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Länderspiel: Deutschland blamiert sich gegen Norwegen - WELT
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Deutschland blamiert sich gegen Norwegen

Die deutsche Nationalelf ist mit einer Niederlage ins Jahr 2009 gestartet. Gegen ein ersatzgeschwächtes Team aus Norwegen lieferte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw eine erschreckend schwache Vorstellung ab. Ihr Debüt hatten sich Andreas Beck und Mesut Özil sicherlich anders vorgestellt.

In der 63. Spielminute schaute Bundestrainer Joachim Löw auf seine Uhr. Vielleicht konnte er nicht fassen, dass er das bislang Erlebte nun schon mehr als eine Stunde lang hatte ertragen müssen. Er blickte seltsam irritiert auf das Spielfeld der Düsseldorfer Arena, es gab einen Eckstoß für die Norweger, und kurz darauf brach neben ihm auf der Bank der rot gewandeten Gäste Jubel aus. Christian Grindheim hatte zum 0:1 getroffen und mit seinem Tor Löw und der Nationalmannschaft den Einstand in das neue Länderspieljahr gehörig verhagelt. Es war die erste Niederlage gegen Norwegen seit dem 0:2 bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, allein schon deshalb besitzt sie historischen Charakter.

„Wir haben es nicht geschafft, schnell zu spielen. Wir waren zu behäbig, ohne Druck, ohne Tempo“, sagte Löw. „Die Niederlage ist nicht unverdient.“

Norwegen war als Gegner vom Bundestrainer mit Hinweis auf die Qualifikationsspiele in sechs Wochen gegen Liechtenstein und Wales ausgewählt worden. „Wir erwarten da auch Mannschaften, die sich hinten rein stellen“, hatte Löw gemutmaßt. Doch auf die renitenten Norweger traf des Bundestrainers Vermutung nur bedingt zu. Munter spielte die Mannschaft von Egil Olsen mit. Dabei fehlten Olsen, der zunächst für drei Testspiele den im Dezember demissionierten Age Hareide ersetzt, wichtige Akteure. Doch angeführt von Thorstein Helstad (Le Mans) erwies sich Norwegen in der ersten Hälfte als ebenbürtig – was auch am blutleeren Auftritt der Löw-Elf lag.

Ohne Bewegung, ideenlos und unsicher spielte die Mannschaft ihr Pensum im Alt-Herren-Stil herunter. Das Publikum passte sich dem Niveau der Mannschaft an. In der geschlossenen Arena herrschte teils eine Stimmung wie auf einem Kreis-Turnfest. Nur zur Halbzeit wurde es laut, als die 45.000 Fans die Leistung mit heftigen Pfiffen quittierten.

Pfiffe vom Publikum

Zuvor hatten sie fast ausnahmslos Chancen der Norweger zu sehen bekommen. Helstad mit einem abgeblockten Schuss und danach mit einem Kopfball, den Keeper Rene Adler abwehrte, besaß Möglichkeiten zur Führung. Auf der Gegenseite vergab Mario Gomez die beste Gelegenheit, als er nach einem Eckball von Bastian Schweinsteiger aus spitzem Winkel das Tor verfehlte.

Dabei hatte sich die deutsche Mannschaft einiges vorgenommen. Kapitän Michael Ballack war nach seiner öffentlichen Kritik an Bundestrainer Löw und folgender Aussprache ebenfalls erstmals wieder in die Startelf zurückgekehrt wie Torsten Frings. Den erwarteten Schub im Mittelfeld vermochte keiner der beiden dem deutschen Spiel zu verleihen. Während Ballack recht bemüht wirkte, dürfte Frings mit seinem Auftritt Bundestrainer Löw darin bestärkt haben, künftig im defensiven Mittelfeld doch auf den Leverkusener Simon Rolfes oder den Stuttgarter Thomas Hitzlsperger zu setzen.

Überraschend durfte Frings auch in der zweiten Hälfte zunächst weiter mittun. Besser wurde es nicht. Zwar prüfte Gomez mit einem 20-m-Schuss Torwart Rune Almenning Jarstein (58.), aber der erwartete Hallo-Wach-Effekt blieb aus. Auch nach dem 0:1, das Grindheim auf Vorlage des agilen Morten Gamst Pedersen erzielt hatte, verharrten die Deutschen in ihrem behäbigen Spiel. Daran vermochten auch die eingewechselten Debütanten Andreas Beck (TSG Hoffenheim) und Mesut Özil (Werder Bremen) nichts mehr zu ändern. Wie die übrigen Deutschen schlichen sie nach dem Spielschluss unter den Pfiffen der Fans in die Kabine.

Kapitän Ballack kritisierte: „Wir haben keine gute Leistung gebracht. Wir müssen versuchen, gegen so ein Bollwerk schneller zu spielen und mehr Chancen herauszuarbeiten.“ Heiko Westermann sagte: „Wir haben kein Mittel gefunden, die Norweger zu knacken. Wir sind für die nächsten Spiele gewarnt.“

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