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„Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff“ – Versionsunterschied – Wikipedia

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Im September 1867 verließ Wilamowitz Schulpforta mit dem Reifezeugnis und bezog die [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]], um Klassische Altertumswissenschaften zu studieren. Hier wurde er stark von den Vertretern der sogenannten ''Bonner Schule der Klassischen Philologie'' [[Otto Jahn (Archäologe)|Otto Jahn]] und [[Hermann Usener]] geprägt. Daneben besuchte Wilamowitz die Lehrveranstaltungen des Kunsthistorikers [[Anton Springer]] und beschäftigte sich drei Semester lang bei [[Johann_Gildemeister_(Orientalist)|Johann Gildemeister]] mit [[Sanskrit]]. Zum Privatdozenten [[Johannes Schmidt (Sprachwissenschaftler)|Johannes Schmidt]] äußerte er in seinen 1928 verfassten ''Erinnerungen 1848–1914'' anerkennende Worte. Auch die Veranstaltungen bei den Philologen [[Jacob Bernays]] und [[Friedrich Gottlieb Welcker]] besuchte er. Er äußerte sich auch mit lobenden Worten über den Althistoriker [[Heinrich Nissen]], damals gerade Privatdozent, nach dem Besuch eines einzigen seiner Seminare.
 
In seiner Bonner Studienzeit freundete sich Wilamowitz mit dem gleichaltrigen [[Hermann Diels]] an und lernte die jüngeren Kommilitonen [[Georg Kaibel]] und [[Carl Robert]] kennen, mit denen ihn später eine feste Freundschaft verband. Mit Diels, Robert und den späteren Gymnasiallehrern Walther Engel und August Fritzsche traf sich Wilamowitz regelmäßig in seiner Bonner Wohnung,; woihre diestudentische StudentenGemeinschaft einnannten sogenanntessie in Anlehnung an die römischen Legionen ''[[contubernium]]'' („Zeltgemeinschaft“) abhielten.<ref>[[Otto Kern (Philologe)|Otto Kern]]: ''Hermann Diels und Carl Robert''. Leipzig 1927, S. 33.</ref>
 
Die zunehmende Polarisierung zwischen den Bonner Professoren Otto Jahn und [[Friedrich Ritschl]], die im sogenannten ''[[Bonner Philologenstreit|Bonner Philologenkrieg]]'' (1865) gipfelte, hatte einen großen Teil der Bonner Philologiestudenten in zwei Lager gespalten. Viele Bonner Studenten waren mit Ritschl an die [[Universität Leipzig]] gezogen, darunter auch Nietzsche und [[Erwin Rohde]]. Nach Jahns Tod im September 1869 wechselte Wilamowitz zum Wintersemester 1869/1870 gemeinsam mit Diels an die ebenfalls traditionsreiche [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität]], wo ihn der Philologe [[Moriz Haupt]], ein Pionier der modernen Textkritik, anzog. Hier wurde Wilamowitz im folgenden Semester mit der Dissertation ''Observationes criticae in comoediam Graecam selectae'' („Ausgewählte textkritische Beobachtungen zur griechischen Komödie“) promoviert (20. Juli 1870), deren Hauptgutachter Haupt war; sein [[Rigorosum]] hatte er am 14. Juli abgelegt.