Seekamel

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
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An den Polen wie Nord-, Süd-, Plus- und Minuspol tummeln sich der Menschen Lieblinge, welche (leider (oder zum Glück?)) nicht die Kamele sind, sondern die Seehunde, und das vor allem wegen deren niedlichen Seehund-Babies. Aber auch dressierte Seelöwen in Zoo und Circus begeistern die Zweibeiner, und an jeder Straßenecke ihrer Städte stehen mit ihren Leierkästen die Bänkelsänger von der Art der Seeelefanten, von denen einer in Urmel aus dem Eis von Max Kruse liebevoll literarisch verewigt wurde - noch nach alter Rechtschreibung seelenvoll als Seelefant.

Weniger bekannt ist, dass beim sogenannten whale-watching (Walbeobachtung vom Kreuzfahrtschiff aus) die Wale sich nur deshalb nur so gut an der Wasseroberfläche beobachten lassen, weil sie unter der Wasseroberfläche auf Walrossen reiten. Und die Wale wären längst ausgestorben, könnten Walmuttis nicht überall im weiten Ozean die Milch von Seekühen kaufen als Ergänzungsnahrung für ihre Jüngsten, die sonst in den Meeren von heute eine Mikro-Plastik-Allergie entwickeln würden, wenn ihre Eltern sie zu früh von ihrer Säuglingsnahrung Muttermilch an ihre (eben nicht mehr ganz) natürliche Plankton-Nahrung umgewöhnen würden.

Mitten im Pazifik tummelt sich aber keines der genannten Meeres-Säugetiere. Es ist ein unwirtlicher Ort im Südpazifik, im großen Südpazifischen Wirbel, eine wahre Wasserwüste: Pralle Sonne und viel totes knallblaues Wasser. Also das optimale Biotop für ganz besondere Wüstenschiffe, quasi die Wüsten-U-Boote, die Seekamele.

Das bösonders kristallkar blaue Wasser der Wasserwüste ist auf die Eigenart der Seekamele zurückzuführen, dass sie keinerlei Dung scheißen, denn als Energie zum Leben reicht ihnen völlig die reichliche Sonneneinstrahlung des Seegebietes. Und wenn eines von ihnen doch einmal dort Nahrung findet, ist das Ergebnis von deren Verdauung die Einlagerung von Fett in die Höcker des Seekameles. So wachsen Seekamelhöcker nur sehr sehr langsam. Dafür haben Seekamele im reiferen Alter die schönsten Höcker der ganzen Kamelheit.

Gefährdete Art[bearbeiten]

Ingenieuren ist bisher nur eines zu schwer: U-Boote mit hocheffizientem Solarantrieb zu bauen, ganz so wie die Wüsten-U-Boote aus dem großen südpazifischen Wirbel. Daher werden Seekamele gejagt, um sie in Ingenieurbüros zu sezieren. Zum Glück gehen nur jüngere unreife Seekamele, leichtsinig wie sie nunmal sind, in die Netze. Die optimalen hydrodynamischen Eigenschaften würden die Ingenieure aber nur an den reiferen Seekamelen mit voll ausgebildeten Höckern finden. Und nur die reifsten, die ältesten Seekamele haben durch die Anziehungskraft ihrer puren Höckerschönheit richtig viel Sex, so dass die Vermehrung trotz Bejagung gesichert ist. Allerdings nur, wenn wenigstens ein paar jüngere Seekamele überleben. Das besorgen die Nesthäkchen, die stets wohlbehütet bei ihren Eltern bleiben. Mit ihren straffen Höckern vermögen es diese Behüter ihrer treuesten Kinder nämlich auch, so manches Fischerboot umzustoßen, bevor die Netze ausgelegt sind. Meist verheddern sich die Seekamelfischer dann beim Versuch, wieder in ihr Boot zu gelangen, in ihren eigenen Netzen und verenden elendiglich in der Wüstensonne.