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Weltraum Schwerelosigkeit

Seifenblasen verblüffen Astronaut Alexander Gerst

Chefkorrespondent Wissenschaft
So platzen Seifenblasen im Weltraum

Bewaffnet mit einem Strohhalm, einer Tüte mit dem Haarshampoo der ISS-Bewohner und einer Stoppuhr hat Alexander Gerst das Geheimnis gelüftet, wie lange Seifenblasen in der Schwerelosigkeit überleben.

Quelle: ESA

Autoplay
In der Schwerelosigkeit gibt es für Menschen kein Halt. Doch was passiert mit Seifenblasen? Astronaut Alexander Gerst hat für Zehntklässler ein Experiment unternommen und kräftig gepustet.

Die Idee zu diesem Experiment stammte von Zehntklässlern des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Marbach bei Stuttgart. Durchgeführt hat es jetzt der deutsche Wissenschaftsastronaut Alexander Gerst an Bord der „Internationalen Raumstation“ (ISS). Die wissenschaftliche Fragestellung lautete: Wie verhalten sich Seifenblasen in der Schwerelosigkeit?

Die Schüler hatten ihre Experimentieridee bei einem Wettbewerb der Esa, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Stiftung Jugend forscht eingereicht. Sie sagten richtig voraus, dass Seifenblasen in der Schwerelosigkeit länger leben sollten als unter irdischen Bedingungen. An Bord der „ISS“ hält eine Seifenblase im Durchschnitt eine Minute lang. „Die sind schon sehr stabil“, kommentierte Alexander Gerst diese Beobachtung. Auf der Erde überdauern Seifenblasen nur 20 bis 30 Sekunden.

Dass Seifenblasen ohne den Einfluss der Schwerkraft andere Eigenschaften haben, ist naheliegend. Schließlich sorgt die Gravitation dafür, dass sich im unteren Teil der Blase zunehmend mehr Materie des Seifenfilms ansammelt. Oben wird die Seifenblase also immer dünner, bis sie schließlich platzt. Insofern ist das längere Leben der Seifenblasen im All keine große Überraschung.

Zwei große Blasen bleiben getrennt

Spannender ist die Beobachtung, dass sich zwei aufeinander zufliegende Seifenblasen in der Raumstation nicht zu einer größeren Blase vereinigen, sondern sich sogar abstoßen. Verblüffend ist auch, was geschieht, wenn man eine Nadel in die schwerelose Seifenblase sticht: Sie platzt nämlich nicht. Die in ihr steckende Nadel scheint der Seifenblase nichts anzuhaben. Die Seifenblase ist in der Schwerelosigkeit schlicht dicker und gleichmäßiger.

Die Schülerexperimente mussten mit Materialien durchgeführt werden, die sich ohnehin an Bord der Raumstation befanden. Das „ISS“-Shampoo stellte sich im Gegensatz zur Bordseife als geeignet heraus. Mithilfe einer Spritze gelang es Alexander Gerst, daraus wunderbare Seifenblasen zu erzeugen. Ein Video der Versuche ist nun im Internet veröffentlicht worden.

Die Ergebnisse der Experimente könnten auf der Erde möglicherweise bei der Herstellung von Schäumen genutzt werden. „Wenn wir hier oben herausfinden, wie es im Prinzip funktioniert, könnte man vielleicht auch auf der Erde unter Gravitation Schaumblasen mit dichteren Hüllen produzieren“, hofft Alexander Gerst.

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