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Ghadhafi an unbekanntem Ort beigesetzt | NZZ

Ghadhafi an unbekanntem Ort beigesetzt

Nun ist alles plötzlich ganz schnell gegangen: Nachdem der getötete Machthaber Libyens tagelang ausgestellt und zunehmend verwest war, fand nun im Morgengrauen seine Beisetzung statt. Laut einem Sprecher der neuen Führung war das letzte Geleit für Ghadhafi eher klein.

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Libyen ist gross und sehr dünn besiedelt. (Bild: Keystone / AP)

Libyen ist gross und sehr dünn besiedelt. (Bild: Keystone / AP)

(Reuters)

Der ehemalige libysche Machthaber Ghadhafi ist in Libyen an einem geheimen Ort beerdigt worden. Gaddafi sei bei Sonnenaufgang gemeinsam mit seinem Sohn Mutassim und einem Vertrauten beigesetzt worden, sagte Militärsprecher Ibrahim Breitalmal.

Nur wenige Angehörige und Behördenvertreter seien dabei gewesen. Während der Beisetzung wurden laut den Angaben islamische Gebete gelesen.

Keine Einigung mit Ghadhafis Stamm

Zuvor hatte es geheissen, man werde Ghadhafi «in der Wüste» beerdigen. Mit dem Stamm des Herrschers war offenbar keine Einigung über eine Überstellung der Leichname erreicht worden.

Die Leichen Ghadhafis, seines Sohnes Mutassim und seines Armeechefs wurden demnach am späten Montag oder in den ersten Stunden des Dienstag aus dem Kühlraum in der Stadt Misrata an einen unbekannten Ort gebracht. Sie waren dort tagelang zur Schau gestellt worden.

Die Präsentation der verwesenden Körper hatten bei ausländischen Verbündeten des Übergangsrates Befremden ausgelöst. Ghadhafi wurde am Donnerstag vergangener Woche gefasst und starb wenig später unter Umständen, die noch immer nicht geklärt sind.

Westliche Diplomaten und Menschenrechtsorganisationen hatten in den vergangenen Tagen an den Übergangsrat appelliert, genau festzustellen, wie Ghadhafi ums Leben kam. Die libysche Führung sicherte dies zu, nachdem sie dieser Frage selbst zunächst keine allzu grosse Bedeutung beigemessen hatte.

Internationalen Organisationen, die sich die Begräbnisstätte ansehen wollten, werde Zugang gewährt, hiess es ebenso aus Benghasi.

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