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Cicero exklusiv: Der Fall Stefan Aust
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Warum musste er das Hamburger Nachrichtenmagazin verlassen? Der Ex-Chefredakteur hat da so seine eigenen Erklärungen. Und gab Einblicke in eine „Spiegel“-Affäre ganz anderer Art.

Wie fand Stefan Aust den „Spiegel“ diese Woche? Aust blickt suchend in den aluminiumgrauen Himmel über Blankenese. „Ach, lassen wir das.“ Nachtreten sei nicht seine Art. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer das ist, am Freitag die Aktualität der kommenden Woche zu erahnen. Die machen das eben auch so gut wie sie können.“

Die Blattkritik des emeritierten „Spiegel“-Chefredakteurs, der im November 2007 aus dem Amt entfernt wurde, ist wegen der personellen Umstände gehemmt. Das Produkt, von dem er spricht, wird jetzt unter der Leitung von zwei Führungskräften hergestellt, die seine eigenen Hoffnungsträger waren.



Sprungbrett „Spiegel Online“

Mathias Müller von Blumencrons Sprungbrett war „Spiegel Online“, die Plattform, die Aust zur Prime Station im Internet gemacht hat. Georg Mascolo war fast zwanzig Jahre lang sein junger Mann, erst bei „Spiegel TV“, dann beim „Spiegel“. In der Zehn-Uhr-Konferenz im elften Stock an der Hamburger Brandstwiete hatte er einen festen Stehplatz rechts hinter dem Chef.


Aust sagt: „Ich habe Georg Mascolo aus Washington zurück nach Berlin geholt und dort zum Büroleiter gemacht, weil er zu denen gehörte, die ich möglicherweise als Stellvertreter vorgeschlagen hätte. Aber vielleicht ist es ja ganz gut, Leute ins kalte Wasser zu werfen. Dann können sie zeigen, was sie draufhaben.“

Behutsame Reformen

Die zwei neuen Chefs machen Mut, obwohl ihre Titel nicht alle überzeugen konnten. Sie haben behutsame Reformen eingeleitet und ein paar Ressortleiter ausgetauscht. Sie wollen auch wieder Leitartikel einführen. Künftig sollen weniger schön geschriebene Besinnungsaufsätze, dafür mehr exklusive News, die den Leser antörnen, ins Blatt.

Keine Frage, der „Spiegel“ braucht wieder mehr Biss. Er ist schließlich ein Nachrichten- und kein Reportagenmagazin. Aber Exklusivgeschichten kann man erst drucken, wenn man welche hat. Und dass Chefspürhund Georg Mascolo in den Redaktionsleiterstand getreten ist, hat den „Spiegel“ investigativ nicht stärker gemacht.

Aust hätte noch weitere Anregungen, wenn man ihn fragen würde: Das Blatt ist ihm politisch zu korrekt geworden. Streckenweise so angepasst, dass es wehtut. Nur, am Abbau der Respektlosigkeit, die zu Zeiten von Gründervater Rudolf Augstein die wichtigste Ressource seines Erfolgs war, ist er selbst mit schuld. Er hat Enthüllungsgeschichten kastriert und forsche Redakteure gedeckelt. Nicht systematisch, aber öfter, als dem obstruktiven Geist des Hauses guttat.
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