„Thomas Widmann“ – Versionsunterschied

'''Thomas Widmann''' (* [[16. September]] [[1959]] in [[Bozen]]) ist ein [[Südtirol]]er Politiker und ehemaliges Mitglied der [[Südtiroler Volkspartei]] (SVP).

Seine Kindheit verbrachte er mit seinen Eltern (dem SVP-Politiker [[Franz Widmann]] und Pia Heren Widmann<ref>{{Literatur |Autor=[[Hans Karl Peterlini]] |Titel=Der milde Abgang eines Scharfen |Sammelwerk=[[ff – Südtiroler Wochenmagazin]] |Nummer=36 |Datum=2012-09-06 |Seiten=64–69}}</ref>) und sieben Geschwistern auf einem Bauernhof in Bozen. Nach der [[Mittelschule (Südtirol)|Mittelschule]] besuchte er die [[Gewerbeoberschule]] in Fachrichtung Maschinenbau in Bozen.

1979 zog Widmann nach [[Wien]], wo er an der [[Universität für Bodenkultur Wien|Universität für Bodenkultur]] (Boku) [[Agrarökonomie]] studierte. DasSein Studium finanzierte er sich mit diversen Nebenjobs. Als Mountainbiker und Europacup-Fahrer wurde er zum Mitbegründer des Magazins „Bike“, bei dem er zwei Jahre lang in der Redaktion mitarbeitete. Sein StudiumWidmann schloss Widmannseine universitäre Ausbildung 1988 mit einer Arbeit über die Auswirkungen der [[Geschichte Südtirols|Abtrennung Südtirols]] auf die Entwicklung der [[Raiffeisenverband Südtirol|Raiffeisengenossenschaften]] als [[Diplom-Ingenieur]] ab.<ref>[http://permalink.obvsg.at/AC00097467 Diplomarbeit von Thomas Widmann (Universität für Bodenkultur, Wien, 1988)]</ref>

In Südtirol startete Widmanns beruflicher Werdegang 1989 als Direktionsassistent beim [[Südtiroler Bauernbund]], 1993 wurde er Direktor des Bauernbundes. Zugleich war er zwei Jahre lang Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO. Von 1997 bis 2003 war er Landessekretär der Südtiroler Volkspartei. Widmann ist verheiratet, hat vier Söhne und lebt in [[Afing (Jenesien)|Afing]]. Nebenberuflich bewirtschaftet er dort einen Bauernhof, zwischen 2002 und 2009 (de facto 2011) war er Mitbesitzer eines Weingutes in der [[Toskana]].<ref>ff – Südtiroler Wochenmagazin, Nr. 48/2013 vom 28. November 2013, S. 16–24.</ref>

Bei den [[Landtagswahl in Südtirol 2003|Wahlen 2003]] konnte Widmann ein Mandat für den [[Südtiroler Landtag]] und damit gleichzeitig den [[Regionalrat Trentino-Südtirol]] erringen. Anschließend wurde er sogleich in die [[Südtiroler Landesregierung|Landesregierung]] gewähltberufen, wo er im [[Kabinett Durnwalder&nbsp;IV]] die Ressorts Personal, Tourismus, Verkehr und Transportwesen betreute. WidmannAls politischen Erfolg konnte Widmann die Wiederinbetriebnahme der [[Vinschgaubahn]] verbuchen, die allerdings schon unter seinem Vorgänger [[Michele Di Puppo]] ausgebaut worden war. ZuInitiativ denwurde verwirklichtener Ideenauch unterim Zusammenhang der Ägide Widmann zählen die sogenannten Citybusse (Brixen, Bruneck, Schlanders, Mals, Eppan, Toblach sowie im Unterland), dieder neueneuen [[Rittner Seilbahn]], dieder Nightliner, die von der [[Junge Generation (SVP)|Jungen Generation in der SVP]] gefordert wurdenworden waren, und dieder neueneuen [[Pustertaler Bahn]]. WidmannEbenso zeichnetzeichnete aucher für den umstrittenen Ausbau des [[Flughafen Bozen|Flughafens Bozen]] und die ebenfalls umstrittene Errichtung des [[Safety Park]]s in [[Pfatten]] verantwortlich.

