Irgendwoandershin

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Irgendwoandershin … aus der Reihe Kamelopedia-Urlaubstippps zum An-Die-Stirn-Tippen. Reizvolle Landschaft in Absurdistan, ziemlich weit links vom allgemein üblichen Standard gelegen.

Klima[bearbeiten]

Irgendwoandershin zeichnet sich durch ein ausgesprochen aufregendes Reizklima aus, das hauptsächlich durch den Duft der überall blühenden Jin-Ling-Zigarettenkippen verursacht wird. Dieses Klima hat die Zähigkeit, Nerven und Atemwege bis zur Weißglut zu reizen. So wird beim seiner Natur nach eher trägen Durchschnittskamel die Bereitschaft zum häufigen Wechseln des Weidelandes gefördert, was unter Kameltreibern auch Flexibilität oder künstlicher Sachzwang genannt wird. Auf diese Weise abgerichtete Kamele machen bei Schließung eines Kamelbetriebes oder bei der Zuweisung eines ortsfernen Arbeitsplatzes durch die Agentur für Abtrieb nicht so viel Theater wie ihre wilden Artgenossen. Daher werden an vielen landschaftlich reizvollen Orten ausgedehnte Jin-Ling-Kippen-Felder angelegt, die, ähnlich wie Biosprit, mit Kameldung subventioniert werden.

Attraktionen[bearbeiten]

Die verschiedenen Reifestadien der Jin-Ling-Zigarettenkippen prägen neben anderen Attraktionen dieser Region wie dem Brunftschrei von Ghettoblastern und besonders in Hauptverkehrszeiten gut besuchten Baumaschinen-Freiluftkonzerten das Landschaftsbild von Irgendwoandershin. Die landschaftsprägenden, weißgelben Zigarettenkippen gedeihen hervorragend an Bus- und Straßenbahn-Haltestellen, um die deshalb ganzjährige, aus unzähligen sorgfältig gepflanzten Kippen bestehende Teppiche angelegt sind. Diese Teppiche werden häufig von den Eingeborenen durch glitzernde Mosaikarbeiten ergänzt, die zumeist spontan aus zerkleinerten Bier- und Schnapsflaschen gefertigt werden.

Nicht erst seit der Erkenntnis, dass diejenigen, die die Marke Jin Ling und andere Zigaretten- oder Zigarrenmarken ausgebrütet haben, sich ihre Kippen sonstwohin stecken können, wird genau das von den Bewohnern von Irgendwoandershin auch fleißig praktiziert. Von Sondereinsätzen wie bei Monica Lewinsky mal abgesehen, werden besonders Zigaretten nach dem Rauchen in Blumentöpfen oder anderen Parkanlagen deponiert oder, um sie keinen Verunreinigungen durch lose herumstrolchendes Erdreich auszusetzen, behutsam auf das Straßenpflaster geschnippt, wo sie sich unabhängig von der Umgebungstemperatur kräftig vermehren, was zu den bereits beschriebenen Teppichen führt. Die Eingeborenen von Irgendwoandershin verbringen sehr viel Zeit mit der Pflege und Herstellung dieser Teppiche. Oft kann man sie stundenlang auf Parkbänken oder anderen Sitzgelegenheiten wie umgestülpten Mülleimern, Treppenstufen oder in ganzen Gruppen vor Hauseingängen Wache haltend beim unermüdlichen Herstellen von Zigarettenkippen beobachten. Diese Zigarettenkippen werden oft nach dem Einpflanzen oder Ablegen vorsorglich mit einer grünlichen, gallertartigen Nährlösung versehen, die der Raucher mithilfe seiner Bronchien ehrenamtlich und aufopferungsvoll selbst herstellt. Da in Irgendwoandershin sehr viel Wert auf Tourismus gelegt wird, achtet jeder Raucher beim Rauchen genau auf die Windrichtung, was ihm so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass er sich besonders auf belebten öffentlichen Plätzen stets automatisch so hinstellt, dass alle Anwesenden gleichmäßig mit Rauch versorgt werden. Dafür wird Rauchern auch das Privileg eingeräumt, bei Regen als Einzige die überdachten Wartehäuschen an Haltestellen benutzen zu dürfen.

Wappen[bearbeiten]

Musikalische Untermalung beim gemütlichen Angelurlaub in freier Natur.

Das Wappentier von Irgendwoandershin ist ein dudelsackähnliches Gerät mit der Bezeichnung Herbstlaub-Irgendwoandershin-Puster. Es ernährt sich von reichlich verbleitem Benzin oder würzigem Dieseltreibstoff und ist das Lieblingshaustier von Hausmeistern größerer Wohnblocks. Wenn saisonbedingt genügend Laub da ist, mit denen die verspielten Puster gern herumtollen, werden diese Wappentiere von ihren Besitzern mit Stolz Gassi geführt, wobei die Hausmeister sogar noch auf dem Herbstlaub-Irgendwoandershin-Puster zusätzlich weithin vernehmbar die Nationalhymne von Irgendwoandershin spielen, meist in den frühen Vormittagsstunden, spätestens aber bis um 6:30 Uhr. Wegen der totalen Sinnfreiheit dieses Gerätes verlangt der Gouverneur von Irgendwoandershin ausnahmsweise keine Hundesteuer oder Umweltplakette, obwohl jeder Autofahrer umgehend irgendwo eingeliefert werden würde, wenn er das Zeug tanken würde, mit dem so ein Puster betankt wird. Bedingung für diese Steuerbefreiung ist allerdings, dass durch die Puster dem Landschaftsbild und vor allem den Touristen von Irgendwoandershin kein einziges Herbstblatt vorenthalten wird, weshalb die Blätter von eigens dafür zu Hartz-IV-Empfängern beförderten Einsatzkräften nach jedem Pusten gewissenhaft auf Vollständigkeit geprüft werden, wobei ihnen praktischerweise gleichzeitig ausreichend Zeit zur Herstellung neuer Zigarettenkippen eingeräumt wird.

Nationalhymne[bearbeiten]

Die Nationalhymne von Irgendwoandershin hat die landestypische Besonderheit, dass sie sich jedesmal ein klein bisschen anders anhort. Das hat den gleichen Grund, weshalb sie auch keinen Text hat, da einem beim Versuch, mitzusingen, von dem Krach, den der Herbstlaub-Irgendwoandershin-Puster macht, sowieso die Spucke wegbleibt.