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Mainuferfest in Offenbach (2015): Eine Stadt in Feierlaune
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Mainuferfest: Eine Stadt in Feierlaune

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Bild vom Mainuferfest 2015 in Offenbach
Bild vom Mainuferfest 2015 in Offenbach © Georg

Offenbach - Die frische, reine Morgenluft lässt nur erahnen, dass am Abend zuvor ein kaum zu definierendes Gemisch aus Aromen und Rauchschwaden die Laufmeile zwischen Isenburger Schloss und Büsingpalais erfüllt hat. Von Harald H. Richter

Entlang der Schlemmerstrecke, wo sich Besucher an unzähligen Ständen landestypische Spezialitäten aus aller Welt munden lassen können, herrscht bereits wieder rege Geschäftigkeit. Die Mitglieder des ASV Offenbach offerieren diesmal nicht etwa Fangfrisches aus hiesigen Gewässern, sondern bereiten andere Steckerlfisch-Gaumenfreuden vor. „Dafür eignet sich wegen ihres hohen Fettgehaltes besonders die Nordsee-Makrele“, erläutert Vorstandsmitglied Jakub Dittmar. Allerorten wird der Getränkevorrat aufgefüllt, frische Ware herbeigeschafft und die Dekoration, wo nötig, aufgehübscht.

Kein Wunder, denn manche Stände sind schon zur Halbzeit ausverkauft gewesen, berichtet Presseamtsleiter Matthias Müller. Keinem, der zu früher Stunde erneut die Ärmel hochkrempelt und zupackt, ist Anstrengung oder gar Übernächtigung anzumerken. Vielmehr gehen Helfer aus über 120 Vereinen, Verbänden und Organisationen wohlgelaunt in den zweiten Tag des Festgeschehens, wappnen sich auf Main- und Schlossstraße für den erneuten Besucheransturm. „Der erste Tag bescherte uns bereits etwa 25.000 Gäste, die ausgelassen gefeiert haben“, ist Müller schon am Sonntagmorgen hoch zufrieden. Am Nachmittag wird der Vater des Festes verkünden können, dass die 29. Auflage das am besten besuchte Mainuferfest der vergangenen zehn Jahre ist. Und – das ist ebenfalls positiv hervorzuheben – alles verlief friedlich.

Offenbach zelebriert sich selbst, daher dauert es nicht lange, bis erneut ein Schieben und Drängen die Szene bestimmt. Freilich wird den Besuchern allerhand geboten. Ein ebenso informatives wie unterhaltsames Programm spiegelt bei entspannter Atmosphäre die gesamte Bandbreite des gesellschaftlichen Lebens wider. Dafür sorgen nicht zuletzt die Darbietungen mehrerer Kulturvereine. Die Rumänisch-Orthodoxe Gemeinde etwa, in diesem Jahr mit dem städtischen Integrationspreis ausgezeichnet, oder die drei Kinder- und Jugendtanzgruppen des serbischen Kulturzentrums. Trainiert von Robert Jovanovski, präsentieren fast 60 Mädchen und Jungen traditionelle Tänze. Einen stilistischen Kontrapunkt setzen Jugendlichen vom Ensemble „Locomotion“ aus Bieber mit Hiphop und Breakdance.

Ebenfalls auf der Bühne im Hof des Büsingpalais diskutiert Erwin Kneißl, Integrationsbeauftragter des Sportkreises Offenbach, mit Alexander Knöß vom städtischen Amt für Sportmanagement sowie dem Präsidenten des Box Clubs Nordend, Wolfgang Malik, die zusammenführende Wirkung körperlicher Ertüchtigung im Geiste gegenseitigen Respekts. „Fairness, Freundschaft und Integration“ hat sich auch der 1. Judo-Club Samurai Offenbach auf seine Anzüge geschrieben. Fast stündlich zeigen junge Kampfkünstler auf einer Aktionsfläche einen Querschnitt ihres Könnens. „Natürlich möchten wir damit auch auf unsere nächsten Anfängerkurse hinweisen“, ist Vorsitzender Francesco Liotta optimistisch, dass die Präsenz beim Mainuferfest dem rund 250 Mitglieder zählenden Verein neue Impulse verleihen kann.

Nicht anders die Erwartung bei der Lokalen Agenda 21 um Kurt Müller und Mitaktivistin Barbara Levi-Wach, die bei den Festbesuchern für den Masterplan werben. Und Margarete Sticksel vom Verein Frauen für Frauen ist überrascht von der Resonanz einer Premiere. „Unsere Handtaschenbörse übertrifft alle Erwartungen“, berichtet sie von hohem Abverkauf. Der Erlös soll dem Frauenhaus zugutekommen. Im Lili-Park bringt der Jazz-Verein um Lutz Plaueln unter anderem Siegfried Bäuerle-Keßler und seine Berry-Blue-Band auf die Bühne, die sowohl Golden Jazz Standards interpretieren, als auch einen Genrewechsel hin zu Melodien aus populären Filmen gelingen lassen. Später setzt dann die von Monika Marner neu formierte Leathertown Jazzband vielbeklatschte Akzente.

Mainuferfest 2014: Bilder

Je später der Abend, desto mehr Partyvolk mischt sich unters klassischen Festpublikum. Auch am Sonntagnachmittag bekommen die Besucher reichlich Entertainment geboten. Einmal mehr legt die Stadtgarde einen furiosen Auftritt hin, an anderer Stelle gibt es Rock’n’Roll, Soul und Trommelklänge. Dem Madrigal bereiten die Rhein-Main-Vokalisten einen Klangteppich. Der Theaterclub Elmar unterhält sein Publikum komödiantisch. Kinderbelustigungen machen den Ausflug zum Mainuferfest zum Ereignis für die ganze Familie. Zu dumm, dass man auf die 30. Auflage nun ein Jahr wird warten müssen. Aber die Vorfreude hat bekanntlich auch einen gewissen Zauber.

Mainuferfest 2013: Bilder

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