Venedig

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1555 kam kamel noch trockenen Hufes durch die Stadt. Links die Dogge nebst Gattin und Hofkamel.
Schön war's da, kraftstrotzende Kamele und weltläufige Treiber, aber dann ...

Venedig war die reichste Stadt des Renaissance-Zeitalters, durchzogen von allen wichtigen Karawanenpfaden der Welt, der Seidenstraße, der Salzstraße, der Sesamstraße, usw. Die stolzesten Kamelkarawanen zogen zum Markusplatz, wo die Dogge wohnte, die lange vor Dow und Jones Beherrscherin des Welthandels war. Venedig liegt in einem abflussfreien Alpental der Venedigergruppe von Tirol, das zu Italoösterreich gehört.

Innovationen[bearbeiten]

Kamelval: Der Reichtum der Venezianer machte es ihnen sogar möglich, eine fünfte Jahreszeit einzuführen. Die Initiative dazu ergriffen die Kamele, die begannen, sich jedes Jahr zu einer bestimmten Mondkalenderzeit als Pferde zu verkleiden, d.h. die cammelli gingen als cavalli auf die Straßen, was bekannt wurde als Cammelval von Venedig. Da der Kapst dieser Maskerade seinen Segen gab, wurde das Kamelverkleidungsfest auch in anderen katholischen Welthandelszentren wie Köln und New Orleans kopiert.

... dann kamen die norddeutschen Hanseln und tanzten in ihrem groben Doppelripp um ihr heiliges Grünkohlfass - unfassbar. Venedig musste bei solcher Dekadenz einfach untergehen.

Pinkel-Split: Coolinarisch wertvoll war, dass norddeutsche Handelskamele der Hanse Kontore in Venedig eröffneten, aber es dort so kalt und neblig haben wollten wie im heimischen Norddeutschland. Der geniale Alleserfinder Nicola Tesla erfand daher das Speiseeis, zunächst in Geschmacksrichtungen für die Hanseaten wie Grünkohl und Pinkel. In seinem "Eissalon Venezia", dem ersten Etablissement dieser weltweit von der Mafia betriebenen Eissalonkette, konnten Hansen sich abkühlen mit auf den Teller geklatschtem Labskaus-Eis oder als Edel-Dessert kredenztem Pinkel-Split in heimeliger Küstennebel-Atmosphäre, erzeugt von Tesla'schen Nebelkerzen, die auch Taschendieben Deckung gaben, der Wirtschaft also rundum den nötigen Kick gaben.

Wahlen: Das Stadtoberhaupt war bewusst kein provinzieller Dorfschultheiss, sondern wurde immer mittels einer Hunde-Schönheitskonkurrenz in einem Konklave auf Lebenszeit gewählt. In den 1200 Jahren ihres Bestehens waren in der Republik Venedig stets italienische Doggen die schönsten Köter. Der Doggenpalast behielt genausolange den Charakter einer übergroßen Hundehütte im neureichen Berlin-Salzburgwedeler Palazzo-Prozzo-Stil.

Untergang[bearbeiten]

Zum Untergang führte die zunehmende Verklemmtheit der Klempner vom Ort, denn immer öfter kam es, dass ein Klempner, der zu einem Wasserrohrbruch gerufen wurde, noch fest in seiner Domina drinklemmte. Anfangs konnte noch Super Mario das Schlimmste verhindern, doch dann setzte die Klempnerzunft eine Super-Domina auf ihn an, und das Unglück nahm seinen Lauf. Die ganzen stolzen Karawanenpfade der Stadt wurden durch unreparierte Wasserrohrbrüche überflutet. Die an der Salzstraße abgestellten Salzsäcke machten eine ungenießbare Brühe aus dem kostbaren Nass. Und das wars mit der Handelsherrlichkeit der Stadt. Salzbrühenfeste Spezialboote gondeln seitdem auf den zu Kanälen gewordenen Straßen, und die Gondoliere werden aus nostalgischen Gefühlen von den alten venezianischen Familien dafür bezahlt, mit Gesang das Möh und Mööepp der Karawanenkamele zu simulieren, um an die guten Zeiten zu erinnern. Lebende Kamele findet man nicht mehr dort, aber die Akustik der umgebenden Berge gibt dem Gesang der Gondoliere ein Echo, als wären die Höckertiere alle noch da. Legenden sagen sogar, dass Tiroler Schneekamele von den weißen Gipfeln der Venedigergruppe herab das Echo mööeppen.

Thomas Mann, eine sündhaft teure Erdbeere vom Obsthändler stibietzend.

Erdbeerkrise[bearbeiten]

Vollständig in Armut fiel die Stadt, als Thomas Mann in einem Roman die Frische der venezischen Erdbeeren in aller Konsequenz beschrieb. Touristen mieden daraufhin jahrelang die Stadt aus Angst vor Lebensmittelvergiftung. Die heutzutage rein statistisch per hoher Scheidungsrate bedingte Vergänglichkeit der Ehe macht Venedig aber mittlerweile zum Lieblingsziel für Flitterwochen, da dort Jungverheiratete einen ersten Eindruck vom Untergang aller, d.h. auch ihrer eigenen Herrlichkeit bekommen. Erdbeeren spielen im Hochzeitsreisen-Business keine Rolle, dafür aber Erdbeermünder.

Außerdem bereiten seit 150 Jahren mit radioaktiven Materialien arbeitende Glasbläser der Kuh-Vorstadt Muh-Rano Venedig wieder eine strahlende Zukunft. Wer mehr darüber wissen möchte, kaufe sich einfach als Andenken eine Glaskugel. Wer ein Ticket für die original venezische Sträflings-Galeere haben will, klaue die Kugel statt sie zu kaufen. Letzter Schrei sind Orakel-Kugeln in Erdbeer-Rosarot. Damit gilt die Erbeerkrise als endgültig überwunden.

Bihennale[bearbeiten]

Bihennale auf dem Markusplatz.jpg

Aber soll man wirklich nach Venedig reisen? Was ist eine historische Kamelkarawanenstadt ohne Kamele? Immerhin, ein halbes Mal pro Jahr, d.h. alle zwei Jahre, findet das Haarfärbe-Festival Bihennale an zentraler Stelle, auf dem Markusplatz statt. Dieser repräsentative Platz ist statt mit Pyramiden mit fünf prächtigen Trockenhauben bebaut, von denen jede einzelne die Haare einer ganzen Herde in 5 Minuten zu trocknen vermag. Dieser Markus muss also ein großartiger Figaro gewesen sein. Das Frisierkamel war so beliebt, dass es immer wieder zum Prinz Kamelval gewählt wurde. Seine Frisörkundschaft fühlte sich unter seinen Scherhufen wie auf Flügeln. So wurde seine Tollität Markus I. zum Wappentier Venedigs, dargestellt als geflügeltes Kamel. Und seine Spezialität soll Haarfärben mit Henna gewesen sein, das im Mittelalter exklusiv über Venedig aus Griechenland und Ägypten nach Mitteleuropa gelangte. Heute ist es vor allem gefragt bei jungen und jung gebliebenen Kamelen. Wer also Venedig einmal voller Kamele sehen will, muss zur Bihennale am Markus-Denkmal kommen.