[710] Freytag, 1) Friedrich Gotthelf, geb. 1723 in Pforta, studirte in Leipzig Jurisprudenz, wurde daselbst Advocat u. später Bürgermeister in Naumburg, wo er 1776 st.; er schr.: Analecta literaria de libris rarioribus, Lpz. 1751; Apparatus literarius, ubi libri partim anntiqui, partim rari recensentur, ebd. 1752–56, 3 Bde.; Nachrichten von seltenen u. merkwürdigen Büchern, Gotha 1776, u.a.m.; übersetzte auch Prevot d'Exile, Geschichte der Manon Lescaut u. des Ritters de Grieux, ebd. 1756; 2) Georg Wilhelm Friedrich, geb. 19. September 1788 in Lüneburg,[710] wurde 1811 Repetent in Göttingen, 1813 Bibliothekgehülfe in Königsberg, 1815 Brigadeprediger, studirte 1817–1819 Orientalische Sprachen in Paris u. wurde dann Professor der Orientalischen Sprachen zu Bonn; er gab heraus: Selecta ex historia Halebi, Par. 1819; Locmani fabulae, Bonn 1823; Lexicon arabicolat., Halle 1830–37, 4 Bde., Auszug aus demselben, ebd. 1837; Hamâsa, Bonn 1828–52, 2 Bde.; Darstellung der arabischen Verskunst, ebd. 1830, n.A. 1838; Chrestomathia arab., ebd. 1834; Hebr. Grammatik 1835; Arabum proverbia, Bonn 1838–43, 3 Bde., u.a. 3) Gustav, geb. 13. Juli 1816 zu Kreuzburg in Schlesien, studirte seit 1835 in Breslau u. Berlin Philologie, habilitirte sich 1839 in Breslau für Deutsche Sprache u. Literatur; machte von da mehrere Reisen nach deutschen Theaterstädten, bes. um die technischen Verhältnisse der deutschen Bühnen kennen zu lernen; gab die akademische Lansbahn auf u. ließ sich 1845 in Dresden u. 1848 in Leipzig nieder, wo er jetzt noch während des Winters zu verweilen pflegt, des Sommers lebt er gewöhnlich auf einem Landsitze bei Gotha, wo er seit 1854 zum Hofrath u. Vorleser des Herzogs Ernst von Gotha ernannt ist. Er schr.: De Hrosvitha poetria, Breslau 1839; In Breslau, Berl. 1844 (lyrische Gedichte); Kunz von der Rosen od. Die Brautfahrt (Lustspiel) Berl. 1841; Die Valentine (Schauspiel), Lpz. 1847; Graf Waldemar (Schauspiel), Dresd. 1847 (gesammelt in: Dramatische Werke, Lpz. 1848–50, 3 Bde.); Eine arme Schneiderseele (Posse), Die Journalisten (Lustspiel), 1854; Soll u. Haben (Roman), Lpz. 1855, 3 Bde. 7. Aufl. 1858; mit Jul. Schmidt redigirt er seit 1848 die Grenzboten.