Sankt Mammon

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Sankt Mammon predigt auf dem Berge

Sankt Mammon gehört zu den bedeutendsten Heiligen der Katholutherisch-Unierten Orthodoxen Nationalkirche des Scherzherzogtums Kalau. Anders als beim noch wichtigeren Nationalpatron Sankt Nimmerlein ist seine Existenz weitgehend hysterisch gesichert. So soll er zur Zeit der Erstbesiedelung der Insel Bruhaha unter Scherzherzog Dumbraham dem Dünkelhaften, mit einem goldenen Widderfell bekleidet, als Wanderprediger durch die Ebenen des Grimmburger Landes gezogen sein und den Kalauern die Vorzüge irdischer Güter gepriesen haben.

Er will auch das apokryphe, lange Zeit umstrittene Buch Mammon entdeckt haben. Böse Zungen behaupteten freilich bereits damals, der Heilige Mammon habe das Werk selbst verfasst und sich dabei vom von jeher auf der Insel verbreiteten vorbrahamidischen Midas-Kult leiten lassen. Auch der Hinweis auf Mt 6,24, wonach niemand Gott dienen könne und dem Mammon, führte in der Folgezeit zur Gleichsetzung des Wanderpredigers mit dem Antichrist.

Gleichwohl wurde St. Mammon vom Erzmetropoliten von Bebrahamopel zum ersten Bischof der auf Bruhaha neu errichteten Diözese ernannt, die alsbald - genau wie die Bischofsstadt und die Kathedralkirche - den Namen des Heiligen erhielt. Der Kult des Heiligen Mammon breitete sich in der Folgezeit wie ein Lauffeuer auf dem ganzen Atoll aus. Zu seinen begeistertsten Anhängern in der Gegenwart zählen die baufreudigen Bischöfe Hans-Peter Dummbatz-van Schwulst und Wilfried Grummel. Auf dem 4. Latrinskonzil wurde sogar das umstrittene Buch Mammon doch noch kanonisiert und sein Entdecker heiliggesprochen.