Das Klima in den arktischen Regionen der Erde war in der Vorzeit wärmer als bislang vermutet. Vor 450 000 Jahren gab es auf Grönland noch Wald.
Kilometer tief in einen grönländischen Gletscher bohrte und dort sehr altes Erbgut von Pflanzen und Tieren fand. Die DNA-Proben belegen, dass Grönland vor 450 000 bis 900 000 Jahren von Schmetterlingen, Spinnen und anderen Insekten bevölkert sowie von dichtem Wald bewachsen war. Bislang war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass es seit etwa 2,4 Millionen Jahren keine Wälder mehr in Grönland gab.
„Aus der Studie lernen wir, dass dieser Teil der Welt erheblich wärmer war, als die meisten Menschen dachten“, schrieb der Mitautor Martin Sharp von der Universität von Alberta in Kanada im Wissenschaftsmagazin „Science“. Selbst in der Periode zwischen den letzten Eiszeiten, das heißt vor etwa 116 000 bis 130 000 Jahren, habe die Temperatur in Grönland durchschnittlich fünf Grad über dem heutigen Mittel gelegen.