Berlin. Wo werden aktuell in Berlin Schulen gebaut? Wann werden die Schulen fertig? Unsere interaktive Karte zeigt alle Details.

In Berliner Schulen fehlt es nicht nur an Lehrkräften, in den nächsten Jahren werden auch Tausende zusätzliche Schulplätze benötigt. Deshalb baut, saniert und erweitert die Senatsverwaltung seit einigen Jahren Schulgebäude in einer konzertierten Aktion. Nun gibt es jetzt einen neuen Service zur Berliner Schulbauoffensive: Auf einer interaktiven Karte können alle Berlinerinnen und Berliner online einsehen, was wo gebaut wird, wann die einzelnen Vorhaben fertig sind und was sie jeweils kosten.

„Ich freue mich sehr, dass unsere gemeinsame Berliner Schulbauoffensive weiter Fahrt aufnimmt und mit diesem Angebot stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt“, sagte Thorsten Kühne (CDU), Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung. Interessierte könnten nun „auf einen Blick sehen, wo neue Schulen entstehen oder welche Baumaßnahmen an Schulen in ihrer Nähe durchgeführt werden“. Dies sei Teil einer transparenten und offenen Kommunikation und fördere den Austausch von Bürgerinnen und Bürgern mit der Verwaltung.

So leicht können Eltern herausfinden, wo in der Zukunft in Berlin neue Schulplätze entstehen werden

Die Karte ist im Internet auf den Seiten der Schulbauoffensive aufrufbar und wird laufend aktualisiert. Sie informiert über die mehr als 200 Bauvorhaben aus allen Berliner Bezirken, durch die an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen neue Schulplätze geschaffen werden – Sanierungen, die nicht in jedem Fall für mehr Platz sorgen, sollen erst in Zukunft in die Karte integriert werden. Angezeigt werden damit bisher Neubauten, Ergänzungsbauten, Erweiterungen und Reaktivierungen, die vom Schuljahr 2014/15 bis zum Schuljahr 2025/26 fertiggestellt wurden beziehungsweise werden.

Jedes Projekt ist auf der Berlin-Karte mit einem kleinen farbigen Pin markiert; klickt man diesen an, öffnet sich links in der Karte eine Spalte mit den wichtigsten Informationen zu dem Bau. Neben Namen, Adresse, Schulnummer und Art der betreffenden Schule erfährt man, welche Baumaßnahme genau vorgenommen wird, wie viele Schulplätze dadurch geschaffen werden, wie groß die Schule nach der Baumaßnahme ist, wann das fertiggestellte Gebäude übergeben wird und wie viel die Maßnahme kostet.

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Mit dem Neubau der vierzügigen Grundschule an der Reinickendorfer Straße 60/61 in Wedding werden demnach zum Beispiel 576 neue Schulplätze geschaffen. Das Gebäude soll im Schuljahr 2025/26 zur Nutzung übergeben werden und wird rund 41 Millionen Euro kosten. Die Sanierung eines Gebäudes der Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule in Treptow-Köpenick dagegen, die 2020/21 abgeschlossen wurde, sorgte bei Kosten von rund sechs Millionen Euro für 216 neu Plätze. Und an der Fichtenberg-Oberschule in Steglitz-Zehlendorf gibt es durch einen modularen Ergänzungsbau für rund drei Millionen Euro seit 2018/19 Platz für 174 weitere Schüler.

Wieso der Berliner Senat bei der Schulbauoffensive vor allem bestehende Gebäude erweitert

Die Anzeige kann nach Schulart, Art der Baumaßnahme und dem Jahr der Übergabe zur Nutzung gefiltert werden. Je nach gewählter Kategorie lässt sich aus der Farbe der Pins mithilfe der Legende ablesen, zu welcher Untergruppe eine Schule jeweils gehört. Auch separate Karten zu den einzelnen Berliner Bezirken sind auf der Seite abrufbar.

Unter anderem in Pankow, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf waren die Schulplätze aufgrund hoher Geburtenraten in den letzten Jahren besonders knapp. Entsprechend zeigt die Karte einen Schwerpunkt der Offensive auf den Osten der Stadt. Außerdem lässt sich ablesen, dass der Senat hauptsächlich über Erweiterungsbauten versucht, dem Problem der mangelnden Schulplätze Herr zu werden, vermutlich, weil diese sich vergleichsweise schnell umsetzen lassen.


In Berlin fehlen zurzeit rund 20.000 Schulplätze. Nachdem der Senat in den 2000er-Jahren viele leer stehende Schulen zur Haushaltssanierung veräußert hatte, fehlten die Gebäude, als die Schülerzahlen wieder stiegen. Die ohnehin angespannte Situation wurde dann durch den Zuzug von Geflüchteten weiter verschärft. So mussten zu Ende 2022 nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 15.000 zusätzliche Schüler in Berliner Schulen aufgenommen werden. Laut Senat soll sich die Schulplatzsituation aber ab dem Schuljahr 2025/26 deutlich entspannen, nicht zuletzt infolge der 2017 ins Leben gerufenen Schulbauoffensive.