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Trotz Plagiat: Guttenberg ist beim Volk beliebter als zuvor - DER SPIEGEL
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Trotz Plagiat Guttenberg ist beim Volk beliebter als zuvor

Er hat sich in seiner Doktorarbeit bei anderen Autoren bedient und schließlich "gravierende Fehler" eingeräumt: Dennoch ist Karl-Theodor zu Guttenberg einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung beliebter als vor der Plagiatsaffäre. Nicht mal jeder Vierte findet, der Minister müsste zurücktreten.
Verteidigungsminister Guttenberg: Hoher Beliebtheitsgrad in der Bevölkerung

Verteidigungsminister Guttenberg: Hoher Beliebtheitsgrad in der Bevölkerung

Foto: Marius Becker/ dpa

Karl-Theodor zu Guttenberg

Doktortitel-Affäre

Berlin - Plagiatsvorwurf hin oder her - die Deutschen lassen sich in ihrer Begeisterung für (CSU) nicht beirren. Ganz im Gegenteil: Der Verteidigungsminister ist beliebter als vor seiner .

Derzeit sind laut einer Umfrage 73 Prozent mit seiner politischen Arbeit zufrieden - zu Monatsbeginn waren es noch 68 Prozent. 72 Prozent seien der Ansicht, dass Guttenbergs Verzicht auf den Doktorgrad ausreiche, um sein Ministeramt weiterzuführen. Lediglich 24 Prozent finden, er müsste zurücktreten. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage im Auftrag der ARD-Sendung "Hart aber fair".

Eine andere Befragung zeigte allerdings, dass Guttenbergs Glaubwürdigkeit dennoch gelitten hat: Einer Umfrage des "Stern" zufolge sagten 24 Prozent der Befragten, der Minister habe bei ihnen an Vertrauen verloren. Glaubwürdigkeit bescheinigt ihm nur noch jeder Zweite (50 Prozent) - neun Punkte weniger als in einer entsprechenden "Stern"-Umfrage vor drei Wochen. Die große Mehrheit (70 Prozent) sagte jedoch, an ihrem Vertrauen zu dem Minister habe sich nichts verändert.

Den Plagiaten in der Dissertation messen viele Deutsche offenbar keine politische Bedeutung bei. Auf die Frage, ob die Fälschungsvorwürfe für zu Guttenbergs Bewertung als Politiker wichtig seien, meinten 56 Prozent, die Doktorarbeit betreffe sein Privatleben. Nur 39 Prozent bejahten die Frage.

Guttenberg hatte am Montag erklärt, den Titel nicht mehr führen zu wollen. Am Mittwoch tagte die Promotionskommission der rechts- und wissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Die Hochschule will noch am Abend eine Entscheidung über die mögliche offizielle Aberkennung des Doktortitels von Guttenberg bekanntgeben.

Der Minister hatte in einem Brief an die Universität "gravierende handwerkliche Fehler" bei seiner Doktorarbeit eingeräumt, die er im Februar 2007 abgeschlossen hat.

lgr/dpa/AFP