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Bundeswehr: Soldaten stecken in Afghanistan fest - DER SPIEGEL
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Probleme bei der Luftwaffe Soldaten stecken auf Heimweg aus Afghanistan fest

Nächste Hiobsbotschaft für die Bundeswehr: 150 Soldaten sitzen wegen eines Problems am Truppentransporter in Afghanistan fest. Ein Jet, der eigentlich für die Kanzlerin reserviert ist, könnte Abhilfe schaffen.
Bundeswehr-Airbus A310: Probleme mit den Not-Sauerstoffmasken

Bundeswehr-Airbus A310: Probleme mit den Not-Sauerstoffmasken

Foto: Oliver Berg/ picture alliance / dpa

Berlin - Wegen neuer technischer Probleme bei der Luftwaffe stecken rund 150 deutsche Soldaten auf ihrem Rückweg aus Afghanistan fest. Derzeit müssen die deutsche Soldaten weiter auf ihren Rückflug aus Masar-i-Scharif warten, da der normale Truppentransporter aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt fliegen kann.

Laut dem Militärblog "Augen geradeaus", der am Dienstagabend auch über den Fall berichtete, sollen die Soldaten jetzt möglicherweise mit einem VIP-Jet, der eigentlich für die Bundeskanzlerin reserviert ist, vom Auslandseinsatz abgeholt werden.

Die Probleme mit dem normalen Truppentransporter, einem mausgrauen Airbus A310, bestehen nicht nur für das Flugzeug der Luftwaffe. Nachdem an einer zivilen Maschine kürzlich Probleme mit den Not-Sauerstoffmasken festgestellt worden waren, begrenzte man die Flughöhe für den Jet-Typ auf maximal 7500 Meter. Dadurch fallen die Luftwaffentransporter derzeit aus.

Bundeswehr erfüllt Nato-Anforderungen nicht

Die Probleme beim Truppentransporter reihen sich in eine lange Kette von Mängeln bei der Bundeswehr. Zuletzt warnte der Hersteller des "Eurofighter", dass am Rumpf Baumängel entdeckt wurden. Die Maschinen sollen deshalb weniger fliegen. Der SPIEGEL hatte am Wochenende berichtet, dass nicht einmal ausreichend Maschinen für den Nato-Ernstfall wie etwa einen Angriff auf einen Bündnispartner bereitstehen.

Auch die deutschen Soldaten, die in der Türkei an der "Patriot"-Mission zum Schutz vor Angriffen aus Syrien beteiligt sind, stehen am Rande ihrer Belastungsgrenze. Bei gut einem Viertel (28 Prozent) der seit Anfang 2013 eingesetzten Soldaten konnte die Karenzzeit von 20 Monaten zwischen zwei Einsätzen nicht eingehalten werden.

Wie der SPIEGEL berichtet, hat das Verteidigungsministerium zudem die Abgeordneten des Verteidigungsausschusses im Bundestag über die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr in die Irre geführt. Den Parlamentariern wurde eine Liste vorgelegt, in der bei den verschiedenen Waffensystemen die Zeiträume für die durchschnittliche Einsatzbereitschaft ohne erkennbare Begründung unterschiedlich festgelegt wurden.

mgb/syd