Mau Mau
Mau Mau™ (jap. マオ☆マオ mā'ō - mā'ō dt.: „Mietzekatze“) ist eine erstmals 1949 veröffentlichte Manga-Serie des japanischen Zeichners Mau Zeh Dung, die auch als Anime umgesetzt wurde und zu dem etliche Merchandising-Produkte vertrieben werden, darunter ein völlig erfolgloses – aber sehr bekanntes – Sammelkartenspiel.
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Das Kartenspiel[bearbeiten]
Das Kartenspiel umfasst gerade einmal 32 verschiedene Karten, die sich zudem noch sehr ähneln. Im Vergleich zu anderen Sammelkartenspielen wie Ka-Mel-Oh! (derzeit ca. 380 Karten) oder dessen Plagiat Yu-Gi-Oh! (über 3000 Karten) ist dies lächerlich gering und wohl einer der Gründe, weshalb Mau Mau nicht an deren kommerziellen Erfolg anknüpfen konnte. Hinzu kommt die unwirtschaftliche Verkaufsstrategie, dass bereits im Starterpack sämtliche Karten enthalten sind, und somit die rentablen Booster-Packs entfallen. Während auf Tauschbörsen und Internetauktionen seltene Ka-Mel-Oh!-Karten Preise von bis zu 100.000 Datteln und mehr erzielen, lässt sich ein komplettes Mau Mau-Set bereits für einen Appel und Ei erwerben.
Wie bei jedem anderen Sammelkartenspiel unterscheiden sich auch hier die „Monsterkarten“ (sog. „Items“ gibt es bei Mau Mau nicht) durch Zugehörigkeit zu einer „Klasse“ und zu einer „Rasse“:
Klassen[bearbeiten]
jap. | dt. Übers. | Besondere Klassen-Fähigkeiten der Monster |
ワ (shî'bé'n̄) | „Nimm Zwei“ | Bei ワ darf der Gegner seine Handkarten mit zwei Karten aus dem Deck ergänzen. Du solltest diese Karte also in keinem Fall spielen. |
|
„Mach ma' Pause“ | Bei |
の (nô'yn̪) | „Moin“ | Hier ist Mau Zeh Dung keine Fähigkeit eingefallen. |
ィロ (zen) | „Ommmmmmmm“ | |
ろ (bü'ble) | „Wünsch' dir was“ | Bei ろ musst Du über die Rasse des Monsters bestimmen, das Dich angreifen soll. Dafür darf ろ jedes Monster angreifen, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Klasse bzw. Rasse (s.u.) |
わ (dä'mle) | „Geisha“ | Hier ist Mau Zeh Dung keine Fähigkeit eingefallen. |
К (kji'ni) | „Cheffe“ | |
ん (ā's) | „Assi“ | Bei ん darfst Du noch ein Monster ausspielen, was Dir aber nix nützt, weil Kämpfe zwischen mehreren Monstern bei Mau Mau nicht vorgesehen sind. |
Obwohl es zu allen Klassen auch deutsche Bezeichnungen gibt, hat es sich in der Mau Mau-Community eingebürgert, die japanischen Namen zu übernehmen und diese einzudeutschen, z.B. „sieben“ statt „shî'bé'n“̄. Trotz der nur geringen Anzahl an verschiedenen Klassen hat sich Mau Zeh Dung nur bei Dreien die Mühe gemacht auch ein passendes Bild zu malen: bei ろ, わ und К. Alle anderen Karten sind reine Textkarten (die es bei Ka-Mel-Oh! nie ins Sammelalbum geschafft hätten).
Rassen[bearbeiten]
Bei Mau Mau gibt es gerade mal vier verschiedene Rassen, die durch ein kleines Piktogramm kenntlich gemacht werden: ♦, ♥, ♣ und ♠; ähnlich den Häufigkeitsklassen bei Ka-Mel-Oh! (und von diesen sichtlich beeinflusst):
jap. | dt. Übers. | Besondere Rasse-Fähigkeiten der Monster |
♦ (ka'lô) | „Schotte“ | Fehlanzeige |
♥ (he'lts) | „Schwuchtel“ | |
♣ (klô'yts) | „Kameltolik“ | |
♠ ( |
„Mathemagier“ |
Die Kombination aus Klassen und Rassen („Kameltoliken-Geisha“, „Schotten-Moin“, etc.) ergibt nun exakt 32 verschiedene Monsterkarten, die sich allerdings kaum voneinander unterscheiden.
