Das Gepäckstück sollte nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) am Mittwoch auf dem Flughafen der namibischen Hauptstadt Windhuk auf einen Air-Berlin-Charterflug mit 296 Passagieren nach München verladen werden. Der Behörde zufolge zeigten sich beim Durchleuchten des Gepäcks Batterien, die über Kabel mit einem Zünder und einer laufenden Uhr verbunden waren. Es sei noch unklar, ob der mögliche Sprengsatz zündfähig gewesen sei; die kriminaltechnischen Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Das BKA entsandte einen Verbindungsbeamten aus Südafrika nach Namibia. Auch aus Deutschland sollten Ermittler nach Namibia fliegen.

Einer Sprecherin der Fluggesellschaft zufolge war das verdächtige Gepäckstück jedoch nicht für einen Flug nach Deutschland bestimmt. Das Objekt sei in einer Halle am Flughafen gefunden worden, in der auch das Gepäck von Air-Berlin-Passagieren abgefertigt wurde. Es habe sich um einen undeklarierten Gegenstand gehandelt, der nicht an einen bestimmten Zielort adressiert war.  Die Maschine sei wieder entladen und das Gepäck nochmals durchleuchtet worden. Auch die Passagiere wurden vor Abflug erneut durchsucht.

Die Maschine startete schließlich mit sechseinhalbstündiger Verspätung. Sie landete nachts in München. Dort wurde das Gepäck ein weiteres Mal durchleuchtet, die Bundespolizei befragte die Fluggäste. Es habe aber keine neuen Erkenntnisse gegeben, sagte der BKA- Sprecher. Nach ersten Ermittlungen handelte es sich bei dem verdächtigen Gegenstand um Fracht, nicht um persönliches Gepäck eines Passagiers. Auch dies werde weiter geprüft.