News:2022-07-04 – Buntes Kanzleramt macht Musik

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News vom 04.07.2022
Aus Wien gab Musikkritikgott Eduard Hanslick seinen Segen: "Das reptiloid anmutende zauberhafte Dirigat ergab ein urzeitliches Musik-Event, das seinesgleichen sucht."

Das Bunte Kanzleramt von Kamelonien beleuchtete heute vermittels eines Expertenteams die Krise von Kamelmi(nde)stlohnien, denn für 66,666 Prozent der Kamelinnen und Kamele des fiskalpolitisch verwüsteten Heimatlandes der Schwarzen Null ist dank seit der Finanzkrise von Notenbänkerinnen und Notenbänkern gebetsmühlenartig herbeigebeteter, von Notenbänkelsängern leierkastenverstärkt moralbänkelsangartig herbeimoralisierter und von hinterbänklerischen Bundestagsabgeordneten seither je nach Parteizugehörigkeit entweder herbeigesehnter oder befürchteter EU-normgerecht mindestens genau 2% im Jahr betragen sollender Inflation des Euro, die in den Finanzkrisenjahren 2008 bis 2011 erst ganz verschwunden zu sein schien und sich dann zunächst unmerklich anschlich, seit Beginn des Ukrainekrieges im Winter 2022 aber im Schweinsgalopp grassiert wie eine Omikron-Delta-Gamma-Alpha-Romeo-Julia-Supervariante des Coronavirus und uns bald mit neuen Erfindungen wie dem Eineinhalbmillionen-Euro-Schein beglücken wird, bei soviel Geldentwertung also, die mittlerweile 2% pro Monat schon schmerzlich übertrifft und Gazprom die Gazrechnung nur noch in Bitcoin ausstellen lässt, ist buchstäblich Schluss mit lustig: Da reicht auch die saftige Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro nicht, um die Volksernährung aus dem Supermarkt noch zu garantieren. Selbst das restliche, zwar wohlhabende Drittel der Bevölkerung wendet sich dank seines Geizes nun reflexartig ab vom Bioladen an der Ecke und rettet stattdessen die Bilanz von Lidl und ALDI.

Unser einsilbiges Oberkamel brachte es bei dem heutigen hochrangigen Zusammentreffen all jener hochhonorigen BundesrepublikanerInnen, deren Ranghöhe in der DDR gewiss mit "Held der Arbeit" betitelt gewesen wäre, immerhin auf zwei Silben: "Mu" und "sik", zusammengenommen also das Wort "Musik".

Das Treffen erwies sich als bislang glänzendste Idee unseres obersten Oberkameles: Eine tiefe Krise kann gemäß Kreativitätstheorie nur mit einem hochkarätig besetzten Kreativworkshop beantwortet werden. Mit einer "konzertierten Aktion". Das war der Arbeitstitel des heutigen Spitzentreffens beim Bundeskanzler. Die Notenbänkerin aus Frankfurt hatte Notenpapier mitgebracht, und der vom Kanzler hinzugezogene, ihm vertraute Musikexperte, seines Zeichens Maestro der Elbphilharmonie, notierte auf jeden dieser Notenzettel eine Note und eine dazu in der entsprechenden Tonhöhe zu singende Silbe. Jeder der anwesenden "bundesrepublikanischen Helden der Arbeit" bekam einen so ausgefüllten Zettel in die Hand gedrückt und musste mitmachen, außer Olaf Scholz, denn der stand am Dirigentenpult und dirigierte das Konzert, und zwar mit nur einer einzigen Geste, die er neulich bei irgendeinem Gipfeltreffen von Jo Beiden gelernt hat, und die eigentlich als unanständig gilt: Mit dem Zeigefinger auf Leute zeigen. Einer der anwesenden Honoratioren musste immer genau dann, wenn Er auf eine(n) von ihnen zeigte, die auf seinem Notenzettel notierte Silbe singen, und zwar in der notierten Tonhöhe. So ergab sich mit jedem Fingerzeig des Mannes am Pult eine weitere vertonte Silbe des von ihm improvisierten, oder sagen wir besser zufallsgenerierten dadaistischen Gesanges ohne jeden Sinn. Ein Musikkritiker aus Donaueschingen versah daraufhin prompt die facebook-Seite des bunten Kanzleramtes mit ihrem ersten "Like".