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Deutsches Textarchiv – Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846.
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Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846.

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wegwerfen ist die höchste Schande, und grade diese Schande wird durch die Ehe vor aller Welt zur Ehre gestempelt. Doch zu diesem neuen Cultus der Frauenwürde und Frauenliebe gehört vor allen Dingen eine tiefere Bildung und ein höheres Bewußtsein der Frauen selbst. Das ist die andere Seite einer vernünftigen Frauen-Emancipation, wie sie meiner Seele als Ideal vorschwebt.

Bildung erst giebt dem Leben und der Liebe die höhere Weihe und die innere Freiheit, ohne welche jede äußere Freiheit zur Chimäre wird. Nicht die Bildung des Confirmanden-Unterrichts, nicht die Bildung der Pensions-Institute; nein, das höhere Leben des Gedankens, wozu die Frau von der Natur eben so befähigt und berechtigt ist, als der Mann. Mag sie mehr Phantasie, mehr Gefühl haben; mag die Idee bei ihr gleich die Gestalt irgend einer Persönlichkeit annehmen, und eine ewige Menschwerdung feiern, um der Anbetung des Herzens zugänglicher zu werden: es ist doch etwas Allgemeineres, etwas Höheres, was dann den feurigen Pulsschlag belebt; und in der Poesie des weiblichen Herzens feiert der Gedanke des männlichen Kopfes ein fröhliches Auferstehen

wegwerfen ist die höchste Schande, und grade diese Schande wird durch die Ehe vor aller Welt zur Ehre gestempelt. Doch zu diesem neuen Cultus der Frauenwürde und Frauenliebe gehört vor allen Dingen eine tiefere Bildung und ein höheres Bewußtsein der Frauen selbst. Das ist die andere Seite einer vernünftigen Frauen-Emancipation, wie sie meiner Seele als Ideal vorschwebt.

Bildung erst giebt dem Leben und der Liebe die höhere Weihe und die innere Freiheit, ohne welche jede äußere Freiheit zur Chimäre wird. Nicht die Bildung des Confirmanden-Unterrichts, nicht die Bildung der Pensions-Institute; nein, das höhere Leben des Gedankens, wozu die Frau von der Natur eben so befähigt und berechtigt ist, als der Mann. Mag sie mehr Phantasie, mehr Gefühl haben; mag die Idee bei ihr gleich die Gestalt irgend einer Persönlichkeit annehmen, und eine ewige Menschwerdung feiern, um der Anbetung des Herzens zugänglicher zu werden: es ist doch etwas Allgemeineres, etwas Höheres, was dann den feurigen Pulsschlag belebt; und in der Poesie des weiblichen Herzens feiert der Gedanke des männlichen Kopfes ein fröhliches Auferstehen

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[47/0047] wegwerfen ist die höchste Schande, und grade diese Schande wird durch die Ehe vor aller Welt zur Ehre gestempelt. Doch zu diesem neuen Cultus der Frauenwürde und Frauenliebe gehört vor allen Dingen eine tiefere Bildung und ein höheres Bewußtsein der Frauen selbst. Das ist die andere Seite einer vernünftigen Frauen-Emancipation, wie sie meiner Seele als Ideal vorschwebt. Bildung erst giebt dem Leben und der Liebe die höhere Weihe und die innere Freiheit, ohne welche jede äußere Freiheit zur Chimäre wird. Nicht die Bildung des Confirmanden-Unterrichts, nicht die Bildung der Pensions-Institute; nein, das höhere Leben des Gedankens, wozu die Frau von der Natur eben so befähigt und berechtigt ist, als der Mann. Mag sie mehr Phantasie, mehr Gefühl haben; mag die Idee bei ihr gleich die Gestalt irgend einer Persönlichkeit annehmen, und eine ewige Menschwerdung feiern, um der Anbetung des Herzens zugänglicher zu werden: es ist doch etwas Allgemeineres, etwas Höheres, was dann den feurigen Pulsschlag belebt; und in der Poesie des weiblichen Herzens feiert der Gedanke des männlichen Kopfes ein fröhliches Auferstehen

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_emancipation_1846/47>, abgerufen am 07.11.2024.