„CSS Hunley“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Schiff
| Schiffskategorie = Kriegsschiff
| Name = ''
| Bild = Css hunley.jpg
| Bildtext =
|{{Infobox Schiff/Basis
| AbJahr =
| Land = {{CSA-
| andere Schiffsnamen =
| Schiffstyp = [[U-Boot]]
| Schiffsklasse =
| Rufzeichen =
| Heimathafen =
| Eigner =
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| Bestellung =
| Bauwerft = Park and Lyons, [[Mobile (Alabama)|Mobile]]
| Baunr =
| Baukosten =
| Kiellegung =
| Stapellauf = Juli 1863
| Taufe =
| Übernahme = August 1863
| Indienststellung =
| Reaktivierung =
| Außerdienststellung =
| Streichung =
| Verbleib = am 17. Februar 1864 auf Feindfahrt gesunken, 2000 gehoben
}}
|{{Infobox Schiff/Daten
| AbJahr =
| Länge = 12,0
| Lpp =
| KWL =
| Breite = 1,17
| Seitenhöhe =
| Tiefgang =
| Verdrängung = 6,8 t
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|{{Infobox Schiff/Antrieb
| AbJahr =
| Antrieb = Handbetriebene Schraube
| Maschinenleistung =
| Geschwindigkeit_M = 4
| Propeller = 1
}}
|{{Infobox Schiff/Militär
| AbJahr =
| Bewaffnung = * 1 [[Spierentorpedo]]
| Panzerung =
| Sensoren =
}}
}}
[[Datei:Hunley-2.jpg|mini|Die ''
[[Datei:Conrad Wise Chapman - Submarine Torpedo Boat H.L. Hunley, Dec. 6, 1863.jpg|mini|Aquarell der ''
[[Datei:Hunley-1.jpg|mini|Schnittzeichnung der ''
[[Datei:PSM V58 D167 Confederate submarine which sank the housatonic.png|mini|Aufriss der ''CSS Hunley'' von 1900]]
[[Datei:CSS Hunley Replica, Charleston, SC.jpg|mini|Replik der CSS Hunley im Charleston Museum]]
[[Datei:H. L. Henley mock up.jpg|mini|Antriebskurbel]]
[[Datei:USSHousatonic.jpg|mini|''USS Housatonic'']]
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[[Datei:Hunley 001.jpg|mini|Restaurierungsarbeiten im Naval Historical Center Charleston, S.C. (28. Januar 2005)]]
[[Datei:H. L. Hunley in sodium hydroxide bath (3).jpg|mini|Konservierung des Rumpfes in einem Natronlaugen-Bad (2017)]]
[[Datei:16 20 146 hunley.jpg|mini|Gedenkstein für die Besatzungsmitglieder der ''
[[Datei:Buchberger Waldhütten Gedenktafel Hunley.jpg|mini|Gedenktafel für die Crew der ''CSS Hunley'' in Buchberger Waldhütten, Schönberg, Niederösterreich]]
Die '''
Am 17. Februar 1864 griff die ''
==
== Bewaffnung ==
Möglicherweise wurde für die Versenkung der ''USS Housatonic'' ein [[Spierentorpedo]] verwendet. Dieser bestand aus einer [[Schwarzpulver]]ladung, die in einem Kupferbehälter auf einer ca. 5 m langen Lanze angebracht war. Die Lanze war am Bug des U-Bootes montiert. Im Kampfeinsatz wurde sie bei voller Fahrt in den Schiffskörper gerammt. Durch die anschließende Rückwärtsbewegung des Bootes wurde eine Abzugsleine betätigt, die die Ladung zur Explosion brachte. 2012 wurden Reste der Buglanze und der Kupferhülle im Schlamm entdeckt. Sie bewiesen, dass die Sprengladung gezündet hatte als der Torpedo noch auf der Lanze steckte. Das bedeutet, dass die Explosion in einem Umkreis von 5,4 Meter stattfand. Die Kupferhülle bestätigte weiters die Annahme, dass es sich um einen Torpedo, System Edgar-Singer, gehandelt haben muss. Historischen Aufzeichnungen zufolge enthielt er 135 Pfund (61 kg) Schwarzpulver und wurde mit einem Auslösemechanismus gezündet. Die Besatzung hatte vorher Tests mit der Hälfte der Ladung durchgeführt, sie ging wohl davon aus, dass sie dennoch eine Explosion auf dieser Distanz überstehen würde. Der Holzrumpf der ''USS Housatonic'' hatte jedoch vermutlich einen heftigeren Rückstoß der Druckwelle bewirkt.<ref>''Der Spiegel,'' 12/16, S. 119.</ref>
== Einsatz ==
Die Entwicklung der ''
Am 15. Oktober plante Horace Hunley eine Versuchsfahrt seines Bootes im Hafen von Charleston. Warum auch er an Bord ging, ist unklar; er bekleidete keinen militärischen Rang und war kein erfahrener Seemann. Das Boot sollte dabei unter dem Kiel der ''[[CSS Indian-Chief]]'' durchfahren und danach sofort wieder an die Oberfläche kommen. Als es unter dem Schiff verschwunden war, tauchte es nicht mehr auf. Das schlechte Wetter verzögerte zunächst die Suche, erst am 7. November gelang es Tauchern, bis zur
