs Feld schwebst. Ein Gulden wird dir als Lohn gegeben. Und diesmal dachte die Bahn: Wenn es auch nur ein Gulden ist, so will ich es diesmal nicht versaeumen, denn mit einem Gulden muss ich wenigstens nimmermehr [[Hunger]]s leiden. Und so willigte sie ein.
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So vergingen einige Jahre, bis diesmal ein einziger Bote kam, der sich nicht einmal eine lange [[Hose]] leisten konnte und der nach [[Bier]] roch. Und dieser Bote sprach zur Bahn: Ich komme aus eine Stadt weit draussen bei den Bergen. Wir haben Kunde von deiner Zauberkunst erhalten. Wir wollen, dass du sie bei uns zeigst und aus der Stadt hinaus aufs Feld schwebst. Ein Gulden wird dir als Lohn gegeben. Und diesmal dachte die Bahn: Wenn es auch nur ein Gulden ist, so will ich es diesmal nicht versaeumen, denn mit einem Gulden ich zumindest nie mehr [[Hunger]] leiden. Und so willigte sie ein.
Und wieder stroemte das Volk aus seinen Haeusern, denn es erwartete eine besondere Kunst zu sehen. Doch die Bahn dachte sich: Ich wollte doch so gerne ein Weib und Kinder haben! Wenn ich nur so viel haben koennte, wie man mir andernorts bot, dann waere ich zufrieden.  
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Und wieder kam stroemte das Volk aus seinen Haeusern, denn es erwartete eine besondere Kunst zu sehen. Doch die Bahn dachte sich: Ich wollte doch so gerne ein Weib und Kinder haben! Wenn ich nur so viel haben koennte, wie man mir andernorts bot, dann waere ich zufrieden.  
 
Und als das Schauspiel gerade beginnen sollte, rief unsere Bahn:
 
Und als das Schauspiel gerade beginnen sollte, rief unsere Bahn:
  
 
''Eiwei, I mag net schwebe, ihr geebet mir denn Zweie!''
 
''Eiwei, I mag net schwebe, ihr geebet mir denn Zweie!''
  
Doch ward auch dieses Volk in Wut entbrannt, und die Leute riefen: ''Wir haben gegeben, was wir konnten, aber dies ist dir nicht genug! Verschwinde, wir wollen dich nicht bei uns!''
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Doch ward auch dieses Volk in Wut entbrannt, und die Leute riefen: Wir haben gegeben, was wir konnten, und dieses ist Dir noch nicht genug? Verschwinde, wir wollen dich nicht bei uns!
  
So musste unsere Bahn wieder von dannen ziehen, ohne einen Taler erhalten zu haben, und sie weinte und graemte sich gar fuerchterlich und hoffte, dass bald noch einmal ein Bote kommen möge. Doch es kam kein Bote mehr, und statt dessen erschien ihr in der folgenden Nacht noch einmal die [[Fee]], die sprach: Du hast die Gabe, die ich dir schenkte, dreimal nicht genutzt. So soll sie dir zum Fluche werden und du sollst am anderen Ende der Welt schweben muessen, um nicht zu verhungern, und sollst am Tage nicht mehr als zwei Heller erhalten!
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So musste unsere Bahn wieder von dannen ziehen, ohne einen Taler erhalten zu haben, und es weinte und graemte sich gar fuerchterlich und hoffte, dass es noch einmal. Doch es kam kein Bote mehr, und statt dessen erschien ihm in der Nacht noch einmal die [[Fee]], die sprach: Du hast die Gabe, die ich dir schenkte, dreimal nicht genutzt. So soll sie dir zum Fluche werden und du sollst am anderen Ende der Welt schweben muessen, um nicht zu verhungern, und sollst am Tage nur zwei Heller bekommen!
  
 
Und so musste die Bahn ihr Dorf verlassen und ans andere [[Ende der Welt]] ziehen, wo man ihre Sprache nicht verstand, und sie musste sich placken fuer einen geringen Lohn bis an das Ende ihres Lebens. Und wenn sie nicht gestorben ist, so schwebt sie dort noch heute.
 
Und so musste die Bahn ihr Dorf verlassen und ans andere [[Ende der Welt]] ziehen, wo man ihre Sprache nicht verstand, und sie musste sich placken fuer einen geringen Lohn bis an das Ende ihres Lebens. Und wenn sie nicht gestorben ist, so schwebt sie dort noch heute.
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