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In eigener Sache: Eine bedauerliche Fehlmeldung für 102 Sekunden - WELT
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Eine bedauerliche Fehlmeldung für 102 Sekunden

Chefredakteur WELT Digital
Helmut Kohl Helmut Kohl
Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl
Quelle: dpa
In der vergangenen Nacht hat die „Welt“ versehentlich den Tod von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl gemeldet. Der Grund war ein technischer Anwenderfehler, der nicht hätte passieren dürfen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

uns ist in der vergangenen Nacht ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Von 0.34 Uhr an stand für 102 Sekunden irrtümlich die Meldung auf unserer Seite, dass Helmut Kohl gestorben sei. Wir bedauern dies sehr!

Wie konnte es dazu kommen?

Manchmal können die Gründe für schwere Fehler sehr banal sein. Wir hatten kurz zuvor eine neue Version unseres Redaktionssystems installiert. In dieser neuen Version sind einige Bedienelemente verändert und an andere Stellen der Benutzeroberfläche verlagert worden. Und wie das so ist beim Gewohnheitstier Mensch: Man klickt bei der Produktion eines Artikels dorthin, wo man seit Jahren hingeklickt hat. So passierte das Missgeschick. Statt einen nicht zur Publikation vorgesehenen Artikel lediglich zu speichern, wurde er publiziert.

Der betreffende Kollege bemerkte seinen Fehler sofort und reagierte. Aber natürlich zu spät, weil alles, was wir publizieren, sofort im Netz, etwa bei Google, verfügbar und kopierbar ist. Die Nachrichtenagentur dts verbreitete umgehend die Meldung. Auf Twitter wurde die Meldung vielfach geteilt. Der Branchendienst Meedia beschreibt dies hier, während sich der Branchendienst Horizont am Spott in den sozialen Netzwerken erfreut.

Wir löschten den Artikel, entschuldigten uns schnell, und tun dies hier erneut.

Wie schnell ein solcher Fehler passieren kann, haben gerade erst die Kollegen der BBC erleben müssen, als sie im Rahmen einer „technischen Übung für einen Nachruf“ im Juni den Tod der Queen meldeten.

Warum vorbereitete Nachrufe?

Sie fragen sich vielleicht: Warum gibt es überhaupt schon einen Nachruf auf Helmut Kohl? Es gehört zur redaktionellen Praxis, auf das Ableben wichtiger Persönlichkeiten vorbereitet zu sein, damit Sie als Leser zügig und umfassend über das Lebenswerk informiert werden können. Das ist journalistischer Usus schon seit Jahrzehnten, also deutlich länger, als es das Internet gibt, wie in der vergangenen Nacht auch der Journalist und Blogger Richard Gutjahr schrieb.

Vielen Dank für Ihre vielfältigen Hinweise auf unseren Fehler!

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