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„Autarkie“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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=== Nordkorea ===
In [[Nordkorea]] spielt die ideologische Unabhängigkeit für Politik, Wirtschaft und Militär eine [[Hermeneutik|hermeneutische]] Rolle und hat daher einen übergeordneten Stellenwert. Grundlage dieser Ideologie ist die vom ersten Präsidenten der Demokratischen Volksrepublik Korea, [[Kim Il-sung]], entwickelte ''[[Juche-Ideologie|Chuch’e]]'' („Dschutsche“). Darin wird, unter anderem, die wirtschaftliche Unabhängigkeit als materielle Basis angesehen. Die Betonung dabei liegt auf der [[Schwerindustrie]], die als Rückgrat einer unabhängigen Wirtschaft angesehen wird. Diese nationale Autonomie ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einem Autarkiezustand, wie dies oftmals in der Literatur zu finden ist. ZwarEs wird zwar dem sozialistischen Aufbau der Nation Priorität eingeräumt,. dabeiDabei soll aber der Handel gemäß der ''Chuch’e'' eben nicht vernachlässigt werden.<ref>Johannes Gerschewski: ''Die Juche-Ideologie.'' In: Patrick Köllner (Hrsg.): ''Korea 2006. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft.'' Institut für Asienkunde, Hamburg 2006, S. 134.</ref>
 
Tatsächlich war Kim Il Sung-sung nach Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea bestrebt, die Beziehungen zu anderen Staaten zu [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizieren]], weswegen sein Land 1949 die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen beantragte. Die Aufnahme scheiterte am Veto der USA. Zeitgleich verhängte die US-Regierung ein Wirtschaftsembargo gegenüber Nordkorea, dem sich nahezu alle westlichen Staaten anschlossen. Bezüglich der Diskussion, ob die nordkoreanische Führung eine gezielte oder aufgezwungene Autarkiepolitik betreibt, muss beachtet werden, dass die Demokratische Volksrepublik Korea eines der ersten Länder war, die 1949 diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zur DDR aufnahmen. Zudem hatte Nordkorea einen Assoziierungsvertrag mit dem [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]]. Wirtschaftlich nahm beispielsweise die [[Deutsche Arbeitsgruppe Hamhŭng]] die wichtigste Rolle beim Wiederaufbau der Hafenstadt [[Hamhŭng]] ein, die im [[Koreakrieg]] zu 80 Prozent% zerstört worden war. In Ostberlin existierten sogar Pläne für Urlaubsreisen der DDR-Bevölkerung nach Nordkorea.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Korea/1956.html AG Friedensforschung: Korea] AGF Universität Kassel, abgerufen am 12. August 2019.</ref>
 
Allerdings waren die Beziehungen der DDR zu Nordkorea von dem Wohlwollen der Regierung in Moskau und den ständigen Schwankungen im sowjetisch-nordkoreanischen Verhältnis gekennzeichnet. Als einziges kapitalistisches Land pflegte damals [[Burma]] Handelsbeziehungen zur Demokratischen Volksrepublik Korea. Nordkorea vermied es, sowohl von der [[Volksrepublik China]] als auch der Sowjetunion abhängig zu werden. Über die beiden direkten Nachbarn hinaus etablierte Nordkorea umfassende Beziehungen zu [[Vietnam]], [[Kambodscha]] und zur [[Mongolei]]. Allgemein favorisierte die Führung in [[Pjöngjang]], anstelle langfristiger Verträge, auf kurze Zeit angelegte ökonomische Abkommen, die in Devisen bezahlt wurden, auch seitens Nordkoreas.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Korea/1956.html AG Friedensforschung: Korea] AGF Universität Kassel, abgerufen am 12. August 2019.</ref>
 
Durch den Zusammenbruch des [[Ostblock]]s kam Nordkoreas Außenhandel Anfang der 1990er Jahre nahezu völlig zum Erliegen. Der Import billigen Erdöls, von Ersatzteilen für Maschinen, Kunstdünger und Nahrungsmitteln aus der Sowjetunion - beziehungsweise deren Nachfolgestaaten - riss fast gänzlich ab. Im Januar 1995 verabschiedeten sich die USA teilweise vom Wirtschaftsembargo und schlossen mit Nordkorea einen Handelsvertrag, unter anderem über Öllieferungen. Auch andere Länder der westlichen Staatengemeinschaft nahmen daraufhin partielle Handelsbeziehungen auf.<ref>Robert Koch: ''Nonproliferation im Fall Nordkoreas. Die Ansätze der Administrationen Clinton und Bush im Vergleich.'' Lang, 2007, S. 46.</ref>
 
