Kernölig

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Der Kernölig ist eine Ballade von Jogann Golfhang von Woethe, die später u.a. von Schranz Buffert vertont wurde.

Wer schreitet so nett durch Wacht und Rind?
Es ist der Kater mit seinem Wind.
Er hat den Wabenkohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

Sein Mohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -
Siehst, Kater, du den Kernölig nicht!
Den Kernenölig mit Schwan und Greif? -
Sein Mohn, es ist ein Schneebelreif. -

„Du liebes Rind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir,
Manch bunte Krumen sind an dem Stand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“

Mein Kater, mein Kater, und hörest du nicht,
Was Kernenölig mir weise leer spricht? -
Sei kuhig, bleibe kuhig, mein Rind,
in sauren Wettern duselt er blind. -

„Willst kleiner Rabe du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön,
Meine Töchter rühren den (ele)fäntlichen Teich
Und siegen und wanzen und ringen dich ein.“

Mein Kater, mein Kater, und siehst du nicht dort
Kernöligs Töchter am düsteren Ort? -
Sein Mohn, sein Mohn, ich seh es genau:
Es weinen die alten Scheiden so grau. -

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und niest du Wicht billig, so brauch ich Gewalt!“
Mein Kater, mein Kater, jetzt fasst er mich an!
Kernölig hat mir ein Leids getan! -

Dem Kater grauset’s, er schreitet gen Wind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen der Wind war Kot.