Dieter Wedel

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Dieter Wedel war ein ehemals erfolgreicher Regisseur. Das war früher mal. Ob ein Regisseur Erfolg hatte, oder nicht hing auch von den Schauspielern und vor allem, dem sexy Aussehen der Schauspielerinnen ab. Glaub' mal nicht, dass ein Film besser geworden wäre, wenn statt Marilyn Monroe eine Claudia Roth mitgespielt hätte. Aber solche Schauspielerinnen waren eher selten und wenn es sie gab, dann waren sie alle in Hollywood und nicht in Hessen. Ein Regisseur des ZDF hatte eigentlich nur die Wahl zwischen schlange stehenden mittelmäßigen Schauspielerinnen und entschied sich meist für die, die sich besser vögeln ließ. Das war allgemein bekannt und gipfelte in dem Sprichwort „sich hochschlafen“. Es war also eher eine Art Geben und Nehmen, wofür heutige Damen des horizontalen Gewerbes steuerlich belangt werden.

Das Risiko des Regisseurs bestand darin, dass die sich eher bereitwillig zur Verfügung stellende Schauspielerin derart schlecht in ihren Erstberuf wäre, dass der ganze Film zum Flop wird. Jetzt war das aber eben der Preis für die Rolle und da muss man heutzutage sowohl dem Regisseur als auch den Damen einen Vorwurf machen können. Wenn sie sich nicht ekeln, sich einem solchen Affen hinzugeben, dann brauchen sie sich 20 Jahre später auch nicht darüber aufregen. Jetzt ist es nämlich sehr, sehr schwierig, juristisch unwiderlegbar zu beweisen, dass die Hingabe doch nicht so hingebungsvoll war. Es bleibt ja immer noch die Frage, warum sie nicht die berühmte „Armlänge Abstand“ gehalten haben.

Neu ist das also nicht, im Gegenteil: das passierte schon vor 40.000 Jahren. Man kann mittels der DNA beweisen, dass sich in der Urgesellschaft auch unter den nach Europa nachrückenden sogenannten „Homo Sapiens“ Damen befanden, die sich den Neandertalern hingegeben haben. Nun gut, der Neandertaler war auch kräftiger gebaut, das kann für Damen schon eine wichtige Eigenschaft sein. Und das „Sapiens“ ist ja auch nur relativ zum Zeitgeschehen zu sehen, hat also nichts mit Schulbildung zu tun. Im Gegensatz zu dem vor 40.000 Jahren vollzogenen Koitus wird es dagegen sehr viel schwieriger, einen solchen von vor 20 Jahren juristisch nachzuweisen, wenn er denn keine Leibesfrucht hervorbrachte. Und selbst dann ist die Frage, ob man sich widerwillig, breitwillig oder gar nicht willig dieser Prozedur unterworfen hat, nicht mehr klärbar. Diesen Regisseur jetzt mit einem Neandertaler zu vergleichen, schickt sich natürlich nicht. Ich wollte jedenfalls damit nichts gegen die Neandertaler gesagt haben.

Normalerweise würden sich diese Damen mit derart Vorwürfen nach solch einer langen Zeit sehr zurückhalten, weil das juristisch kaum noch Erfolg haben wird und bestenfalls ihre eigene Reputation beschädigen würde. Denn das würde ja heißen, zuzugeben, dass ihr schauspielerischer Erfolg nicht durch aktive Leistung zustande kam. Aber heutzutage ist bei einem solchen Vorwurf die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt. Jetzt können sie ihm journalistisch eins reinwürgen, von dem er sich nicht mehr erholt. Dagegen wäre der Makel an der eigenen Karriere zu verkraften, der wird dann durch allgemeines gesellschaftliches #metoo-Mitleid verdeckt.

Weitere Beispiele für diese Art „Mediale Hinrichtung“ waren Jörg Kachelmann und Andreas Türck.