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Solidarität gefordert
Prominente unterstützen LSVD-"Freiheitsappell" zu Sotschi
- 03. Januar 2014 2 Min.
In Russland werden Schwule und Lesben unterdrückt. Vor Ort sollen Sportler nun den Mund aufmachen.
Von Frank Bsirske über Nina Hagen bis Theo Zwanziger fordern Prominente Sportler und Delegierte der Olympischen Spiele auf, den Mund aufzumachen.
Der LSVD fordert zusammen mit mehreren Prominenten Mitglieder der deutschen Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi auf, ein Zeichen gegen die homophobe Politik des Gastgeberlandes zu setzen. Zwar verbiete die Olympische Charta Demonstrationen, so der LSVD zu dem "Freiheitsappell", "aber selbstverständlich gilt für Sie als Athletinnen und Athleten oder Betreuerinnen und Betreuer auch in Sotschi das Recht auf freie Meinungsäußerung".
In Interviews solle man natürlich zunächst über den Sport reden, so der LSVD auf der Webseite zu der Aktion. Aber man appeliere, "dem in jedem Gespräch, bei jedem Interview und Medientermin ein Wort der Solidarität hinzuzufügen."
Der LSVD schlägt dazu eine Formulierung wie diese vor: "Als ein freier Mensch sage ich: In einem Land, das Lesben und Schwule unterdrückt, bin auch ich ein Schwuler, bin auch ich eine Lesbe. Denn ich stehe ein für das Recht aller Menschen auf Meinungsfreiheit, auf Gleichbehandlung und auf Respekt für ihre Liebe. Unterdrückung und Gewalt gegen eine Minderheit dagegen machen uns alle unfrei. Die Zensur- und Unterdrückungsgesetze müssen weg. Jede Gesellschaft gewinnt, wenn unsere lesbischen Schwestern und unsere schwulen Brüder ebenfalls frei, gleichberechtigt und respektiert leben können."
Zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören der verdi-Vorsitzende Frank Bsirske, die Schriftsteller Hans Christoph Buch, Zora del Buono, Renan Demirkan, Tanja Dückers, Karen Duve, Freya Klier, Lutz Rathenow, Frank Schätzing, Günter Wallraff, Uwe Tellkamp Klier und Marko Martin, die Fechterin Imke Duplitzer, die Sängerin Nina Hagen, der Bürgerrechtler Gerold Hildebrand, die Schauspielerin Gudrun Landgrebe, Opernintendant Bernd Loebe, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christina Lüders, die Komikerin Hella von Sinnen und der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger.
An einer Unterzeichnung Interessierte können sich per eMail an sotschi@lsvd.de wenden. Bereits vor wenigen Tagen hatte die Hirschfeld-Eddy-Stiftung des LSVD zu Aktionen rund um Sotschi im Rahmen einer "Gay Folks Movement" aufgerufen (queer.de berichtete). (nb/pm)