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Gleich zwei neue Chefs für die Deutsche Bank | NZZ

Gleich zwei neue Chefs für die Deutsche Bank

Auf den Chef der Deutschen Bank, den Schweizer Josef Ackermann, folgt eine Doppelspitze. Der Investmentbanker Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen übernehmen im Mai 2012 gemeinsam den Konzernvorsitz. Ackermann rückt in den Verwaltungsrat auf.

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Anshu Jain. Aufnahme von 2007. (Bild: ddp/ Thomas Lohnes)

Anshu Jain. Aufnahme von 2007. (Bild: ddp/ Thomas Lohnes)

(sda/dpa)

Der 63-jährige Ackermann räumt seinen Posten an der Spitze der Deutschen Bank ein Jahr früher als geplant, bleibt dem Konzern aber erhalten. Ackermann soll künftig Verwaltungsrat führen - als Nachfolger des eher unpopulären Ex-Finanzchefs Clemens Börsig. Die Generalversammlung muss Ackermanns direktem Wechsel in den Verwaltungsrat noch zustimmen.

Nach wochenlangem internen Ringen um die Macht bei Deutschlands grösster Bank, einigte sich der Verwaltungsrat am Montag auf die Nachfolgelösung. Sie war begleitet von eifrigen Spekulationen in den Medien.

Ackermann wird doch Verwaltungsrat

Ackermann hatte einen Wechsel in den Aufsichtsrat bisher stets ausgeschlossen. Schliesslich widerspricht es auch den Richtlinien für gute Unternehmensführung («Corporate Governance»), dass ein Konzernlenker direkt auf den Sessel des Chefkontrolleurs wechselt. Demnach dürfen Konzernleitungsmitglieder erst nach einer zweijährigen Karenzzeit in das oberste Kontrollgremium ihres Unternehmens einziehen.

Zuletzt war in der Deutschen Bank jedoch der Wunsch laut geworden, Ackermann möge auch nach seinem Ausscheiden weiterhin eine starke Rolle im Institut spielen.

Jain war der Kronprinz

Der 48-jährige Jain ist seit 1995 bei der Deutschen Bank. Er galt seit Jahren als Kronprinz für die Bankspitze. Der oberste Investmentbanker verantwortet das ertragreichste Geschäftsfeld des Konzerns. In der Finanzwelt ist der Inder hoch angesehen, in Deutschland hält sich Kritik wegen angeblich fehlender Kontakte zur Politik in der Heimat der Deutschen Bank.

In der Finanzwelt ist der Inder hoch angesehen. In Deutschland hält sich Kritik wegen Jains angeblich fehlender Kontakte zur Politik in der Heimat der Deutschen Bank. Deshalb wurde ihm Fitschen zur Seite gestellt.

Fitschen bestens vernetzt in Deutschland

Der 62-jährige Jürgen Fitschen wiederum geniesst als langjähriger Firmenkundenchef das Vertrauen von Unternehmern im In- und Ausland, in Politik und Wirtschaft ist der Deutsche bestens vernetzt. 1987 stiess der Wirtschaftswissenschaftler zur Deutschen Bank und ist bis heute ebenso im Inland wie im Ausland für den Konzern unterwegs.