Ab dem Jahr 2000 zeichneten sich im Rahmen der sogenannten [[Sonnenscheinpolitik]] Entspannungserfolge zwischen Nord- und [[Südkorea]] ab. Mit zeitweisen Unterbrechungen produzieren südkoreanische Unternehmen seit 2003 in der nordkoreanischen [[Industrieregion Kaesŏng]] auf Grundlage von [[Zollfreiheit]] und freiem Handel. Im Zuge der [[Nordkorea-Krise 2013]] verschlechterten sich die Beziehungen zu den USA, in deren Folge die Sanktionen, auch seitens EU, deutlich ausgeweitet und im Februar 2018 nochmals verschärft wurden. Seitdem bestehen gegen Nordkorea unterschiedliche güter- und dienstleistungsbezogene Beschränkungen, die sowohl den Verkauf, die Lieferung, die Weitergabe oder die Ausfuhr nach Nordkorea als auch die Einfuhr, den Erwerb und die Weitergabe von Gütern aus Nordkorea verbieten.<ref>[https://www.bafa.de/DE/Aussenwirtschaft/Ausfuhrkontrolle/Embargos/Nordkorea/nordkorea_node.html Nordkorea: Güter- und dienstleistungsbezogene Beschränkungen] [[Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle]], abgerufen am 12. August 2019.</ref>
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Im Bereich des alternativen und nachhaltigen Bauens gibt es einige Wohnkonzepte, die autarke Versorgung in ihr Konzept von vornherein mit einschließen. In der Praxis erhielten jedoch die wenigsten dieser Projekte bislang überhaupt [[Baugenehmigung]]en. Trotz dieser Beschränkungen ist es aber möglich, ein weitgehend autarkes Haus zu bauen, das ohne externe Stromversorgung auskommt. Hier bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten der [[Energieautarkie]] an, zum Beispiel [[Photovoltaikanlage]]n, Solar, Windräder oder -turbinen, [[Blockheizkraftwerk]]e.<ref>{{Internetquelle |url=https://green-lifestyle-magazin.de/bauen-an-der-zukunft-so-geht-nachhaltiges-wohnen/ |titel=Alternatives Bauen an der Zukunft {{!}} green Lifestyle Magazin |sprache=de-DE |abruf=2024-01-25}}</ref>
 
Ein wirklich autarkes Leben bedingt ein außergewöhnliches Maß an [[Idealismus]], um die damit verbundenen Einschränkungen aufzuwiegen. Es bedeutet einen kompletten Umbau des eigenen Lebensstils und die vollkommene Selbstverantwortung.<ref>{{Internetquelle |autor=Markus Reisner, Herbert Saurugg |url=https://tdhj.org/de/post/katastrophenwinter-2023-fiktion-oder-bald-wirklichkeit-1/ |titel=Katastrophenwinter 2023 - Fiktion oder bald Wirklichkeit? |werk=The Defence Horizon Journal Deutsch |datum=2022-09-01 |sprache=de-DE |abruf=2024-05-16}}</ref> Personen, die sich dafür entscheiden, müssen viele Gegenstände selbst bauen und vor allem Lebensmittel in einem eigenen Garten oder auf einem Feld selbst herstellen können. Die Produktion von Nahrungsmitteln erfordert eventuell Tierhaltung, gegebenenfalls Kenntnisse in der Milchproduktion und -verarbeitung, Vorratsbeschaffung von Nahrung für den Winter, Sachverstand über [[Fruchtfolge|Fruchtwechsel]] sowie Obst- und Gemüsesorten etc. Im Grunde genommen entspräche eine komplett autarke Lebensweise einer Rückkehr zu einem Leben, das Bauern vor dem Jahr 1850 führten, womit die technischen und gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten 170 Jahre obsolet wären.<ref>[https://uni.de/redaktion/unabhaengig-und-selbstversorgerisch-autarkes-leben-in-deutschland ''Unabhängig und selbstversorgerisch: autarkes Leben in Deutschland?''] Uni.de, abgerufen am 7. August 2019.</ref><ref>[https://www.hausjournal.net/autarkes-haus ''Das autarke Haus.''] Hausjournal, abgerufen am 7. August 2019.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelszeitung.ch/finanzlexikon/autarkie-unabhangigkeit |titel=Autarkie - Wirtschaft leicht erklärt |sprache=de-CH |abruf=2024-01-25}}</ref>
 
== Literatur ==