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KameloNews-Archiv
Wer hätte das gestern noch gedacht? Gedacht, dass bald Frieden herrscht in den Berliner Freibädern, die just zu Horroranstalten für jederlei übergriffiges Verhalten mutiert waren. Am Columbiabad etwa standen täglich die Leichenwagen schlange, um die Übergriffsopfer abzuholen. Der "Brennpunkt" Görlitzer Park war laut einem Polizeisprecher vergleichsweise nur eine harmlose Spielwiese. Aber ein neues politisches Genie suchte Abhilfe: Carsten Linnemann von der Union. Sein Mantra geisterte schon durch die Nachrichten: Schnellgerichte müssen her!
Heute war es soweit: Alle Badeanstalten der Stadt inklusive dem Wannsee umfassen ab heute einen Verkaufspavillon der Firma Linnemann's Schnellfutter. Alle indischen Köche der Stadt wurden verpflichtet, denn indische Küche gilt als schnelle Küche. Kein Gast muss lang warten auf sein Gericht, prompt wird der Magen voll. Die nötige "Bettschwere", um brav auf dem Badetuch in der Sonne liegen zu bleiben statt sich mit anderen Badegästen zu kloppen, wird damit zuverlässig bei allen BesucherInneN der Schwimmbäder erreicht. Die Anzahl der Gewaltdelikte sank sofort auf Null. Und auch die Zahl der Benutzer der Schwimmbecken. So kann die Badebranche nun auch das ganze Wasser sparen.Für Zwitschern stand auf der ganzen Erdscheibe ein blauer Vogel: Die Blaumeise. Wer sich zum Zwitschern anmeldete, bekam am nächsten Tag einen Vogelkäfig mit blauem Piepmatz geliefert. Per Gedankenübertragung konnte der Vogel uhrsprünglich alle von seinem Bösitzer formulierten neunmalklugen Sätze von maximal 140 Zeichen Länge an seine befreundeten Zwitschervögelchen verbreiten, welche die Botschaften unmittelbar in der Sprache ihrer BösitzerInnen zwitscherten. Mit der Zeit lernte die weltweite Zwitschervogelschar auch, doppelt so lange Sätze zu senden oder zu empfangen und ihrem Bösitzer mitzuteilen. Zweifellos erwies sich mit der Zeit, dass jeder, der bei Zwitscher angemeldet war und seinem Vögelchen dann des öfteren auf 140 Zeichen komprimiertes Neunmalkluges sagte, jeder also in diesem auch verächtlich "Twitter" geschimpften System absolut zweifelsfrei eine Meise hatte.
Doch nun ist Schluss mit lustig. Elon Musk kaufte alle diese Vogelbauer samt Zwitschervogel, und sprach einen Fluch, weil das so verdammt viel Geld gekostet hat. Durch den Fluch mutierten all die Blaumeisen im weltweiten Zwitscher-System wundersamerweise zu Spatzen. In Anlehnung an Musks Weltraumfirma Spatz X wird sein vogelbasiertes weltweites Kommunikationssystem nun nicht mehr "Twitter", sondern einfach "X" geschimpft.
Das Problem dabei: Musk ist so stinkreich, dass das, was nun "X" genannt wird, tatsächlich ein "U" sein könnte, aber keiner das merkt.- Eingerückte Zeile
