News:2021-12-26 – Social Distancing: Weihernachten endet tödlich

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News vom 26.12.2021

Die Omi-Krone spielt diese Weihnachten kaum noch eine Rolle. Nur die mutigsten MitbürgerInnen feiern diese Weihnachten bei Omi, weil es da noch am besten schmeckt. Da halt, wo Omi noch unangefochten die Krone der Küchenchefin trägt. Diesen Trumpf der guten Küche haben selbst in der alten Generation nur noch wenige Omis! Diesen Trumpf, der die coronakrisenbedingt verschärften rigiden auf das Weihnachtsfest heuer bezogenen Vereinsamungsempfehlungen von IHNEN ultimativ aussticht wie ein Weihnachtsplätzchen!

Die anderen Omis bleiben einsam. Freiwillig. Denn wer wollte nach zwei Jahren Pandemie in Kamelonien noch dem daraus erwachsenen Wissenschaftssäulenheiligen Christian Drosten widersprechen, der sich für strikte Einhaltung der 1G-Regel ausspricht.

Doch auch diese rigide Kontaktphobieempfehlungsstrategie fordert ihre Opfer. Opi Mauser-Mayerschön erwischte es bösonders hart. Er wollte Heiligabend ganz vorbildlich sozial distanziert verbringen. Doch so machte er Heiligabend zu seinem definitiven Lebensabend. Und das kam so:

Es war finster im Walde, doch den Weg zum ihm als Ehrenmitglied des örtlichen Anglervereins von Kamelhausen verliehenen Ehrenplatz am Angelteich hat Opi Mauser-Mayerschön auch zuvor schon immer mit geschlossenen Augen hinfinden können. Und so saß er da, in schwachem Mondesschimmer auf ein Anbeißereignis wartend, als die Omi als Einzige die Christmette in der Dorfkirche besuchte, wo ein LCD-Bildschirm von der Kanzel herab die Predigt des Dorfpfarrers live aus dem Pfarrhaus übertrug. Die Predigt endete übrigens abrupt, als des Pfarrers Omas Stimme aus dem Off erscholl: "Das Essen ist fertig!" Da machte sich Omi Mauser-Mayerschön auf den Heimweg in Vorfreude auf den fetten, frischgeangelten Karpfen, den ihr ihr Ehemann sicherlich zu nachtschlafener Zeit im Kühlschrank deponieren würde!

Und just in diesem Moment biss er an. Der Karpfen. Und was für ein Monster von einem Tauchschuppentier! Opi dachte nur noch "Der Fang meines Lebens!" Leider hatte er recht. Opi merkte, wie schwer es würde, den Fang, der noch zappelte, an Land zu ziehen. Doch seine kräftigen Hände behielten die Angel fest im Griff, und auch die Angelschnur bewies ihre Markenqualität. Der Karpfen zog so stark in Richtung der Mitte des Weihers, dass Opi in die Falle tappte, ins Wasser nämlich. Er merkte vor Aufregung garnicht, dass seine Gummistiefel voll Wasser liefen - das ist normalerweise das untrügliche Alarm-Signal für einen Angler, die Angelschnur durchzuschneiden und den Fang halt davonziehen zu lassen. Und so zog der Riesenfisch Opi Mauser-Mayerschön schließlich in die Tiefe. Gott habe ihn selig.