Tittenmonster: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[Das] Tittenmonster''', in manchen Abhandlungen auch '''Monstertitten''', '''Titty Twister''' oder einfach '''Die Titte''' genannt, ist die filmische Umsetzung des wegweisenden fragmentarischen Erotikthrillers Gesine van Damms "Der Titter", der in beklemmender Weise die [[LSD]]-Erfahrungen des Sexualhypochonders Max Dreibeins literarisch aufarbeitet.
 
'''[Das] Tittenmonster''', in manchen Abhandlungen auch '''Monstertitten''', '''Titty Twister''' oder einfach '''Die Titte''' genannt, ist die filmische Umsetzung des wegweisenden fragmentarischen Erotikthrillers Gesine van Damms "Der Titter", der in beklemmender Weise die [[LSD]]-Erfahrungen des Sexualhypochonders Max Dreibeins literarisch aufarbeitet.
  
Der [[Film]] lässt die so surrealen wie klaustrophobischen [[Erotik]]abenteuer Dreibeins unmittelbar und unverschnörkelt in das [[Leben]] des [[Betrachtung|Betrachters]] hinein platzen. Dieser findet sich – wie Dreibein – unversehens mitten im Geschehen wieder, ohne zu wissen, wie er hineingeraten ist oder einen Ausblick auf eine [[Lösung]] der sich zuspitzenden Situation zu erhalten. Zugleich ist er unbeteiligter Dritter, der das Geschehen gleichsam von oben betrachtet, jedoch keineswegs steuern kann. Wie der Protagonist kann der Betrachter nur tatenlos zusehen, wie dessen [[Persönlichkeit]] buchstäblich in zwei [[Teil]]e zerfällt und in Gestalt zweier artfremder [[Doppelhöcker]] unvereinbar sich selbst gegenüber steht, weshalb nur eine Seite gewinnen kann. Eine dramaturgische Meisterleistung, die – sich bewusst unverhüllt auf das Wesentliche konzentrierend – in ironischer und fast schon verschwommener Weichzeichnerästhetik einen so puren wie minimalistischen Impuls setzt, um den Betrachter jäh zurückzuwerfen auf seine eigenen [[Version]]en der Handlung und ihres Motivs und des möglichen Fortganges.
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Der [[Film]] lässt die so surrealen wie klaustrophobischen [[Erotik]]abenteuer Dreibeins unmittelbar und unverschnörkelt in das [[Leben]] des [[Betrachtung|Betrachters]] hinein platzen. Dieser findet sich – wie Dreibein – unversehens mitten im Geschehen wieder, ohne zu wissen, wie er hineingeraten ist oder einen Ausblick auf eine [[Lösung]] der sich zuspitzenden Situation zu erhalten. Zugleich ist er unbeteiligter Dritter, der das Geschehen gleichsam von oben betrachtet, jedoch keineswegs steuern kann. Wie der Protagonist kann der Betrachter nur tatenlos zusehen, wie dessen [[Persönlichkeit]] buchstäblich in zwei [[Teil]]e zerfällt und in Gestalt zweier artfremder [[Doppelhöcker]] unvereinbar sich selbst gegenüber steht, weshalb nur eine Seite gewinnen kann. Die nervöse Handkamera unterstreicht diese innere Zerrissenheit. Eine dramaturgische Meisterleistung, die – sich bewusst unverhüllt auf das Wesentliche konzentrierend – in ironischer und fast schon verschwommener Weichzeichnerästhetik einen so puren wie minimalistischen Impuls setzt, um den Betrachter jäh zurückzuwerfen auf seine eigenen [[Version]]en der Handlung und ihres Motivs und des möglichen Fortganges.
  
 
Zu [[Recht]] wurde die auf Zelluloid gebannte düster-beklemmende Erotik-Parabel mehrfach mit dem goldenen [[Höcker]] ausgezeichnet und gilt nach wie vor als richtungsweisend für das gesammte Genre.
 
Zu [[Recht]] wurde die auf Zelluloid gebannte düster-beklemmende Erotik-Parabel mehrfach mit dem goldenen [[Höcker]] ausgezeichnet und gilt nach wie vor als richtungsweisend für das gesammte Genre.

Version vom 8. Juni 2015, 14:38 Uhr

[Das] Tittenmonster, in manchen Abhandlungen auch Monstertitten, Titty Twister oder einfach Die Titte genannt, ist die filmische Umsetzung des wegweisenden fragmentarischen Erotikthrillers Gesine van Damms "Der Titter", der in beklemmender Weise die LSD-Erfahrungen des Sexualhypochonders Max Dreibeins literarisch aufarbeitet.

Der Film lässt die so surrealen wie klaustrophobischen Erotikabenteuer Dreibeins unmittelbar und unverschnörkelt in das Leben des Betrachters hinein platzen. Dieser findet sich – wie Dreibein – unversehens mitten im Geschehen wieder, ohne zu wissen, wie er hineingeraten ist oder einen Ausblick auf eine Lösung der sich zuspitzenden Situation zu erhalten. Zugleich ist er unbeteiligter Dritter, der das Geschehen gleichsam von oben betrachtet, jedoch keineswegs steuern kann. Wie der Protagonist kann der Betrachter nur tatenlos zusehen, wie dessen Persönlichkeit buchstäblich in zwei Teile zerfällt und in Gestalt zweier artfremder Doppelhöcker unvereinbar sich selbst gegenüber steht, weshalb nur eine Seite gewinnen kann. Die nervöse Handkamera unterstreicht diese innere Zerrissenheit. Eine dramaturgische Meisterleistung, die – sich bewusst unverhüllt auf das Wesentliche konzentrierend – in ironischer und fast schon verschwommener Weichzeichnerästhetik einen so puren wie minimalistischen Impuls setzt, um den Betrachter jäh zurückzuwerfen auf seine eigenen Versionen der Handlung und ihres Motivs und des möglichen Fortganges.

Zu Recht wurde die auf Zelluloid gebannte düster-beklemmende Erotik-Parabel mehrfach mit dem goldenen Höcker ausgezeichnet und gilt nach wie vor als richtungsweisend für das gesammte Genre.


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