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Petter Solberg: "Es war einfach unglaublich!"
  • 16.03.2009 12:58

  • von Britta Weddige

Petter Solberg: "Es war einfach unglaublich!"

Petter Solberg war nach seinem sensationellen dritten Platz auf Zypern völlig aus dem Häuschen - Jetzt hofft er, die gesamte Saison bestreiten zu können

(Motorsport-Total.com) - Manchmal werden im Motorsport noch Märchen wahr - wie an diesem Wochenende bei der Rallye Zypern. Petter Solberg hat sich wie Phoenix aus der Asche zurückgemeldet. Nach wirklich harten Monaten schaffte er das fast Unmögliche und zeigte der Konkurrenz in den Werksboliden, was mit einem alten Auto und einem kleinen Team möglich ist, wenn man nur den nötigen Willen mitbringt. Solberg schaffte bei der extrem schwierigen Rallye Zypern den Sprung aufs Podium - und das, obwohl er mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen hatte.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg, Rallye Zypern, Cyprus Rally

Geschafft: Petter Solberg und Phil Mills gelang der Sprung aufs Podium

"Es ist unglaublich! Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, die ich hatte, als ich auf dem Podium stand", begeisterte sich der Norweger. "Ich meine: Platz drei mit einem privaten Team in einem privaten Auto! Die Jungs im Team sind so gut, sie haben 38 Stunden ohne Pause gearbeitet, um das Auto für die Rallye fertig zu bekommen. Denn das Schiff kam zu spät an. Es war ziemlich stressig. Sie sind alle wunderbar! Ich bin sehr glücklich und erleichtert. Danke auch an meine Sponsoren, die uns so schnell geholfen haben und an Citroën. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Jetzt konnte ich ihnen etwas zurückgeben."#w1#

Zwar haben es in den vergangenen Jahren hin und wieder Privatiers aufs Podium geschafft, doch sie fuhren dabei für fremde, etablierte Teams wie Kronos. Aber der bisher letzte Privatfahrer, dem es als Teamchef seiner eigenen Mannschaft gelungen ist, aufs Podium zu fahren, war Malcolm Wilson bei der RAC-Rallye 1993.

"In der letzten Prüfung war ich so nervös." Petter Solberg

Auf die Frage, wie es sich anfühle, der Erste seit so langer Zeit zu sein, der das schaffen konnte, antwortete Solberg: "Nun, wir hatten ja gar keine andere Wahl, als ein eigenes Team zu gründen. Wir mussten irgendetwas tun, um fahren zu können. Wir sind kein Werksteam, aber es war ein tolles Wochenende und hat richtig Spaß gemacht. Natürlich war Druck da, aber es war wirklich aufregend und ich bin froh, es bis ins Ziel geschafft zu haben. In der letzten Prüfung war ich so nervös."


Fotos: WRC Rallye Zypern


Solberg stellte auf Zypern unter Beweis, dass er nicht umsonst zu den besten Rallyepiloten der Welt gezählt wird. Bei Subaru konnte er wegen des unterlegenen Materials in den vergangenen Jahren meistens nur wenig glänzen. Jetzt meldete er sich in der Weltspitze zurück, holte am Samstagnachmittag zwei Bestzeiten und war auch am Sonntag mit unglaublichem Tempo unterwegs. "Wenn ich fahre, ist es jetzt wieder, als ob ich tanze. Es ist schwer zu beschreiben", schilderte er. "Ich habe einfach Spaß, und so soll es immer sein. deshalb mache ich das. Das ist mein Leben."

"Ich hoffe, dass ich eines Tages richtig gegen Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen fighten kann." Petter Solberg

Der Podiumsplatz hat Solberg gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, nach dem Ausstieg von Subaru die Gründung eines eigenen Teams zu riskieren. "Ich habe sehr viel mit Tommi Mäkinen und Marcus Grönholm gesprochen", berichtete der Norweger. "Sie haben mir geraten, einfach mal ein Jahr auszuspannen. Aber ich bin nicht wie sie. Ich wollte kämpfen und fahren. Ich hoffe, dass ich eines Tages richtig gegen Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen fighten kann. Dieses Wochenende war einfach unglaublich."

Im Vegleich zu den Werkspiloten Loeb und Hirvonen ist Solberg nicht nur wegen seines alten Citroën Xsara benachteiligt. "Für Privatteams gelten ein paar andere Regeln", erläuterte sein Co-Pilot Phil Mills. "Zum Beispiel haben wir im Auto keine Splitzeiten. Auf kurzen Prüfungen ist das kein Problem, aber bei 40 Kilometern würde man gern wissen, wo man steht. Es ist schwierig, das richtige Tempo zu finden. Es gibt vieles, was man gewöhnt war und nicht mehr hat."

"Wir sind ein kleines Team, aber alle sind mit voller Hingabe dabei." Phil Mills

Doch Mills sieht auch Vorteile daran, auf eigenen Beinen zu stehen: "Es gibt keine Politik, wie das in Werksteams der Fall sein kann. So etwas haben wir nicht mehr. Unser gesamtes Team besteht aus sieben Leuten. Nebenan bei Citroën haben sie über 70 Leute. Wir sind ein kleines Team, aber alle sind mit voller Hingabe dabei."

Die nächste Aufgabe steht für Solberg und Mills bei der Rallye Portugal in drei Wochen an. Wie viel Selbstbewusstsein gibt ihm da der Erfolg der Rallye Zypern? "Jede Rallye ist anders", antwortete Solberg. "Wir hatten hier nicht viel Zeit, um uns vorzubereiten. Ich warte immer noch auf ein paar Dämpfer, die sind am Freitag kaputtgegangen. Wir gehen jede Rallye unvoreingenommen an. Ich hoffe einfach, dass alles gut läuft, dass wir die gesamte Saison fahren können und dass wir ein gutes Paket schnüren können."