Mendels Sohn Barthold I.
Mendels Sohn Barthold Irenäus wurde von Gregor Mendel nebst Gattin an einem aus dem Gregorianischen Kalender ermittelten optimalen Begattungstermin nach den Mendelschen Regeln gemendelt. Doch dies war nur die hybride Ouvertüre zu einem einzigartigen Lebenslauf. In jenen Sturm und Drang-Jahren der Gentechnik war diese noch außerhalb der Reichweite staatlicher Regulierung, welche damals eher auf Repression gegen Opposition ausgerichtet war, so dass Mendel alle Register ziehen konnte mit dem von ihm selbst entwickelten Kassenschlager des Spielwarenhandels, Mendels Genbaukasten. Jedoch war er von dem Ergebnis enttäuscht: Sein Sohnemann wurde zunächst Tuchhändler im Leipzig, und scheinbar doch nicht das Genie das der Vater sich sommernachts erträumt hatte, wenn er mit seinem Genbaukasten experimentierte.
Obwohl Barthold Irenäus den ganzen halbseidenen "Deutschen Bund" in feinstes Tuch einkleidete, und so sein Etablissement nur das Leipziger Gewandhaus genannt wurde, war der Vater nicht zufrieden. Da kam ein Ruf aus Berlin. Mendels Sohn Barthold I., wie er genannt wurde, wurde endlich vom König von Preußen angestellt, und das sogleich als General der königlich preußischen musikalischen Streitkräfte. Seine Versuche, mit den preußischen Musikkorps England mit klingendem Spiel im Sturm zu erobern, gelangen vorzüglich. Jedoch waren die Festival genannten Feldzüge nur Pyrrhus-Siege, welche nämlich beim Weitermarschieren nach Norden sich stets in den schottischen Sümpfen schmählich in Niederlagen verwandelten. Es war eine schottische Sümpfonie des Grauens für die preußischen Musiksoldaten, ging ihnen doch das Gedudel ihrer schottischen Gegner gewaltig auf den Sack. Barthold Irenäus kehrte enttäuscht heim nach Leipzig. Dort gründete er eine Konservenfabrik und erfand dafür das Leipziger Allerlei, welches er in Blech aus Musikinstrumenten seiner geschlagenen Truppen eindoste. Er starb früh, denn damals wurden Konservendosen noch mit Blei zugelötet, so dass wer zuviel aus Dosen aß an einer Bleivergiftung sterben konnte.
