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Selbstmorde in Niedersachsen: Psychologe kritisiert Informationspolitik der Polizei
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Drei junge Frauen begehen gemeinsam Selbstmord
dpa Die Leichen der drei Mädchen wurden obduziert

Die Umstände des Gruppensuizids dreier Mädchen in Niedersachsen lassen sich ausführlich nachlesen in den Medien – zu ausführlich? Ein Diplom-Psychologe erhebt Vorwürfe gegen die Polizei.

„Unglücklicherweise wurden die Umstände des Suizids seitens der Polizei sehr ausführlich und sehr detailliert bekannt gegeben“, sagte Diplom-Psychologe Georg Fiedler vom Therapie-Zentrum für Suizidgefährdete des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Donnerstagausgabe. Selbstmordgefährdete Menschen könnten die Beschreibungen zum Vorbild dienen. Fiedler kritisierte insbesondere die Bekanntgabe der Methode, des Orts und der Vermutung, der Kontakt der drei Mädchen könnte über das Internet hergestellt worden sein. Wer auf der Kippe stehe, bekomme dadurch das Gefühl: „Jetzt weiß ich, wie ichs mache.“

Verabredungen hat es immer gegeben


Zu einer möglichen der jungen Frauen über das Internet sagte der Fachmann von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, Verabredungen zum Suizid habe es schon immer gegeben, das Internet erweitere nur die Möglichkeiten. So lange sich Suizidgefährdete in Internet-Foren und sozialen Netzwerken wie Facebook über ihre Absichten austauschten, bestehe für sie noch Hoffnung. Die Beschäftigung mit dem eigenen Sterben könne mitunter stabilisierende Wirkung auf Suizidgefährdete haben.

Am Mittwoch gaben die Ermittlungsbehörden erste Ergebnisse der Obduktion der drei Mädchenleichen bekannt. Eine Fremdeinwirkung schließt die Polizei endgültig aus. Zum Todeszeitpunkt könne allerdings noch keine Aussage getroffen werden, teilte die Oldenburger Staatsanwältin Kathrin Schmelzer am mit. Weitere Untersuchungen zu Vergiftungen sollen folgen. Mit Ergebnissen sei in frühestens vier Wochen zu rechnen. Bei den am Montagabend gefundenen Toten handelt es sich um ein 16-jähriges Mädchen aus dem Emsland, eine 18-Jährige aus Immenstadt in Bayern und eine 19-Jährige aus Jena (Thüringen).

Handys und Computer werden ausgewertet


Die Frauen hatten sich in einem Zelt in einem Wald Niedersachsen versteckt und nach Erkenntnissen der Ermittler gemeinsam Selbstmord begangen. Die Polizei hatte nach einer Vermisstenmeldung aus Thüringen das Handy der 19-Jährigen grob orten können und war nach umfangreicher Suche auf das Zelt mit den toten Teenagern im Landkreis Vechta gestoßen.

Die 19-Jährige hatte nach Polizeiangaben Verwandtschaft im Raum Vechta/Cloppenburg und kannte sich daher in der Gegend aus. Seit wann sich die Frauen kannten und wie sie miteinander in Kontakt gekommen waren, ist noch unklar. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von der Auswertung der Computerfestplatten der Teenager und ihrer Handys. In frühestens einer Woche sollen erste Ergebnisse vorliegen.
ala/dapd/dpa
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