Bei den [[Landtagswahl in Südtirol 2003|Wahlen 2008]] erzielte Widmann 18.629 [[Vorzugsstimme]]n,<ref>[http://www.provinz.bz.it/vote/landtag2008/prefvt_ld_p3904_vg.htm Vorzugsstimmenergebnisse der Landtagswahl 2008] auf der Website des Landes Südtirol, abgerufen am 1. Februar 2011.</ref> und übernahm in der Folge im [[Kabinett Durnwalder&nbsp;V]] als Landesrat die Ressorts Handwerk, Industrie, Handel, Mobilität und Personal. Bei der [[Landtagswahl in Südtirol 2013|Landtagswahl 2013]] konnte er mit 14.202 Vorzugsstimmen erneut ein Mandat erringen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Landtagswahlen-2013/Die-35-neuen-Landtagsabgeordneten-im-Ueberblick |titel=Die 35 neuen Landtagsabgeordneten im Überblick |hrsg=[[Südtirol Online]] (stol.it) |datum=2013-10-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131031052035/http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Landtagswahlen-2013/Die-35-neuen-Landtagsabgeordneten-im-Ueberblick |archiv-datum=2013-10-31 |offline=1 |abruf=2013-10-31}}</ref> Am 17. Januar 2014 wählte das Plenum Widmann&nbsp;– auf Vorschlag des neuen Landeshauptmanns [[Arno Kompatscher]]&nbsp;– mit 20 Stimmen zum Landtagspräsidenten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tageszeitung.it/2014/01/17/das-stechen/ |titel=Die Überraschung |hrsg=[[Neue Südtiroler Tageszeitung|tageszeitung.it]] |datum=2014-01-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140119051758/http://www.tageszeitung.it/2014/01/17/das-stechen/ |archiv-datum=2014-01-19 |offline=1 |abruf=2014-01-17}}</ref> Zur Halbzeit der Legislaturperiode übergab er im Mai 2016 übergab er gemäß dem vorgesehenen Rotationsprinzip sein Amt an [[Roberto Bizzo]] und übernahm den Posten des Vizepräsidenten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Roberto-Bizzo-ist-neuer-Landtagspraesident |titel=Roberto Bizzo ist neuer Landtagspräsident |hrsg=[[Südtirol Online]] (stol.it) |datum=2016-05-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160523185057/http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Roberto-Bizzo-ist-neuer-Landtagspraesident |archiv-datum=2016-05-23 |offline=1 |abruf=2016-05-23}}</ref> Wenige Tage später übernahm er wiederum die Präsidentschaft im Regionalrat, nachdem er dort in der ersten Hälfte der Legislaturperiode als Vizepräsident gedient hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Sesselruecken-im-Regionalrat-Widmann-ist-neuer-Praesident |titel=Sesselrücken im Regionalrat: Widmann ist neuer Präsident |hrsg=Südtirol Online (stol.it) |datum=2016-05-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160530180002/http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Sesselruecken-im-Regionalrat-Widmann-ist-neuer-Praesident |archiv-datum=2016-05-30 |offline=1 |abruf=2016-05-30}}</ref>

Im Rahmen der [[Landtagswahl in Südtirol 2018|Landtagswahlen 2018]] gelang Widmann mit 10.590 Vorzugsstimmen ein viertes Mal der Einzug in Landtag und Regionalrat.<ref>{{Internetquelle |url=http://wahlen.provinz.bz.it/prefvt_ld_p6_vg.htm |titel=Vorzugsstimmen Südtirol insgesamt |hrsg=Landtagswahlen 2018 (wahlen.provinz.bz.it) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181105160456/http://wahlen.provinz.bz.it/prefvt_ld_p6_vg.htm |archiv-datum=2018-11-05 |offline=1 |abruf=2018-11-01}}</ref> Nachdem er kurzzeitig erneut als Präsident des Landtags und Vizepräsident des Regionalrats gewirkt hatte, trat er Anfang 2019 von diesen Ämtern zurück, um eine neue Aufgabe in der Landesregierung zu übernehmen: Im [[Kabinett Kompatscher&nbsp;II]] war er in der Folge für die Ressorts Gesundheit, Digitale Infrastruktur und Genossenschaftswesen verantwortlich; als Gesundheitslandesrat verantwortete er im Frühjahr 2020 den [[Masken-Affäre (Südtirol-Österreich)|Ankauf schadhafter chinesischer Schutzware]] zur Abwehr der [[Coronapandemie]].<ref>[[Christoph Franceschini]], Artur Oberhofer: ''Das Geschäft mit der Angst. Ein Südtiroler Wirtschaftskrimi: Die Fakten und Hintergründe zum Masken-Skandal.'' Edition Arob, Bozen 2023, ISBN 978-88-88396-32-3, S. 82ff.</ref> Im März 2022 wurden Protokolle abgehörter Telefongespräche aus dem Jahr 2018 publiziert, in denen sich Widmann u.&nbsp;a. despektierlich über Kompatscher äußertgeäußert hatte.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.salto.bz/de/article/22032022/edelweiss-auf-reisen|titel=Edelweiss auf Reisen|hrsg=[[salto.bz]]|autor=[[Christoph Franceschini]]|datum=2022-03-22|zugriff=2022-03-29}}</ref> Kompatscher erklärte daraufhin, dass er keine Vertrauensbasis für eine weitere ZusamenarbeitZusammenarbeit sehe und forderte Widmann zum Rücktritt auf;. nachdemNachdem Widmann dies abgelehnt hatte und da der Landeshauptmann nicht die rechtlichen Möglichkeiten hat, einen Landesrat auszutauschen, entzog Kompatscher zum 30. März Widmann seine Ressortzuständigkeiten als Landesrat.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2022/03/tag-trotz-ruecktrittsaufforderung-widmann-sitzt-in-der-landesregierung-cda7ca83-902a-40b6-b402-2862ba218e0a.html|titel=Widmanns Zuständigkeiten gehen vorerst an LH Kompatscher |hrsg=[[Rai Südtirol]]|datum=2022-03-29|zugriff=2022-03-29}}</ref> Daraufhin erklärte Widmann, auch ohne Zuständigkeiten bis zum Ende der Amtsperiode Mitglied der Landesregierung bleiben zu wollen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2022/03/tag-landeshauptmann-vom-nicht-ruecktritt-thomas-widmanns-uebarrscht-b4112186-ad74-4e92-bc62-91996cf97eb5.html|titel=Landeshauptmann vom Nicht-Rücktritt Widmanns überrascht |hrsg=[[Rai Südtirol]]|datum=2022-03-30|zugriff=2022-03-31}}</ref> In der Folge brachte Kompatscher am 29. April einen Antrag zur Verkleinerung und Umbildung der Landesregierung in den Landtag ein, der angenommen wurde, womit Widmann seinen Sitz in der Landesregierung verlor.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.salto.bz/de/article/29042022/widmanns-heil|titel=Game over |hrsg=[[salto.bz]]|datum=2022-04-29|zugriff=2022-04-29|autor=Christoph Franceschini}}</ref>