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Simon: Offenbach ist die größte Integrationsmaschine
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Simon: Offenbach ist die größte Integrationsmaschine

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Bürgermeisterin Birgit Simon stellte sich der Diskussion zur neuen Gesprächsreihe „Main Deutschland“ beim Unternehmen World Media.Foto: bg
Bürgermeisterin Birgit Simon stellte sich der Diskussion zur neuen Gesprächsreihe „Main Deutschland“ beim Unternehmen World Media.Foto: bg © georg-foto.de

Offenbach - (ddü) Offenbach ist die Stadt mit dem höchsten Ausländeranteil in Deutschland, rund 50 Prozent der Einwohner haben einen Migrationshintergrund, Menschen aus über 100 Nationen leben hier zusammen. Diese außergewöhnliche Vielfalt bietet Chancen, kann jedoch auch zu Problemen führen. Wie lässt sich das Zusammenleben friedlich organisieren? Was muss die Politik für die Integration von Migranten tun?

Was kann von Ausländern selbst erwartet werden? Diesen Fragen widmet sich die Gesprächsreihe „Main Deutschland“, zu deren Auftakt das Unternehmen World Media in seine Zentrale in der Sprendlinger Landstraße geladen hatte. Das Unternehmen gibt die türkischsprachige Tageszeitung Zaman und die deutschsprachige Zeitschrift Zukunft heraus, betreibt den Fernsehsender Samanyolu TV und die Radiostation Peyk. Monatlich will World Media nun Vertreter aus Politik, Kultur und Wissenschaft einladen, um mit ihnen verschiedene Aspekte des Zusammenlebens von Deutschen und Ausländern zu diskutieren. Erster Gast war Bürgermeisterin Birgit Simon.

„Offenbach ist die größte Integrationsmaschine, die man sich vorstellen kann“, sagte Simon in ihrem Anfangsplädoyer. „Wenn sie gut geölt ist, kann man Vollgas geben. Manchmal stockt sie aber auch - dann müssen wir nachjustieren.“ Simon berichtete von den Anstrengungen der Stadt bei der Integration von Zuwanderern: Integrationspreis, Interkulturelle Wochen, Kompetenzteam Integration. Sie sprach von Chancengleichheit und Kooperation, von Bildung und Verständnis: „Wir müssen den Gegensatz Deutsche und Immigranten aufbrechen und gemeinsam nach Lösungen suchen.“ Wichtigstes Werkzeug für eine gelungene Integration sei für sie weiterhin die Bildung: „Spätestens in der Grundschule darf es keine Sprachbarrieren mehr geben.“ Mit dem Sprachförderprogramm in den Kindertagestätten mache die Stadt ein umfangreiches Angebot, nun liege es an den Eltern, ihre Kinder auch in den Unterricht zu schicken.

In einer Diskussion wurde für Schulaktionen an islamischen Feiertagen plädiert, nach einem Anstieg fremdenfeindlicher Gewalt in Offenbach gefragt und das Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst kritisiert. Bürgermeisterin Birgit Simon vermied es, klar Position zu beziehen. Sie verwies darauf, dass Schulangelegenheiten Ländersache seien, lavierte sich an der Frage nach Rechtsextremismus vorbei und erzählte lieber von Gewaltprävention.

Ein Gast stellte die Frage, ob nicht auch die Deutschen in die neue, multikulturelle Gesellschaft integriert werden müssten. Schließlich sei das heutige Deutschland auch nicht mehr mit jenem vor 40 Jahren zu vergleichen. Hier blühte Simon noch einmal auf, sprach von Fortbildungen in interkultureller Kompetenz im öffentlichen Dienst und kritisierte mangelndes Interesse der Deutschen an der Kultur und den Traditionen ihrer ausländischen Mitbürger. So seien im Vorjahr kaum Gäste zum Fastenbrechen auf dem Aliceplatz gekommen.

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