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Knoppern - Zeno.org

Knoppern

[189] Knoppern, Gallen, die durch den Stich einer Gallwespe (Cynips calicis) in die jungen Eicheln, vorzugsweise von Quercus pedunculata, seltener Q. sessiliflora, hervorgebracht werden. Die Gallwespe schiebt das Ei zwischen den Becher und den hervorwachsenden Fruchtknoten, und es entwickelt sich nun eine schließlich 1,5–2,5 cm lange, tiefbraune, stellenweise gelbliche oder schwärzliche Galle mit flügelförmigen Fortsätzen, während die Frucht mehr oder wenig verkümmert (s. Tafel »Gerbmaterialien liefernde Pflanzen«, Fig. 1). Man sammelt die K. besonders in Ungarn, Dalmatien, der Bukowina und Slawonien und benutzt sie wegen ihres Gehalts an Gerbstoff (24–35 Proz.) in der Färberei und besonders in Österreich zum Gerben des Sohlleders. Auch kommen Knoppernmehl und Knoppernextrakt, eine dunkel aschgraue, harte, spröde Masse, die sich völlig in Wasser löst und dreimal soviel Gerbstoff enthält wie die K., in den Handel. Als levantische K. (Ackerdoppen, Valonen, Wallonen) bezeichnet man die normalen Fruchtbecher mehrerer Eichenarten, besonders von Q. Vallonea (s. Tafel »Gerbmaterialien liefernde Pflanzen«, Fig. 1) in Kleinasien, Q. macrolepis in Griechenland und Süditalien und andern Arten. Diese Eichen zeichnen sich durch dicke Kelchschuppen (Drilos, Quillat) aus, die entweder flach und aufrecht, oder kantig, nach außen umgebogen sind. Man benutzt die Ackerdoppen besonders in England zum Gerben, in Deutschland zum Färben. Ackerdoppen enthalten 20–35 Proz. Gerbstoff, von den besten Smyrnaer Ackerdoppen enthalten die abgeschuppten Becher 23,9 (30,3), die Schuppen 34,6 (41) Proz. Gerbstoff.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 189.
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