News:2018-01-07 – Berlin totgentrifiziert: Lang lebe Berlin 2.0, die neue Stadt am Willy-Brandt-Feld

aus KameloNews, dem wüsten Nachrichtenportal
Wechseln zu: Navigation, Suche

News vom 07.01.2018

Steigende Mieten überfordern den Berliner Senat, weil politische Gegenmittel wie die "Mietpreisbremse" nicht funktionieren. Ganze Stadtviertel, ehemalige "Szene-Kieze" wie Prenzlauer Berg und Kreuzberg sind schon zu gutbürgerlichen Wohnvierteln gentrifiziert, und die Wohnungspreise rund ums Bürgerparadies "Tempelhofer Feld" steigen raketenartig in den Himmel, vergleichbar Preisen der Promi-Appartements rund um den New Yorker Central Park. Nun gibt es ein Problem für den nicht Houston sondern Berlin Regierenden Bürgermeister Müller: Trotz zahlreicher TV-Sender und ergänzend dazu modernen Youtube-Stars hat Deutschland garnicht genug Promis, um die teuren Wohnungen an den Mann zu bringen. Der Berliner Mietpreis-Boom erweist sich als Mietpreis-Bombe, die die Stadt noch im Lauf des Jahres 2018 zur Geisterstadt machen wird, ohne dass die Wohnungspreise dadurch fallen werden. Illegal zusammengeraffte russische und ukrainische Oligarchenvermögen, chinesisch-kommunistisch-kapitalistische Wirtschaftswunder-Gewinne, Korruptionseinnahmen indischer Beamter und nicht zuletzt Gebirge von Fünfhundert-Euro-Scheinen und Tausend-Deutsche-Mark-Scheinen unter den Kopfkissen deutscher Steuervermeider wollen halt gut angelegt sein - ist eine Immobilie in Berlin also eine gute Geldanlage? Nein, in hunderte Berliner Immobilien auf einen Streich muss man schon investieren wie z.B. das tapfere Schneiderlein aus Shenzen. Nur darin zu wohnen kann sich kein Berliner mehr leisten, und die Investoren selbst wohnen am liebsten in ihrer eigenen Realität, d.h. in ihren heimischen Wolkenkukuks-Traumschlössern wie etwa Donald Trampeltier in seinem New Yorker Trampeltier Turm. Allenfalls in Berlin-Marzahn werden die nötigen Wachdienst-Mitarbeiter in einem abgegrenzten Häuserblock mit alten Plattenbauten untergebracht, die Wachleute, die als letzte über die Milliarden-Investments der Immobilien-Mogule aus Nah und Fern zu wachen haben. Dank durchweg leerstehender Wohnungen braucht es auch nur einen Hausmeister pro halbem Dutzend Häuserblocks. Für die Kinder der Hausmeister-Familien wird die Kaiser-Wilhelm-Grundschule weiter betrieben sowie ein Teil der Rütli-Hauptschule, vor allem deren Musiksaal durch den einzigen verbliebenen Beamten der Stadt, Musiklehrer Sir Simon Rattle. Der Rest der Bevölkerung wird im Laufe des Jahres durch den größten Flüchtlingstreck seit 1945 die für zum Wohnen zu edel gewordene Stadt verlassen. Die Hausmeister hingegen residieren prächtiger als jemals Fürsten in Deutschland in einer neuen Art "Schlössern", die sich über mehrere luxus-sanierte Häuserblocks erstrecken, und sie werden durch ihren Rütlischwur bei einem Elternabend das alte Berlin zum Feudalsystem zurückführen, in dem die Hausmeister residieren und die Wachleute zu Leibeigenen werden, die die Arbeit machen müssen.

Da kommt es dem Senat zu Pass, dass just Anfang 2018 dem Flughafen-Projekt BER das Geld ausgeht. Was tun mit einem unfertigen Flughafen? Ganz einfach: Das Abgeordnetenhaus im Roten Rathaus beschloss, der neue "Willy Brandt Flughafen BER" vor den Toren Berlins wird umgewidmet zu einer Art "Tempelhofer Feld 2.0". Zur Erinnerung: Der frühere Haupstadtflughafen Tempelhof wurde vor Jahr und Tag durch eine Volksabstimmung umgewidmet zu einer Freifläche zur Nutzung durch das Volk, zum "Tempelhofer Feld". Mit dem neuen Senatsbeschluss wird quasi der Willy Brandt Flughafen BER umgewidmet zu einem entsprechenden Willy-Brandt-Feld für das Volk, als Kern für das neue, das bezahlbare Berlin 2.0. Berlin ist tot. Lang lebe das neue Berlin. Hipp hipp Hurra. Endlich ein Berlin ohne Angela Merkel!

Endlich ein Ende des 1989 proklamierten "Endes der Geschichte", denn nach der Pleite des BER-Projektes wird zwangsläufig auch die von Stuttgart 21 folgen, mit noch ganz anderen ungeahnten umwälzenden Folgen. Die Stadt Köln änderte angesichts der Berliner Katastrophe bereits ihre Verfassung, und ihr wichtigster Paragraf §0 heißt ab sofort: Kölle ohne Jecken jeht jaanich. Basta. Notfalls sollen im Falle totaler Entvölkerungsgentrifikation Kamele als Ersatzjecken zwangseinquartiert werden in die Luxuswohnungen dort, unter der Losung "Mööeppe Alaaf!" In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser: Helau.