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In tiefer Abneigung verbunden
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In tiefer Abneigung verbunden

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Brisantes Derby: Im Hinspiel feuerten 96-Fans 96 eine Leuchtrakete in Richtung des Eintracht-Mittelfeldspielers Damir Vrancic. Am Sonntag erwartet Braunschweig Hannover zum Rückspiel. Foto: dpa
Brisantes Derby: Im Hinspiel feuerten 96-Fans 96 eine Leuchtrakete in Richtung des Eintracht-Mittelfeldspielers Damir Vrancic. Am Sonntag erwartet Braunschweig Hannover zum Rückspiel. Foto: dpa © -

Braunschweig. Die extreme Rivalität ist außerhalb Niedersachsens kaum bekannt. Die Fußball-Fans von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig mögen sich überhaupt nicht, sie sind in tiefer Abneigung miteinander verbunden.

„Ich habe mich schon ein bisschen erschrocken, wie das hier gelebt wird. Das ist einfach zu viel“, hatte der aus der Nähe Freiburgs stammende 96-Manager Dirk Dufner vor seinem ersten Niedersachsen-Derby Anfang November des vergangenen Jahres erklärt. Am Sonntag (15.30 Uhr) treffen beide Klubs erneut aufeinander.

Für Fans aus Braunschweig und Hannover sind Partien zwischen Eintracht und 96 die wahren Derbys in Niedersachsen. Der VfL Wolfsburg als Meister von 2009, der beiden Nachbarn längst sportlich den Rang abgelaufen hat, spielt in der niedersächsischen Rivalität nur eine Nebenrolle. Was auch mit dem wesentlich geringeren Fan-Aufkommen der Wölfe zusammenhängen dürfte. Wolfsburgs Anhängerschar gestaltet sich bei Auswärtsspielen meist sehr übersichtlich. Partien zwischen Wolfsburg und Hannover beziehungsweise Braunschweig sind keine Hochrisikopartien. Auch deshalb, weil der VfL Wolfsburg als familienfreundlicher Klub gilt.

Zischen Hannover und Braunschweig ist das ganz anders. Die Rivalität der beiden Städte – im Volksmund „Peine Ost“ (Braunschweig) und „Peine West“ (Hannover) genannt – ist historisch begründet. Die frühere Hansestadt Braunschweig verlor mit Beginn der Industrialisierung immer mehr an Einfluss. Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg rückte die Löwenstadt durch die Ernennung von Hannover zur Landeshauptstadt Niedersachsens ins zweite Glied.

Sportlich gehörte aber die Eintracht 1963 zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Das Auswahlverfahren war umstritten, Hannover 96 stieg ein Jahr später auf, doch der Stachel der Enttäuschung sitzt bei vielen 96-Fans tief. Dies erklärt zu einem großen Teil die erbitterte Rivalität der beiden Fan-Lager bis heute.

In der Bundesliga stehen sich die beiden Klubs am Sonntag zum 22. Mal gegenüber. Die Eintracht gewann fünf Spiele, achtmal siegte Hannover 96. Acht Partien endeten unentschieden, zuletzt am 8. November 2013 auch das Hinspiel unter skandalösen Umständen in Hannover. Das triste 0:0 mussten beide Vereine teuer bezahlen. Insgesamt 170 000 Euro Strafe verhängte der DFB für das Fehlverhalten einiger unbelehrbarer Fans.

Verzicht auf coole Sprüche

Und genau diese „Fans“ bereiten den Vereinen, vor allem aber der Polizei, in diesen Tagen wieder große Sorgen. Die beiden Trainer beschränken sich dagegen auf das Sportliche. Sie verzichten auf coole Sprüche, um die Stimmun nicht noch mehr anzuheizen. „Wir steigen nicht ab und wollen das Polster auf den Relegationsplatz verteidigen. Fünf Punkte beträgt Hannovers Vorsprung auf den drittletzten Rang. Genau den will das Schlusslicht Braunschweig noch erreichen. Zwei Zähler liegt Eintracht aktuell hinter dem 16. Rang. Kein Wunder deshalb, dass Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht einen Sieg einfordert. „Wir wollen unsere Heimstärke wieder nutzen und das Spiel mit drei Punkten beenden.“ (rwx/dpa)

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