„Das Schauspiel, was sich uns bot, war unbegreiflich grausam. Die unglücklichen Männer krümmten sich in den absonderlichsten Haltungen. Manche umklammerten Kerzen, offenbar vergeblich bemüht, die Luken zu öffnen. Andere lagen an Boden, fest ineinander verhakt. Die geschwärzten Gesichter von Verzweiflung und Todesqualen entstellt.“
Thomas Park wurde mit dem Kopf voran im hinteren
Unter denen, die die Leichen bargen, sollen auch jene Männer gewesen sein, die bald danach zum Angriff auf die ''Housatonic'' ausliefen. Wie die Mitglieder seiner Mannschaft wurde auch Hunley anschließend mit militärischen Ehren bestattet.<ref name="Wochenmagazin Der Spiegel 2012">Aus: ''Schädel im U-Boot.'' In: ''Der Spiegel'', (Prisma Wissenschaft-Technik), Nr. 5, Jahrgang 2012, S. 98.</ref>
In der Nacht des 17. Februar 1864 lief die ''
Die Opferung der ''Hunley'' und ihrer Besatzung konnte den weiteren Ablauf des Sezessionskrieges nicht mehr wesentlich beeinflussen. 1865 fiel auch die schon fast vollkommen zerstörte Stadt in die Hände der Unionstruppen. Die erfolgreiche Versenkung der ''Housatonic'' markierte jedoch einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der maritimen Kriegsführung: Zum ersten Mal hatte ein U-Boot im Kriegseinsatz ein feindliches Schiff versenkt; bis dahin war dies nur bei Testfahrten
== Bergung ==
Über einen langen Zeitraum gelang es nicht, das Wrack zu lokalisieren. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden 100.000 Dollar Belohnung für dessen Auffindung ausgesetzt. Der amerikanische Bestsellerautor [[Clive Cussler]] suchte 15 Jahre und mit hohem finanziellen Aufwand nach der ''
Mannschaft I der ''Hunley'' war ursprünglich auf einem kleinen Seemannsfriedhof begraben worden, der jedoch 1948 aus Unwissenheit dem Neubau eines Sportstadions zum Opfer fiel. 1999 wurden die Grabstätten wiederentdeckt und im Jahr 2000, unter großer öffentlicher Anteilnahme, auf den Magnolia-Friedhof umgebettet. Auch die sterblichen Überreste der dritten Besatzung wurden am 17. April 2004 dort feierlich bestattet, direkt neben den anderen Toten der ''Hunley''. Am Trauerzug nahmen zehntausende Menschen teil; das Ereignis galt, fast 150 Jahre nach dem Ende des [[Sezessionskrieg]]es, als das „letzte konföderierte Begräbnis“. Die von Grund auf restaurierte ''
== Forensik ==
Die Ursachen, die zum Verlust des U-Bootes in der Nacht vom 17. Februar führten, konnten bis 2017 nicht zweifelsfrei ermittelt werden. Einige Forscher vermuteten, dass die Mannschaft erstickt und nicht – wie lange angenommen – ertrunken sei.<ref>{{cite news |title=Scientists have new clue to mystery of sunken sub |work=Associated Press |url=http://www.comcast.net/articles/news-science/20081017/Confederate.Submarine/ |date=2008-10-18 |offline=yes |archivebot=2020-08-28 16:14:14 InternetArchiveBot |accessdate=2010-12-18 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20100117030101/http://www.comcast.net/articles/news-science/20081017/Confederate.Submarine/ |archivedate=2010-01-17 }}</ref> Man nahm an, dass Dixon nach dem Abtauchen das Einsetzen der Flut abgewartet hatte, um mit ihrer Hilfe wieder schneller ans Ufer zu gelangen. In den zwei Stunden bis dahin hätten die Männer dann wahrscheinlich wegen Sauerstoffmangels das Bewusstsein verloren und wären
