Bundesflugscheibe

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Auf der Uni von Heidelberg steht die Bundesflugscheibe immer noch abflugbereit. Imposant konstruiert als klassische fliegende Untertasse mit aufgesetzter Pyramide in antikem Stil.

Die Bundesflugscheibe flog weiter und erfolgreicher als die Reichsflugscheibe. Auch sie zeichnet sich durch eine kreisrunde Bauweise aus, wie sie heute noch für haushaltsübliche Staubsaugroboter gebräuchlich ist, was wieder einmal beweist, dass die Raumfahrttechnik auch immer nützliche Erfindungen für den Haushalt zur Folge hat, im Falle des Saugroboters ja sogar buchstäblich für die Haushaltsraumfahrt. Nach sieben mit Spannung von der Bevölkerung der Bundesrepublik Kamelonien an den damals noch tüchtig gammastrahlenden Fernsehbildschirmen verfolgten Missionen musste die offiziell als schneller Raumkreuzer Orion durchs Weltall gesauste Flugscheibe aber ihren Dienst einstellen. Es heißt, sie habe die Milchstraße überqueren wollende Frösche einfach abgeschossen, statt sie über die Straße zu tragen, wie es sich gehört. Ihr Kommandeur Dietmedar Schönkamel war eben ein ganz schöner Draufgänger.

Den Titel Bundesflugscheibe erhielt das Raumschiff Orion, als während der TV-Live-Übertragungen aus dem Weltraum Ende der 60er-Jahre die bundesdeutschen Straßen wie leergefegt waren. Auch ein Punkt, in welchem der Raumkreuzer etwas mit den modernen Staubsaugrobotern gemeinsam hat. Während des Ukrainekrieges soll die Bundesflugscheibe mangels einsatzfähiger Bundeswehrtransportflugzeuge in einem geheimen Einsatz als Transallersatz 5000 von solidarischen deutschen Pflegeheimbewohnerinnen gehäkelte blaugelbe Topflappen nach Kiew gebracht haben. Für einen weiteren Einsatz hatte zuvor bereits die Schweizergarde im Auftrag von Kapst Maledictus XVI. die Orion ausgeliehen, für einen vergeblichen Versuch, ein Fliegendes Spaghettimonster, angeblich heidnische Gottheit einer Konkurrenzreligion zum Kistentum, zur Strecke zu bringen. Auch das Bundesinnenmysterium wollte unbedingt die Flugscheibe zwecks Abschuss der Kamelopedia einsetzen, traf aber stattdessen versehentlich die Locopedia. Dieser Einsatz war kompletter Nonsense - was für ein Niedergang seit den heldenhaften Einsätzen in den wilden Sechzigerjahren.

Der seltene Einsatz der Bundesflugscheibe als Flugverkehrsergänzungsmittel hängt auch mit Fake News zusammen, in denen behauptet wurde, die Untertasse fliege nur durch eine geheimnisvolle Strahlung, die für das Bienensterben verantwortlich sein soll, aber welche Strahlung bitte könnte wirklich Verantwortung tragen? Trotzdem wurde durch verwirrungstheorieverwirrte Hohlköpfe im Volke der Spottname Frisst Bienen und mehr noch dessen denglische Variante Frisbee für die Bundesflugscheibe populär. Dank der Videoaufzeichnung der historischen sieben Flüge müsste eigentlich jeder den ökologischen Vorteil des Fluggerätes kennen: In einem kraftvollen natürlichen Meereswasserstrudel wird es in Rotation versetzt und dadurch zu einem gewaltigen Rotationsparabelflug befähigt. Somit bestimmt allein der Meeresgott Neptun über die Reichweite des Raumschiffes. Damit könnte sogar Greta Thunberg reinen Gewissens klimagasfrei in den Welttraum starten, jedenfalls wenn sie dabei nicht pupst.