Regeln[bearbeiten]
Noch problematischer als die mangelnde Originalität bei Klassen und Rassen ist das unausgereifte Regelwerk von Mau Mau:
- Gespielt wird mit einem gemeinsamen Deck (jap. taˈlɔ̃), aus dem sich beide Spieler ihre Handkarten (han'dga'ddn̄) ergänzen dürfen. Dies allein widerspricht schon derart dem Prinzip eines Sammelkartenspiels, dass der Misserfolg von Mau Mau nur allzu verständlich wird.
- Die sog „Arena“ (ā'lêna) bietet nur Platz für ein einziges Monster. Findet ein Kampf statt, so wird das gegnerische Monster auf die zuvor gespielte Karte gelegt, so dass es – äußerst unpraktisch – dessen Kampfwerte verdeckt. Das macht aber nix, weil Mau Zeh Dung sowieso vergessen hat die Monster mit entsprechenden Werten zu versehen (vgl. Abb. rechts)
- Kämpfe dürfen nur zwischen Angehörigen
a) einer gemeinsamen Klasse, oder
b) einer gemeinsamen Rasse stattfinden; völlig unlogisch! - Sollte ein Spieler über kein geeignetes Monster verfügen, darf er seine Handkarten durch eine Karte aus dem Deck ergänzen.
- Kampfregeln gibt es keine! Da also völlig offen ist, wer einen Kampf gewonnen hat, wird einfach solange weitergespielt bis ein Spieler keine Handkarten mehr besitzt.
Dieser Spieler hat dann verloren. - Da Mau Zeh Dung ein ausgesprochener Egomane war, muss ein Spieler kurz vor seiner Niederlage dessen Vornamen laut ausrufen.
Sollte er dies „aus Versehen“ vergessen darf er seine Handkarten nocheinmal mit zwei Monstern aus dem Deck ergänzen. - Theoretisch könnte ein Spiel also ewig dauern. Hat ein Spieler keine Lust mehr, so wartet er einfach ab bis er keine Karten mehr hat (Achtung: „Mau“ nicht vergessen!) und verkündet seinen Unmut mit einem lautstarken „Mau Mau“.
Mau Zeh Dungs Verkaufspolitik[bearbeiten]
Da Mau Zeh Dung über den (verständlichen) Misserfolg seines Kartenspiels nicht gerade begeistert war, unternahm er – teil äußerst aggressive – Kampagnen zur Verbreitung von Mau Mau unter der Bevölkerung Japans:
Die „Hundert-Blumen-Bewegung“[bearbeiten]
Die „Hundert-Blumen-Bewegung“ (jap.:
Der „Große Sprung nach vorn“[bearbeiten]
Auch der „Große Sprung nach vorn“ (jap.
Die „Kulturrevolution“[bearbeiten]
Die sog. „Kulturrevolution“ (jap. 无产阶级
Insgesamt war die Verkaufspolitik Mau Zeh Dungs derart aggressiv, dass es des öfteren zu Widerständen in der Bevölkerung kam. Vorläufiger Höhepunkt war der sog. „Mau Mau-Aufstand“ in Kenia, der schließlich zur Unabhängigkeit von der japanischen Kolonialherrschaft führte.
Im Gedenken daran brachte eine US-Amerikanische Sängerin Anfang 2009 einen Song auf den Markt, der sich derzeit in allen möglichen Charts wiederfindet. Der Titel des sehr bekannten Musikstückes heißt "Mau-Mau-Gesicht". Auf Grund möglichst weitreichender interkultureller Akzeptanz wurde der Titel im Englischen unter "Poker-Face" veröffentlicht.
Siehe auch: Ka-Mel-Oh!, Mao Kamel Dung, Mau