Ein im Juli 2017 veröffentlichter Bericht von Rachel Lance bestätigte schließlich als Todesursache die starke Druckwelle der Torpedoexplosion, ausgelöst durch 60 kg Schwarzpulver im Abstand von fünf Metern unter Wasser. Solche Druckwellen entfalten unter Wasser auch eine erheblich größere Wirkung als an Land. Diese führte eindeutig zum plötzlichen Tod der Besatzung, was auch die Position der Leichen erklärt. Gestützt wurde diese These experimentell durch ein Nachstellen der Explosionsbedingungen. Die Forscher hatten für ihre Versuche ein Modell des U-Bootes im Maßstab 1:6 anfertigen lassen. Dieses wurde anschließend – ebenfalls maßstabgerechten – Unterwassersprengladungen ausgesetzt und gleichzeitig die im Inneren auftretende Druckbelastung gemessen. Die Stärke der Explosion hätte aus Sicht der Forscher ausgereicht, bei der Mannschaft schwere innere [[Weichgewebe]]verletzungen, insbesondere an Lunge und Gehirn, zu verursachen.<ref name=":0" /><ref>{{Literatur|Autor=R. M. Lance, L. Stalcup, B. Wojtylak, C. R. Bass|Titel=Air blast injuries killed the crew of the submarine H.L. Hunley|Hrsg=|Sammelwerk=PLoS ONE 12(8)|Band=|Nummer=e0182244|Auflage=|DOI=10.1371/journal.pone.0182244|Ort=|Datum=2017|Seiten=|ISBN=}}</ref>
== Mannschaftsmitglieder ==
<sub>Abkürzungen: CSN = [[Confederate States Navy]]; CSA = [[Confederate States Army]]; C = Zivilist</sub>
=== Mannschaft I ===
* Ltn. John A. Payne, CSN▼
* Michael Cane, CSN
* Nicholas Davis, CSN
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* Charles Hasker, CSN
* John Kelly, CSN
▲* John A. Payne, CSN
* Absolum Williams
* William Robinson, C
=== Mannschaft II
Zur Mannschaft II gehörten:<ref name="hunley.org-singkings" />
* Horacy L. Hunley, C
* Thomas W. Park, C
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* Charles L. Sprague, C
=== Mannschaft III ===
Zur Mannschaft III gehörten:<ref>{{Internetquelle * Ltn. George E. Dixon, CSA
* [[Corporal|Corp.]] C. F. Carlson, CSA
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== Filmische Verarbeitung ==
* ''Die Hunley wurde ihr Schicksal'' (Originaltitel ''The Hunley''), Folge 1 der US-amerikanischen Fernsehserie ''[[Das große Abenteuer (Fernsehserie)|Das große Abenteuer]].'' Ausstrahlungsdatum 27. September 1963. Die Serie wurde ca. 1964/1965 deutsch synchronisiert. Die Ausstrahlung der Episode in der [[ARD]] erfolgte nach Angaben der Oldenburger ''[[Nordwest-Zeitung]]'' vom 6. November 1965 am Sonntag, dem 7. November 1965. Leutnant Dixon wurde von [[Jackie Cooper]] dargestellt, Leutnant Alexander von [[James MacArthur]]; die Erzählstimme der Originalfassung stammt von [[Van Heflin]].▼
▲* ''Die Hunley wurde ihr Schicksal'' (Originaltitel ''The Hunley''), Folge 1 der US-amerikanischen Fernsehserie ''[[Das große Abenteuer (Fernsehserie)|Das große Abenteuer]].'' Ausstrahlungsdatum 27. September 1963. Die Serie wurde ca. 1964/1965 deutsch synchronisiert. Die Ausstrahlung der Episode in der [[ARD]] erfolgte nach Angaben der Oldenburger ''[[Nordwest-Zeitung]]'' vom 6. November 1965 am Sonntag, dem 7. November 1965. Leutnant Dixon wurde von [[Jackie Cooper]] dargestellt, Leutnant Alexander von [[James MacArthur]]; die Erzählstimme der Originalfassung stammt von [[Van Heflin]].
* Die Geschichte des U-Bootes wurde im amerikanischen Fernsehfilm ''[[Hunley – Tauchfahrt in den Tod|The Hunley]]'' (1999) behandelt.
* ''Angriff aus der Tiefe'', Reihe [[Terra X|Mission X]], 2. Staffel, 1. Episode (2004)
== Weblinks ==
{{Commonscat|H. L. Hunley (submarine, 1863)|''
* [http://www.thehunley.com/ The Confederate States Submarine ''Hunley'']
* [http://www.hunley.org/ Friends of the ''Hunley'']
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[[Kategorie:Militärschiff (Konföderierte Staaten)]]
[[Kategorie:Schiff mit manuellem Antrieb]]
[[Kategorie:Museumsschiff (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:North Charleston]]
[[Kategorie:Schiffsverlust 1864]]
[[Kategorie:Museum in South Carolina]]
[[Kategorie:Gegründet 2012]]
[[Kategorie:Militärmuseum in den Vereinigten Staaten]]
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