"Doppelt die Killer": Microsofts Panne mit Vistas Spracherkennung

Im Microsoft-Hauptquartier in Redmond sorgte die Spracherkennung von Windows Vista während einer Präsentation auf der Analystenkonferenz für reichlich Heiterkeit.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Im Microsoft-Hauptquartier in Redmond sorgte die Spracherkennung von Windows Vista während einer Präsentation für reichlich Heiterkeit. Ein kurzes Video auf der Seite der Video-Community YouTube dokumentiert die peinliche Panne in allen Einzelheiten: Der Vorführende diktiert während Microsofts Analystenkonferenz, auf der schon Firmenchef Steve Ballmer über die Erscheinungstermine des XP-Nachfolgers beruhigen wollte, zunächst "Dear mom" (auf dem Bildschirm erscheint "Dear aunt"). Anschließend versucht er den Fehler dann mit "Fix Aunt!" zu verbessern (Reaktion: "Let's set") und konnte dann auch mit dreimaligem "Delete that" nichts mehr retten. Das Programm textete vielmehr "so double the killer delete select all".

Wer selbst schon mit sprecherabhängig arbeitender Diktier- oder Spracherkennungssoftware gearbeitet hat, erkennt in der witzigen kleinen Szene die ganz normalen Anfangsschwierigkeiten mit dieser Art von Programmen. Selbst gut trainierte Spracherkennungssoftware gerät schon bei einem Schnupfen oder leichter Heiserkeit des Sprechers aus dem Tritt. Da die Programme statistisch arbeiten und erkannte Wörter oder Sätze dabei nicht auf ihre Sinnhaftigkeit prüfen, erscheint in diesem Fall ebenfalls zum Teil völliger Blödsinn auf dem Bildschirm. Die gegenüber der Trainingsphase veränderte Akustik im Vortragsraum kann in Redmond leicht zu einem ähnlichen Effekt geführt haben. Es stellt sich daher kaum die Frage, wie sehr die Spracherkennung eine Fertigstellung von Vista verzögern mag – wohl aber die, wieso die Präsentatoren freiwillig in diese Falle tappten, und das ausgerechnet auch noch auf einer Analystenkonferenz vor Wirtschaftsjournalisten.

Deutschsprachige Anwender müssen sich ohnehin noch etwas gedulden: Die Spracherkennung in Windows Vista ist zwar zumindest für Chinesisch (Simplified Chinese), Englisch (US-Variante), Japanisch und Deutsch fest geplant, den Anfang werden jedoch die ersten drei Sprachen machen. Ab wann man sich auch auf Deutsch damit amüsieren kann, steht zurzeit noch nicht fest. (dwi/c't) / (jk)